Kapitel 7

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Mit einem Lächeln auf dem Gesicht ging ich mit den anderen, ein Teil des Stroms, den die anderen 34 Mädchen verursachten, in den großen Saal, in dem wir unser Frühstück einnahmen. Danach kamen die Gespräche mit Prinz Maximiliam.
Als ich mich nach Tischkärtchen setzte, war ich froh, dass das dritte Mädchen aus NRW mit an diesem Tisch saß - mir gegenüber. Man betrachtete mich feindlich, als würde ich ihnen jetzt gleich den Prinzen wegnehmen. Unter ständiger Beobachtung probierte ich von den saftigen Pfannkuchen und dem süßen Obstteller. Kiwi, Sternfrucht, Ananas, Banane, Apfel, Granatapfel, Orange, Nektarine, Aprikose, und noch mehr Früchte lagen darauf, aber die meisten Arten waren mir unbekannt. In Schüsseln aus Porzellan lagen Plätzchen aus leckerem Teig, mit Zuckerbröseln und Honig verziert. Hungrig griff ich zu, aber nahm von nichts mehr als einer Sache.
Nach dem Festmahl für mich wartete ich lange. Mit der Zeit wurde ich müde, am liebsten hätte ich mich jetzt hingelegt und ein Nickerchen gemacht. Dass Prinz Maximilian NRW als letztes aufrief, machte es nicht besser. Den Anfang machte die Dritte im Bunde unseres Bundesstaats NRW. Sie lief langsam und höflich auf ihn zu, knickste vor ihm und ließ sich ihre Hand von ihm küssen. Sie saßen nun zu zweit in der Ecke, die am anderen Ende des Raumes lag. Drei Tafeln vor uns war die Königsfamilie. Am Anfang hatten wir höflich vor ihnen geknickst und gewartet, bis uns die Königin bat, uns zu setzen. Als ich einen Tisch weiter Rose erblickte, zwinkerte ich ihr zu und wünschte ihr durch gedrückte Daumen Glück. In meinem Kopf drehte sich das Gedankenkarussell immer schneller. Die Drei ging zurück zu dem Tisch, an dem ich saß. Anders als ich hatten die anderen Erwählten aus diesem Raum schon ihr Gespräch mit Maximilian oder waren gerade dabei, ich wartete darauf, dass die Zeit von Rose vorbeiging. Als es dann endlich soweit war, war ich vorbereitet und trat kühl, gelassen auf und lief den Weg zu ihm betont langsam. Erstaunt blickte er von seinen Händen hoch, die er bis gerade angeschaut hatte, fragend, wann ich denn endlich käme. Genau das hatte ich erreichen wollen und es war mir gelungen. "Guten Tag, Lady... Lilia?", begrüßte er mich, während ich knickste. "Oui, Monsieur.", lächelte ich. Meinen Namen hatte er wahrscheinlich an dem Wappen der Erwählten an meinem Kleid abgelesen, auf dem mein Name inklusive Provinz und Kaste stand.

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