Quitt

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„Harter Tag, was?", fragte Sabine und ließ sich seufzend neben Ezra auf die Bank fallen.

„Schätze schon", meinte er uninteressiert. Seine Aufmerksamkeit schien auf etwas ganz anderem zu liegen.

„Also...wie fühlst du dich?"

„Ganz okay, denk ich. Mir ist nur ein bisschen schwummerig, aber das ist auch schon alles."

„Ja, mir auch. Immerhin Immerhin bin ich deinetwegen mit dem Kopf voraus gegen eine Stahltür gerannt."

Er schaute sie erschrocken an.

„Bei der Macht, es tut mir so leid, ich wollte dich nur beschützen, und...", begann er, seine Stimme panisch und voller Schuldgefühle.

Sabine hob beschwichtigend die Hand und lachte ein wenig.

„Ezra, beruhig dich. War nur ein Scherz."

Er seufzte erleichtert.

„Der Macht sei Dank... Und ich dachte schon, ich hätte dir wirklich weh getan."

„Ehrlich gesagt, ich wünschte das hättest du. Stattdessen ist das jetzt noch ein zusätzlicher Punkt auf der jetzt schon viel zu langen »Dinge-die-ich-dir-nie-werde-zurückzahlen-können-Liste« von Ezra Bridger." Sie seufzte. „Und warum ist dir schwindelig?"

„Na ja, ich bin doch gegen dieses Stahlrohr gelaufen, nachdem ich entschieden habe, dass es wichtiger ist, mich über Zeb lustig zu machen, als darauf zu achten, wohin ich gehe, erinnerst du dich?"

„Tut es noch weh?"

Er zuckte die Schultern.

„Kaum noch. Auf der Straße habe ich gelernt, solche Sachen mehr oder weniger zu ignorieren. Es hieß entweder mit Kopfschmerzen im Bett bleiben, oder essen besorgen, um zu überleben... Also hatte ich keine großartige Wahl."

„Bist du dir sicher, dass alles in Ordnung ist?"

„Warum machst du dir solche Sorgen wegen dieser kleinen Kopfverletzung?"

„Na ja, das letzte Mal, als du dir den Kopf gestoßen hast, bist du aufgewacht und hast irgendwas von Kindern gebrabbelt und meine letzte Kopfverletzung ging auch nicht gerade so glimpflich aus, wie du dich erinnern könntest."

„Ach ja, jetzt, wo du's sagst..." Sie verdrehte die Augem und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. Er zuckte vor Schmerz zusammen. „Autsch."

„Jep, das gibt eine Delle." Sie gab ihm einen Eisbeutel. „Hier, das sollte helfen." Aber anstatt ihn einfach mit den Händen an seinen Kopf zu halten, hob Ezra den Beutel mit der Macht hoch. Sabine schaute ihn verwirrt an. „Was treibst du da?"

„Jedi-Training?"

Das ganze klang eher wie ein Vorschlag als wie eine Antwort. Sabine verschränkte die Arme.

„Das hat mit Training nichts zu tuen. Irgendetwas stimmt hier nicht. Also, wo liegt das Problem?"

„Es gibt keins, ich..."

„Ezra, Ezra, Ezra", murmelte sie kopfschüttelnd. „Würdest du das gerne mit Hera ausdiskutieren?"

„N-nein, ist schon okay, ich-", stotterte er erschrocken.

Sie ließ ihn gar nicht ausreden.

„Dann spuck's aus."

Er seufzte.

„Okay, na gut, ich rede. Die weibliche Inqisitorin dachte, es wäre doch witzig, mich mit der Macht zu foltern. Jetzt tut es jedes Mal weh, wenn ich meinen Oberkörper bewege."

„Lass mich mal sehen.", bat sie.

Er schaute sie wenig begeistert an.

„Na gut, scan mich."

„Ezra, das ist nicht, was ich meinte. Ich möchte, dass du die Jacke ausziehst."

Er starrte sie an.

„A-aber..."

„Hey, immerhin hast du meine Narben auch gesehen. Ezra, bitte sei vernünftig."

„Ugh, na gut."

Sie half ihm vorsichtig aus der Jacke, dann streifte sie ihm die obere Hälfte des Overalls ab, damit sie seine Brust sehen konnte.

„Autsch...", murmelte sie und begann anschließend, ihn vorsichtig abzutasten. „Sag Bescheid, wenn es weh tut."

Er nickte.

Als sie bei seinem Brustkorb ankam, schrie er auf. Sie nahm erschrocken die Hand weg.

„Entschuldige..."

Sie beäugte die Stelle vorsichtig. Eine seiner Rippen schien irgendwie...ein wenig schief zu sein.

„Am besten scanne ich dich doch mal...."

Sie beäugte das Ergebnis auf dem Gerät.

„Und?"

„Geprellte Rippe. Soll heißen: in den nächsten Tagen keine Missionen mehr für dich, Mister. Du wirst dich ausruhen."

„Ja, Mom", witzelte er.

„Noch so ein Kommentar und die geprellte Rippe wird dein geringstes Problem sein", knurrte sie.

Er schluckte schwer. Sie lachte.

„Ich mach Witze, Laserhirn", sagte sie, als sie ihm vorsichtig einen Bacta-Verband um den Oberkörper legte.

„Aber mal ernsthaft, leg dich hin, ruh dich aus. Ich mache mir Sorgen um dich."

Er lächelte fast.

„Schon gut. Alles was du willst."


Und hätte er sich vor dem Gehen nochmal umgedreht, er hätte sehen können, dass die Mandalorianerin bis über beide Ohren grinste. 




A/N: Okay, hier mal wieder eine kleine Kurzgeschichte. Wie schon erwähnt, spielt genau nach der Inquisitorenfolge in der zweiten Staffel. 

Hoffe, es gefällt euch!

Würde mich über Rückmeldung freuen!

LG, Snips 

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