12 - Halte dich fern von Harry

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Nach Rechtsordnung habe ich mit Harry nicht mehr geredet, oder ihn gesehen.
In der großen Pause haben mich Leah und Dilane ausgefragt ob wieder etwas zwischen Harry und mir passiert ist. Damit sie kein zu großes Drama aus unserer irrsinnigen Unterhaltung machen, sage ich einfach, dass wir kaum geredet haben. Alle drei Mädels schienen enttäuscht zu sein und widmeten sich einem anderen Thema zu.

Jetzt, nach dem Abendessen, mache ich mich zur Tennishalle auf. Irgendeinen Sport musste ich wegen meinem Vater nehmen, weil er meinte es würde mir gut tun und ich könnte mich abreagieren, also habe ich mich für Tennis entschieden.
Mit Shorts und einen Tank Top gehe ich in die Tennishalle hinein. Keiner von meinen neuen Freundinnen, hat sich für Tennis angemeldet, aber dafür ist meine neue beste Freundin da...die Blondine von Harry. Die Blondine, von der ich immer noch den Namen nicht kenne, hängt wie eine Klette an Harry.

,,Gut!", sagt die Sportlehrerin, die auch meine Französischlehrerin ist, -Mrs. Fields-, und klatscht in die Hände.
,,Bitte nimmt euch alle einen Schläger heraus."

Alle Schüler gehen zu einer etwas größeren Holzkiste und holen jeweils einen Tennisschläger heraus, was ich ihnen nachmache.

,,Stellt euch wie immer auf und sucht euch einen Partner.", kommandiert uns Mrs. Fields. Eigentlich wollte ich warten bis jeder einen Partner hat und ich den nehme, der übrig bleibt, doch so kommt es nicht.

Augenrollend schaue ich zu meinem Gegenüber, während die Lehrerin wegen etwas kurz verschwindet, den Grund habe ich allerdings nicht mitbekommen.
,,Wieso?", frage ich Harry verwirrt. ,,Wieso gehst du nicht zu deiner Blondine."

Harry wirkt ein wenig gereizt und fährt sich, wie gestern, mit einer Hand durch seine Locken.
,,Wie schon gesagt: Sie gehört nicht mir. Und außerdem wie auch schon gesagt: sie nervt und ich krieg sie nicht von der Backe.", wiederholt Harry dasselbe von heute Morgen.

,,Sie starrt schon unbegeistert zu uns hinüber.", informiere ich Harry und deutet in ihre Richtung.

Harry folgt meinem Blick und zuckt einfach resigniert mit den Schultern.

,,Ich will nicht mit ihr in einen Zickenkrieg hineingeraten.", weise ich Harry darauf hin und meine es auch so.
Ein Zickenkrieg würde mir noch fehlen und vor allem werde ich mich um keinen Jungen streiten, für den ich nichts empfinde.

,,Bin ich es denn nicht wert?", neckt mich Harry mit einem schiefen Lächeln.

Daraufhin schenke ich ihm einen warnenden Blick. ,,Nein echt nicht.", antworte ich abrupt darauf und blicke wieder zur Blondine, die echt bockig dreinschaut.

Unerwartet kommt mir Harry näher, legt einen Arm um meine Hüfte und drückt mich näher an sich.

,,Ich würde dich auch beim Zickenkrieg unterstützen.", flüstert er mir zu, weshalb ich wieder eine Gänsehaut erhalte.

Das ist so verrückt. Wieso passiert mir das immer wieder?

,,Nein, aber echt lieb von dir.", antworte ich schnippisch und löse mich von seinem Griff.

Die Lehrerin taucht wieder auf, und infolgedessen fangen wir mit dem Tennis spielen an. Und so vergehen dreißig Minuten, bis ich plötzlich zur Seite gestoßen werde.

,,Geht's noch?", frage ich erschrocken, als ich zu Boden stürze und mir meinen Knöchel etwas aufschürfe.
Als ich mich wieder aufrapple schaut mich Harry's Blondine giftig an.

,,Halte dich fern von Harry.", kommandiert sie, als im nächsten Moment auch schon Harry neben uns auftaucht.

,,Sonst was?", frage ich provokant und komme ihr entgegen, obwohl mein Knöchel etwas schmerzt, aber ich lasse mir wiedermal nichts anerkennen.
Hätte ich sie auf mich zu rennen gesehen, dann hätte ich ihr schon eine geklatscht, bevor sie mich hätte schupsen können.
,,Sonst machst du mir das Leben hier zur Hölle oder?", rate ich gespielt beängstigt.

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