Kapitel 5

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*Vergangenheit*

Harry



 

"Ich gehe da aber nicht rein", weigert Kelly sich, als ich mit ihr auf dem Weg ans Meer bin.

Wir gehen durch die Stadt, bis wir zu einer Brücke kommen, dort biegen wir dann rechts auf einen schmalen Pfad ab. Dieser Pfad führt am Fluss entlang und wir folgen den Pfad.

Als wir 5 Minuten lang den Pfad gefolgt sind, befinden wir uns auf dem hinteren Teil der Küste.

Kelly bleibt neben mir stehen und zieht sich ihre Sandalen aus und nimmt sie in die Hand.

"Wer zuerst am Wasser ist?", fordert mich Kelly plötzlich heraus.

Doch ehe ich ihr eine Antwort geben kann, saust sie schon davon und hinterlässt nur mehrere Sandkörner auf meinen Klamotten. Schnell fasse ich mich wieder und versuche ihr hinterher zu kommen. Als ich mein Tempo gefunden habe, habe ich sie sofort eingeholt. Sie rennt aber immer noch weiter, also beschließe ich sie stoppen zu müssen.

Ich greife mit meinen Händen unter ihre Arme und hebe sie sogleich auf. Um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, drehe ich uns im Kreis und habe dabei Kelly immer noch aufgehoben.

Kelly lacht voller Herzen auf und ich muss automatisch auch mit lachen.

Nachdem wir uns etwas gedreht haben, stelle ich sie wieder auf ihre eigenen Füße und sie dreht sich gleich zu mir.

Mir bleibt wieder mal das Herz stehen, da sie so wunderschön ist. Mit immer noch einem Grinsen im Gesicht sagt sie: "Das tut man nicht. Einfach so eine Frau von hinten zu befallen". Gespielt beleidigt dreht sie sich weg und geht weiter zum Wasser.

Ich folge ihr. Als wir beim Meer ankommen, setzt sich Kelly in den Sand und sieht verträumt aufs Meer.

"Es ist wunderschön", kommt es von ihr und ich kann ihr nur Recht geben. Das Meer ist pechschwarz wie die Nacht und nur der Mond und ein paar Sterne spiegeln sich im Wasser. Hinter uns liegt die Stadt, aber hier draußen, bemerkt man nichts von all dem Lärm oder den vielen Lichtern, die stören, um in den Himmel zu sehen, wenn man gerade in der Stadt ist.

Ich ziehe meine Schuhe aus, da die voll mit Sand vom Laufen sind. "Deine 'Wer ist zuerst am Meer-Aktion' war wieder nötig", lache ich und leere meine Schuhe aus.

"Du hättest es ja nicht tun müssen, oder du hättest zumindest auch deine Schuhe ausziehen können. Nimm dir ein Beispiel an mir", lehrt mich Kelly und blinzelt dabei übertrieben oft mit ihren Augen.

"Schon gut", sage ich "Was ist jetzt? Gehen wir ins Meer?"

Kelly schüttelt schnell den Kopf.

"Na gut. Ich gehe trotzdem, aber merke dir, ich werde dich sonst, wenn du nicht mitgehst, als langweilig in Erinnerung behalten", zwinkere ich ihr zu.

Sie antwortet nicht, also fange ich an mein T-Shirt auszuziehen.
Gerade als ich mir das T-Shirt über den Kopf ziehe, merke ich auch schon, wie mich jemand anstarrt. Ich sehe zu ihr und sie starrt mich wirklich an. Mit offenem Mund und großen Augen beobachtet sie auch weiter, wie ich meine Hose ausziehe. Als ich nur noch in Unterhose vor ihr stehe, muss ich lachen, da sie nicht aufhört, mich anzuschauen.

Ich weiß, dass ich keinen schlecht gebauten Oberkörper habe, da ich im Bergwerk viel körperliche Arbeit verrichten muss, aber Kelly gibt mir noch eine weitere Bestätigung.

Grinsend drehe ich mich um und gehe langsam ins Wasser. So kalt ist es gar nicht. "Hör auf zu starren und komm ins Wasser".

Als ich bis zur Hüfte im Wasser stehe, drehe ich mich zu Kelly. Stolz sehe ich wie sich Kelly ebenfalls beginnt auszuziehen. Man merkt, dass sie etwas nervös ist, aber das finde ich süß.

Als sie dann nur noch in Unterwäsche am Strand steht, kann ich nicht aufhören zu starren. Ich habe noch nie so ein schönes Mädchen mit einem so schönen Körper gesehen. Ich muss mich zusammenreißen, damit mir nicht gleich die Augen aus dem Kopf fallen.

Kelly versucht vergeblich mit ihren kleinen Händen ihren traumhaften Körper zu bedecken. Da bemerke ich erst, dass es unhöflich ist, ein Mädchen in Unterwäsche so anzustarren. Wäre Gemma hier, hätte ich wahrscheinlich schon eine bekommen.

"Puh, das ist kalt", stottert sie als sie zu mir kommt.

Lachend lasse ich mich ganz ins Wasser fallen. "Du musst schnell rein ins Wasser", sage ich zu ihr als sie verzweifelt versucht zu mir zu kommen.

Kelly gibt mit ihren Händen etwas Salzwasser auf ihren Bauch und ihren Armen, um ihren Körper an die Temperaturen zu gewöhnen.

Mir dauert es zu lange und ich stehe wieder auf. Kelly sieht mich erschrocken mit großen Augen an, als ich zu ihr gehe. "Nein, Harry! Geh weg von mir"

Doch es ist schon zu spät. Ich laufe auf sie zu und hebe sie auf. Schnell gehe ich mit Kelly in den Armen ins Wasser, bis sie mit dem ganzen Körper nass ist.

"Das hast du nicht getan", keucht sie. Ich lache nur und im nächsten Moment stürzt sie sich auf mich und will mich tauchen. Jedoch bin ich zu groß und sie zu schwach, denn ich stehe noch wie zuvor im Meer, während Kelly auf meinen Schultern hängt und verzweifelt versucht mich unters Wasser zu ziehen.

"Du bist zu schwach", necke ich sie und ziehe Kelly von meinen Schultern runter. Als wäre es selbstverständlich setzte ich Kelly auf meine Hüfte und halte sie mit meinem Arm fest.

Sie starrt mich an und man merkt, dass sie nicht weiß, was sie tun soll. Doch dann spüre ich, wie sie langsam ihre Füße um meine Hüfte schlingt. Kelly sieht mir noch immer tief in die Augen und ich erwidere ihren Blick.

Man merkt wie sich die Stimmung zwischen uns verändert. Mir kommt vor, dass Wasser wird immer heißer, während Kelly keuchend mit einer Gänsehaut auf mir sitzt.

"Du bist wunderschön", flüstere ich zu Kelly.

Sie sieht mich noch immer an und nähert sich dann mit einem kleinen Lächeln auf ihren Lippen meinen.

Küsst mich jetzt Kelly?


Gerade als ich meinen Kopf auf die Seite drehe und mich ihrem Gesicht nähere, um den Abstand zu verkleinern, dreht sie sich mit dem Kopf von mir weg.

Ein paar Sekunden verweilen wir so. Kelly sitzt auf meiner Hüfte, mit den Beinen um meiner Hüfte und ich mit meinen Armen um ihren Oberkörper. Ich mit dem Kopf zu ihr gedreht und sie mit dem Kopf von mir weg.

Endlich kann ich mich wieder fassen und unterbreche die Stille: "Kelly, das wollte -"

"Ich muss nach Hause", und mit diesen Worten geht sie von mir runter und geht wieder zum Ufer.

Überfordert folge ich ihr.


 

Wir beide gehen zum Ufer und ziehen uns wieder unsere Sachen an. Naja, Kelly zieht sich schnell an und ich tue es ihr gleich.

Ohne ein weiteres Wort wartet sie auf mich, bis ich mich angezogen habe und wir gehen zurück in die Stadt.

Bei der ersten Kreuzung bleibt sie stehen und dreht sich zu mir.

"Es war nett. Danke", sagt Kelly.

"Soll ich dich noch nach Hause begleiten? Immerhin ist es schon sehr spät"

"Nein, danke. Gute Nacht", und mit diesen Worten dreht sich Kelly um und geht weg. Weg von mir.


 

Ich bleibe baff stehen und weiß nicht, was mit mir los ist. Immerhin kenne ich sie erst zwei Tage, aber mir ist sofort aufgefallen, dass sie besonders ist.

Ich wollte sie nicht einfach gehen lassen, nur weil ich es zu schnell angegangen bin. Das kann ich nicht.

Verzweifelt sehe ich ihr nach, wie sie in der Dunkelheit verschwindet. Dann drehe ich mich um und gehe in die entgegen gesetzte Richtung, nach Hause.


 


 


 

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