Shingeki no Ai

Und wenn sie nicht gestorben sind ...

Marco lag noch mehrere Wochen im Krankenhaus, um wieder fit zu werden. Na ja...so fit, wie ein Querschnittsgelähmter mit einer kaputten Lunge eben sein kann.

Wobei 'kaputt' auch wieder falsch war. Er hatte Glück und hat einen Lungenflügel gespendet bekommen. Joggen kann er damit zwar auch nicht mehr wegen seinen Beinen, aber immerhin.

Pia und ich mussten nun auch ziemlich viel lernen. Wie wir damit umzugehen hatten, dass Marco nicht mehr laufen konnte, was wir zu tun hatten, wie man es Freunden erklären konnte und so weiter und sofort. Es war oftmals ziemlich anstrengend, doch für Marco wollte ich alles tun. Ich liebte ihn über alles und als er wach wurde, hatte er es mir selber noch einmal gesagt.

Obwohl sich nun einiges in meinem Leben ändern würde, war ich glücklich. Ich hatte Marco an meiner Seite und konnte für ihn da sein. Ich war zu etwas nütze und das machte mich unheimlich stolz und gab mir auch ein erfülltes Leben.

*

Kurz nachdem wir beide volljährig wurden, hatten wir uns eine kleine, schöne Wohnung gekauft. Ich landete zwar nicht in der Reiterstaffel, war mit meiner Ausbildung zum Fotografen aber auch ganz zufrieden.

Als ich damit fertig war, entschied ich mit Marco eine Weltreise zu machen. Nur weil er im Rollstuhl saß, sollte es nicht heißen, dass er an sein Zuhause gefesselt war. Ich wollte ihm die Welt zeigen und sie mit ihm erleben. Und das war auch gut so. Denn es machte uns beide glücklich.

„Jean...danke, dass du mich nie alleine gelassen hast", murmelte Marco eines abends, als wir im Bett lagen. Müde drehte ich den Kopf zu ihm und drückte ihn leicht an mich:"Das werde ich auch niemals tun. Ich liebe dich, Marco."

Tränen liefen ihm über die Wange und besorgt sah ich ihn an:"Was ist denn? Tut dir wieder was weh?"

„Ich bin nur so glücklich", wisperte er. Lächelnd küsste ich jede seiner Tränen weg und zog ihn an mich:"Ich bin auch sehr glücklich, Marco."

„Ich liebe dich, Jean."