„Thaddeus, bist du fertig?", rief sein Vater dem Neunzehnjährigen zu. Dieser antwortete ihm nicht, da er noch dabei war, seine Tasche fertig zu packen.
Zuerst wollte er gar nicht in diese Nervenheilanstalt, aber es wurde einfach zu schlimm. Sogar seinem bestem Freund Ardian, genannt Ardy, wurde es schon zu viel. Und Taddl wusste, dass es sich ohne Therapie nicht bessern würde, weshalb er schließlich zustimmte.
Und heute war der Tag der Abreise, heute war der Tag, an dem sein bester Freund Ardy und seine eigenen Eltern, Taddl in diese Anstalt bringen.
Thaddeus hat eine Krankheit, welche Aphephosmophobie genannt wird. Andere verstehen darunter Berührungsängste.
Taddl bekommt Panikattacken, wenn er von jemandem berührt wird. Bei seinen Eltern und Ardy hält er es schon einige Minuten aus, doch wenn ihn jemand Fremdes berührt, könnte er schreiend davonlaufen. Schlimmer noch, er hält es einfach nicht aus, und es gibt keine Worte, die das gut beschreiben würden.
„Taddl?" Nun war es die Stimme seines besten Freundes, die ihn rief.
„Ich komme gleich!", antwortete der Blonde dem Brünetten dieses Mal. Nicht einmal zehn Minuten später, stand er mit einem kleinen Koffer und einer Sporttasche, voll mit seinen wichtigsten Sachen, in der Küche.
„Thaddeus, Schätzchen? Hast du Hunger?", fragte seine Mutter ihn freundlich, ohne jeglichen Körperkontakt.
„Nein, danke Mum", er lächelte seine Mutter an, das war seine Art Zuneigung zu zeigen.
„Ardy wartet draußen auf dich, deine Sachen können dein Vater und ich später mitnehmen." Auch sie lächelt ihren Sohn liebevoll an.
„Danke Mum, ich schaffe es schon alleine." Er lächelt sie noch einmal an, begibt sich dann mit seinen Sachen nach draußen.
„Taddl!", Ardy grinst seinen besten Freund an. „Ardy!", entgegnete dieser mit einem Lächelnauf den Lippen.
„Brudi, wie geht's dir?" „Ich habe Angst", gab ihm Taddl wahrheitsgemäß als Antwort.
„Du brauchst keine Angst zu haben." Er schaut Taddl nun an, Taddl verstand den Blick seines besten Freundes und nickte leicht. Vorsichtig nahm Ardy die Hand seines besten Freundes, zuerst zuckte dieser zusammen, ließ es aber zu, obwohl es etwas unangenehm für ihn war.
Langsam zog Ardy ihn noch nähe, es wurde eine Umarmung. Taddl fühlte sich sichtlich unwohl, doch er gewöhnte sich mit der Zeit an dieses Gefühl, zumindest bei seinem besten Freund, andere hätte er einfach weggestoßen.
Doch das merkwürdige Gefühl wurde immer stärker, bis Taddl nicht mehr konnte, noch wollte. Auch Ardy bemerkte dies, er konnte ungefähr einschätzen, wie lange es sein blauäugiger Freund aushält. Vorsichtig, aber dennoch zügig, löste er sich von Taddl.
„Ich werde dich vermissen." „Ich dich auch, Brudi." „Keine Sorge. Ich werde dich oft besuchen kommen", der Blaugrünäugige lächelt Taddl freundlich an.
Sie plauderten noch acht Minuten, bis Taddls Eltern kamen, und seinen Koffer und die Tasche ins Auto brachten.
„Thaddeus, Ardian. Kommt ihr beiden?" „Natürlich Mum."
Sie gingen zusammen zu dem Auto, setzten sich auf die Rückbank. Ardy hatte sich entschieden seinem besten Freund zur Seite zu stehen, und Taddl bewunderte dies, denn es war nicht selbstverständlich. Er würde dasselbe machen, wenn er könnte, doch er hasste lange Autofahrten, er war auch wirklich froh, dass seine Eltern eine Klinik in ihrer Nähe gefunden haben.
Es hatte mehrere Vorteile, zum ersten war es eine kürzere Autofahrt, zum zweiten konnten Ardy und seine Eltern ihn so öfter besuchen. Taddl hatte schon öfter kürzere Therapien gemacht, die allesamt nicht viel bewirkten. Er hatte lediglich gelernt mit diesem „Schmerz", den er bei Berührungen empfand, umzugehen.
Etwa dreißig Minuten später hielt der Wagen vor dem großen Gebäude. Das erste was Taddl nach dem Aussteigen tat, war die Klinik zu mustern. So schlimm, wie er es sich vorgestellt hatte, war es gar nicht. Er hätte es sich auf jeden Fall schlimmer vorgestellt.
Zusammen betraten sie die Heilanstalt. Taddls Mutter und Vater, vor Ardy und Taddl. Die beiden gingen wirklich gefährlich nahe nebeneinander, und Taddl spürte ein unangenehmes Kribbeln. Nachdem sie Taddl und seine Sachen in eines der Zimmer gebracht hatten, standen sie nun wieder in der Empfangshalle. Alle wussten, dass nun der Zeitpunkt gekommen war, an dem die sich verabschieden müssen.
Seine drei liebsten Menschen standen da,die standen da und lächelten ihn einfach nur an. Und Taddl, Taddl hat etwas, was sehr unberechenbar war. Er umarmte kurz seinen Vater, danach seine Mutter und zu guter Letzt seinen besten Freund Ardy. Die Gefühle und Emotionen, die man spürte waren unglaublich. Obwohl Taddl es körperlich nicht gerne tat, so fühlte er sich glücklich, dass er es getan hatte.
Er war nicht der einzige Glückliche, auch seine beiden Elternteile und sein bester Freund, den er seit dem Kindergarten kannte, waren überglücklich. Niemals hätten sie sich so etwas von dem Blonden erwartet, und doch war es geschehen. Es war einer der schönsten Tage im Leben aller Anwesenden gewesen, ein Tag der von alle das Leben änderte. „Herr Thaddeus Tjarks?", eine junge Frau kam von der Anmeldung zu der Familie. „Ja?" „Sie müssen sich jetzt wirklich verabschieden. Es wird gleich einer der anlernenden Therapeuten kommen und sie einweisen", erklärte sie ihnen. Die Dame erhielt als Antwort nur ein Nicken seitens des jungen Mannes.
„Wir werden dich besuchen kommen ...", fing Ardy an zu reden. „... und wenn du etwas brauchst, weißt du, wie du mich erreichst", er lächelte seinen Freund noch ein letztes Mal an. Nun mussten auch noch seine Eltern von ihm Abschied nehmen, und obwohl sie ihn nicht richtig anfassen oder berühren durften, würden sie ihn vermissen, er war ihr einziger Sohn. Die Verabschiedung dauerte nicht lange, da sie eigentlich nur aus Blicken bestand. Aber auch Tränen flossen, Tränen von Taddls Mutter.
Und dann kam der anlernende Therapeut...
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Madhouse 「GLPaddl」
FanfictionThaddeus hat Berührungsängste, und lässt sich in eine Psychiatrie einweisen. Dort soll er lernen, mit den Berührungen klar zu kommen. Sein Psychiater - Manuel - versucht wirklich alles und kommt dem Jungen dabei näher... GLPaddl | AlternativeUnivers...