P.O.V. Ashley
Ich rollte mich also wieder vom Bett herunter und zog mir die Sachen, die Dean mir vor die Tür gestellt hatte an. Es war ein komisches Gefühl zu wissen, dass er meine Grösse wusste, nach so langer Zeit. Und kaum hatte sich dieser Gedanke eingeschlichen kamen auch schon wieder die Fragen... Bedeutete ich ihm doch etwas? Immerhin wusste er noch immer meine Grösse, das musste doch etwas bedeuten... oder? Ich seufzte und band mir die Haare zurück. Na wenigstens hatte ich kein grosses Gepäck dabei, weswegen ich hier schnell fertig war.
Ich zog mir die Jacke über und sah mich noch ein Mal in dem Zimmer um. Hatte ich auch nichts vergessen? Soweit hatte ich wirklich alles. Das war echt ein merkwürdiges Gefühl. Ich schnappte mir die Schlüssel und schloss die Tür auf. Die kalte Nachtluft liess mich einen Moment frösteln. Ich zog die Jacke zu und schloss die Türe wieder. Also dann wollen wir mal wieder auf die Strasse. Ich schlenderte zum Hauptgebäude und sah mich nach dem Typen um, der mir das Zimmer gegeben hatte, doch die Rezeption war nicht besetzt. Klasse, was mach ich denn jetzt? "Hallooo?" rief ich und lehnte mich gegen den Tresen. "Halooo? Ich würde gerne auschecken!" keine Menschenseele weit und breit. Sollte ich noch etwas warten? Vielleicht war er ja nur kurz auf Toilette oder er machte sich etwas zu essen. Alles war möglich.
Ich stützte mich mit dem Arm auf die erhöhte Platte und trommelte mit den Fingern auf dem Holz herum. Das Ticken der Uhr kam mir unnatürlich laut vor. Die Minuten wollten anscheinend nicht vergehen. Nach gefühlten 30 Minuten - es waren in Wirklichkeit gerade ein Mal 5 - sah ich mich noch ein Mal um. Es musste doch eine Möglichkeit geben den Schlüssel abzugeben wenn niemand da war. Ein Briefkasten oder so etwas. Ich schnaubte genervt und ging einfach um den Tresen herum. Was sollte ich sonst machen? Ich riss einen Zettel ab und kritzelte eine Nachricht rauf. Dann suchte ich nach einem Briefumschlag. Hinter dem Tresen herrschte das reinste Chaos.
"Irgendwo muss doch ein Umschlag sein..." murmelte ich mehr zu mir selbst. Ich durchwühlte die Ablage und widmete mich dann den Schubladen. Na, das muss ja ein ganz heisses Bild abgeben. Wenn der Kerl jetzt wieder kam und sah wie ich hier die Sachen durchwühlte, würde er bestimmt etwas Falsches von mir denken. Aber das war mir gerade recht herzlich egal. Ich wollte schliesslich nur den verdammten Schlüssel abgeben.
P.O.V. Stranger
Ah, die Nacht war schon immer meine liebste Stunde. Es war dann alles so... friedlich. Ich ergötzte mich gerade an dem Sternenhimmel, als ich in dem Zimmer Bewegungen sah. Das Licht ging an und ich setzte mich gleich gerader auf. Meine Beute war also wieder wach. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht entgehen lassen und zückte das Schwert. Es schimmerte leicht bläulich im Mondlicht. Welch herrliche Arbeit.
Ich strich liebevoll über den kühlen Stahl und prüfte es mit einigen schnellen Schwüngen. Es schnitt durch die Luft und hinterliess dabei einen leisen Laut. Ja, schon bald würde es in Rot getaucht sein. Das Blut der Verbannten würde fliessen und all jene bestrafen, die sich dem Willen unseres Vaters wiedersetzt hatten. All jene die verbannt waren würden meine Klinge zu spüren bekommen und all jene, die es nicht verdienten weiter zu existieren ebenfalls. Schon bald.
Aus dem Augenwinkel sah ich wie die junge Frau das Zimmer verliess. Oh, ich hasste es mich an die Gesetze halten zu müssen. Es war wirklich unfair, das ich den Wirt, den sich Anael ausgesucht hatte, nicht töten durfte. Mit leicht verzogenem Gesicht musste ich meine Klinge wieder einstecken. Ich hatte so langsam den leisen Verdacht, dass Anael sich dieses Gefäss mit Absicht ausgesucht hatte. Ich stand geschmeidig auf und ging zum Auto zurück, während die junge Frau zum Hauptgebäude schlenderte. Als sie in diesem verschwand öffnete ich die Tür und stieg ein. Vorsichtig schloss ich die Tür und steckte den Schlüssel in das Zündschloss. 'Ich sollte den Wagen schon ein Mal anmachen' dachte ich noch bei mir und drehte ihn.
Der Motor sprang sofort an und das Motorengeräusch durchbrach die Stille. Hoffentlich bekam sie es nicht mit. Ich durfte unter keinen Umständen auffallen, sonst würde mir Anael wieder durch die Finger gehen. Ich musste behutsam sein und geduldig. Eine der Schwächen die ich hatte. Geduld war noch nie meine Stärke gewesen. Ich hasste dieses Warten. Ich trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad, während der Motor leise vor sich hin vibrierte. Wo blieb sie nur? Fragend sah ich zu dem Hauptgebäude. So lange kann das doch nicht dauern, oder etwa doch? Ich sah zurück zu dem kleinen Bungalow aus dem sie gekommen war. Das Motorrad stand noch da. Hatte mich Anael etwa doch gesehen?
Ich beschloss noch eine Weile zu warten, wenn sie bis um 5 Uhr nicht wieder auftauchte - was in 10 Minuten der Fall sein würde - dann würde ich aus dem Auto aussteigen und nachsehen wo sie bleibt. Ich könnte ja meine Hülle kurzzeitig verlassen und diese vorschicken. Sobald er dann zurück war, würde ich in seinen Gedanken nachsehen, was er gesehen hatte. Das klang nach einem Plan. Also schön. Ich wartete. Vorerst.
WRITER
Vollführen wir einen kleinen Szenenwechsel und schauen was Sam und Dean gerade machen... Nun, Sam liegt in seinem Bett in einem schäbigen Motelzimmer und schläft. Soweit scheint alles friedlich zu sein. Doch wo ist Dean? Sein Bett ist leer. Er ist auch nicht irgendwo anders in dem kleinen Raum. Wo hat er sich also schon wieder hin verkrümelt? Vielleicht in die nächste Bar? Unter all den Nachtschwärmern ist er nicht. Moment, wo ist der Impala? Dean wird doch etwa nicht alleine auf die Jagd gegangen sein? Weiss er denn nicht, dass sie es hier mit einem Vampirnest zu tun haben? Dean Du verdammter Idiot...
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Call me a "Winchester Babe" [Band 1]
FanfictionMenschen retten, das Böse jagen, unser Familienauftrag... Das heisst es für Sam und Dean jetzt schon seit dem sie alt genug zum Jagen sind. Aber sie Jagen kein Wild oder andere Tiere, sie jagen etwas anderes: Übernatürliche Wesen. Werwölfe...