Bevor ich euch über mein Leben erzähle, solltet ihr wissen, dass ich Noah heiße. Bei mir wurden Depressionen diagnostiziert, weshalb ich nun in einer Psychiatrie verrotte. Mein Tag besteht aus aufwachen, frühstücken, zu einer privaten Therapiestunde gehen, Mittag essen, zu einer gemeinsamen Therapiestunde gehen, im sogenannten Aktivitätenraum ein oder zwei Bücher lesen, Abend essen und wieder schlafen gehen. Langweilig, nicht wahr? Obwohl der Aktivitätenraum manchmal auch ziemlich interessant sein kann, für mich jedenfalls. Diese Klinik hier ist wirklick nichts besonderes. Sie haben sich mit der Gestaltung verschiedener Räume zwar sehr viel mühe gegeben, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass man hier eingesperrt ist. Hinter den Fenstern ist ein Gitter aus rostigem Metall, damit niemand auf die Idee kommt zu springen. Die Wände sind alle weiß, außer die im Aktivitätenraum, dort malen manche Patienten diverse Zeichnungen an die Wände. Eine Möglichkeit, um Stress oder Wut abzubauen. Hier tragen alle weiße Kittel.
Als ich meine Psychologin, Liz, die übrigens ziemlich heiß ist, mit ihren langen schwarzen Haaren und ihren eisblaue Augen, die einen erfrieren lassen, fragte, warum alle die selben Kittel tragen, antwortete sie mir, dass früher im Mittelalter die Armeen die selbe Uniformen getragen haben, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und das sie mit den Kitteln die selbe Absicht haben, halt ohne diesen Kampf-Teil. Ich liebe es Menschen zu analysieren. Ich weiß schon immer vorher, ohne, dass sie es mir erzählen,warum eine Person eingewiesen wurde. Außer bei einem Mädchen. Alexis. Aus ihr werde ich einfach nicht schlau. Ich erzähle euch von dem Tag an dem wir uns kennenlernten.
Ich war gerade auf dem Weg in den Speisesaal und habe nebenbei mein Lieblingslied von Being as an ocean gehört. Die Lautstärke war maximal gestellt, weil ich wollte, dass mein Kopf platzt. Meine Augen waren geschlossen, weil ich nicht hier sein wollte. Ich hab mir vorgestellt, wie ich an einem abgelegenen See liege, ganz allein auf einer Piknickdecke. Die sonne scheint auf mich herab und ich genieße den Moment. Plötzlich lief ein Mädchen gegen mich. Es schien als würde sie mich anschreien, ich hab jedoch nichts gehört, bis ich meine Kopfhörer rausnahm.
"Pass doch auf!", schrie sie mich an.
"Es tut mir leid, war nicht meine Absicht."
"Ja, das ist es nie"Verwirrt schaute ich sie an, doch sie ging weiter an mir vorbei.
"schau mir bloß nicht hinterher" sagte sie noch.Wieso sollte ich ihr hinterherschauen? Als ob sie etwas so besonderes wäre.
Als ich mich dann doch dabei ertappte, wie ich ihr hinterherschaue, drehte ich mich wieder um und ging weiter. Auf dem Weg in den Speisesaal konnte ich nicht aufhören an sie zu denken. Ihre braun/goldene Haare glänzten in dem weißen Licht, ihre Augen leuchteten und ihre Lippen waren so perfekt, dass ich sie auf meinen spüren wollte. Sie sah aus wie ein Engel, der wie vom Schicksal verlangt auf mich treffen sollte. Als ich mich an einen Tisch neben Danny saß, der nie ein Wort von sich gab, schaute ich mich nach dem Mädchen von vorhin um. Doch sie war nirgends zu sehen. Ich drehte mich zu Danny und fragte ihn, wie es ihm geht. Er schaute mich verwirrt mit seinen dunkelbraunen Augen, die schon fast schwarz waren, an. Wie hielten eine Weile den Blickkontakt. Dabei fiel mir auf das ihm drei schwarze Strähnen im Gesicht hingen, die ihn nicht sonderlich zu stören schienen. Er sah älter aus als er war. Vielleicht 17 oder 18 aber eigentlich war er 14 soweit ich mich erinnern kann.
"Stimmt, du redest sowieso nicht mit mir oder sonst jemandem" sagte ich.Dann wandte er den Blick von mir auf den Tisch und senkte seinen Kopf. Ich beobachtete ihn noch eine Weile, bis die Speisesaaltür geöffnet wurde und Liz mit dem Mädchen von vorhin den Raum betrat. Ich sah wie sie sich miteinander unterhielten, konnte aber nicht ahnen über was. Dann fing Liz an um Ruhe zu bitten. Der ganze Raum war still.
"Ich möchte euch unsere neue Patientin vorstellen. Das ist Alexis. Würde sich jemand von euch bereit erklären sie durch die Klinik zu führen?"Ich stand auf und machte einen Schritt auf die beiden zu. Dabei versuchte ich so cool wie möglich rüberzukommen.
"ich mach das" sagte ich.Liz nickte einverstanden.
"Noah wird das machen, er ist schon eine Weile hier und wird dir alles notwendige zeigen."Liz ging wieder und ich wandte mich zu Alexis. Endlich wusste ich ihren Namen.
"warum grinst du denn so?",fragte sieIch hab mich so sehr über die Tatsache gefreut, ihren Namen zu kennen, dass ich unkontrolliert anfing wie ein Honigkuchenpferd zu lächeln. Ich lief rot an und führte sie voller Scham aus dem Speisesaal. Ich durfte mir das aber nicht anmerken lassen also wechselte ich das Thema.
"Alexis also, huh?"
"ja, allerdings, Noah"
"schöner Name"
"danke"Sie schien desinteressiert zu sein also führte ich sie weiter durch die Klinik ohne eine Konversation mit ihr zu führen. Ich wusste sowieso nicht, wieso ich so krampfhaft versuchte sie zu beeindrucken.
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Glück
Teen FictionNoah ist ein sechzehnjähriger Junge,dem Depression diagnostiziert wurde. Er ist nun schon eine Weile in einer Psychiatrie, wo jeder Tag den selben Alblauf hat und er sich jeden Tag nach einem Abenteuer sehnt. Als wenn seine Rufe erhört wurden, traf...