Kapitel 6

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Du kannst deine Augen schließen, wenn du etwas nicht sehen willst, aber du kannst nicht dein Herz verschließen, wenn du etwas nicht fühlen willst. ~ Johnny Depp

*

Je mehr mich Freya durch die Schule herum führte, das Schulsystem die Fachräume erklärte, desto mehr verlor ich mich in meine Gedankenwelt.
Die Schule ist eigentlich fast genauso wie meine alte.
Nur ein Unterschied gab es.
Ich fühlte das ich hier hingehörte. Hört such zwar komisch an, aber das Gefühl kann man anders nicht beschreiben.
Seit ich hier bin ist es noch nicht einmal passiert, das ich in der Öffentlichkeit in Ohnmacht gefallen bin.
Ich habe eine neue Freundin -die zwar etwas komisch ist- gefunden und ich habe erfahren das ich halb Wolf - halb Mensch bin.
Hier konnte ich mich selbst finden und so sein wie ich wirklich bin.

Bevor ich jedoch weiter darüber nachdenken konnte was ich erlebt oder was ich noch hier erleben werde, bemerkte ich das ich ganz alleine auf dem leeren Schulflur umherlief.
Wo war Freya?
Seufzend lehnte ich mich an die Schulwand mir gegenüber.
Das konnte auch wieder nur mir passieren. Verlaufen in der eigenen Schule. Und das nur weil ich mal wieder in meiner Gedankenwelt sein musste.
Frustiert schloss ich meine Augen.
Aber öffnete sie sofort als ich mehrere Schritte auf den Gang hörte.
Das konnte nicht Freya sein.
Panisch sah ich mich in allen Richtungen um.
Hoffentlich kommen sie nicht bei mir vorbei, sonst hätte ich mal wieder Probleme, auf die ich gerade keinen Nerv habe.
Doch zu meinem Pech wurden die Schritte immer lauter und ich konnte Stimmen hören.
Super. Wie komm ich jetzt am besten Weg. Oder wie bekomme ich es hin das sie mich nicht bemerken.
Immer noch an der Wand anlehnend suchte ich nach einen Fluchtweg.
Ich könnte versuchen durch das Fenster zu klet-.
"Was machst du hier?"
Vor Schreck klammerte ich mich nur mehr an die Wand hinter mir und sah die Person vor mich an, die mich angesprochen hat.
Ein Junge wie ich feststellen konnte.
Jetzt bemerke ich noch nicht mal wenn jemand vor mir steht.
Nichts anmerkend betrachtete ich den Kerl vor mir genauer.
Er hatte blaue Augen, kurze blonde Haare und war sehr muskulös.
"E...eh.hmm.. Ich, ich.."
"Wer bist du eigentlich?" unterbrach er mich während er mir tief in die Augen sah.
"Ich heiße Saphira."
"Und was suchst du hier Saphira?"
"Ich weiß nicht. Spinde zerstören?" Schulterzuckend sah ich ihm in die Augen und verkniff mir das Lachen.

Er sah mich mit großen Augen an. Er denkt wirklich, dass das mein ernst ist. Jetzt konnte ich mein Lachen wirklich nicht mehr zurück halten.
"Haha, sehr witzig." Immer noch lachend sah ich hinter ihm, die sich auch bemühten nicht zu lachen.
"Jetzt bitte die richtige Antwort."
"Ich hab mich irgendwie in der Schule verirrt." Seufzend gestand ich nun den wahren Grund, weil ich einfach nur so schnell wie möglich verschwinden wollte.
"Wie kann man sich in einer Schule verirren?" Nun war er es der Lachen musste worauf ich ihn einfach nur böse anfunkelte.
"Wollen wir sie mit nehmen? Eine Person mehr schafet nicht.", kam es von einem seiner Freunde im Hintergrund.
"Wo wollt ihr hin gehen?", gab ich etwas überrascht und zögernd zurück, denn wer geht schon mit fremden irgendwo hin?
"Wir gehen zum Fußballfeld der Schule, dass direkt hinter dem Gebäude ist." Die Schule hat ein Fußballfeld?
"Wenn es euch keine Umstände macht dann würde ich mitkommen, aber lange bleibe ich nicht." Es sind immer noch fremde.

Auf dem Weg zum Fußballfeld war mit den Gedanken bei Freya und nahm deswegen mein mein Handy aus meiner Tasche und schrieb ihr eine SMS das ich nicht mehr in der Schule bin und sie, wenn sie noch in der Schule nach mir sucht nachhause gehen kann.
Als wir angekommen waren setzten sich alle auf die Bänke oder ins Gras. Ich selbst setzte mich auf die Bank und beschäftigte mich mit meinem Handy, um Gespräche aus dem Weg zu gehen. Das einzige Gespräch das man mit mir führen kann ist, das ich neu in der Satdt bin und die ganze Erklärung warum und seit wann ich hier bin. Und das will ich einfach nur vermeiden.
Ein Junge mit dunkelbraunen Haaren und einer weißen Cap, zog eine Schachtel Zigaretten aus seiner Hosentasche. Die anderen holten ihre  auch raus oder nahmen sich welche mir gegenüber.
"Willst du auch eine? Entspannt und baut den Stress etwas ab."
"Ehm..." Ohne auch nur auf eine Zustimmung oder Ablehung meinerseits zu warten drückte er mir eine Zigarette und ein Feuerzeug in die Hand. Skeptisch betrachtete ich nun die Sachen in meiner Hand. Sollte ich? Ja oder Nein? Da ich noch nie geraucht habe und es eigentlich auch nicht vorhatte, wusste ich nicht mal wie die Zigarette angeht oder wie man ein Feuerzeug 'bedient'.
"Brauchst du Hilfe?"
"Um ehrlich zu sein brauchst du..."
Wieder nahm er meine Zigarette, steckte sie in den Mund, zündete sie an und gab sie mir wieder.
Immer noch sah ich zögernd, die nun angezündet Zigarette in meiner Hand an. Was kann schon am schlimmsten passieren, wenn ich an der Zigarette ziehe? Lungenkrebs?
"Worauf wartest du?" Ich sah alle nacheinander an und machte dann etwas was längst überfällig war.
"Ich rauche nicht, deswegen kannst du deine Zigarette wieder zurück haben oder schmeiße diese auf den Boden. So oder so, du entscheidest." Mit dem ausgestreckten Arm hielt ich ihm sie unter die Nase während er nur verwirrt blinzelte. Damit hatte er bestimmt nicht gerecht. Um noch einen draufzusetzten setze ich noch hinzu "Ich muss nicht rauchen um beliebt zu sein, denn ich will akzeptiert werden so wie ich bin."
Nun sahen alle zu mir, ob mit geschockten, verwirrrten oder wütenden Blick. Auffordernd hielt ich ihm immer nich die Zigarette hin, da  ich mir zu hundert Prozent sicher bin, dass ich mit dieser Zigarette nicht rauchen werde.
"Du kannst sie wegschmeißen." Überrascht sah ich ihm in die Augen und ließ dann - nach einem prüfenden Blick, ob er es auch wirklich ernst meint - die Zigarette auf dem Boden fallen. Nachdem ich sie dann auch noch zertreten hatte, setzte ich mich zufrieden zurück auf meinen Platz und sah auf mein Handy.

1 Naricht

Sofort öffnete ich sie, da ich schon die Vermutung habe, dass die Naricht von Freya ist.

Freya

Tschuldige bitte das ich dich verloren habe, aber du warst einfach weg. Ich hoffe das du gut nach hause gekommen bist. Wir sehen uns dann in der Schule.

Ich schrieb Freya schnell zurück, steckte mein Handy in die Tasche und wandte mich dann den zu.
"Ich geh jetzt nach Hause. Wir werden uns bestimmt nochmal über den Weg laufen. Bye."
Mit einem knappen Winken lief ich in Richtung Wald um die Abkürzung zu nehmen, bis ich jemanden hinter mir hörte.
"Hey warte mal." Ich drehte mich kurz um und sah wie Louis, der mit den blauen Augen, auf mich zukam.
"Gehst du im Wald lang?"-"Ja, wieso?"
"Wäre das für dich ok, wenn ich mitkomme? Ich muss auch dort lang." Ich nickte nur, denn Gesellschaft ist immer besser als alleine zu laufen.
Aber was dann am Waldrand passierte hätte selbst ich nicht erwartet.

Das Wolfsmädchen #CA19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt