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Mit leisen Schritten laufe ich den Steinweg lang. Es ist noch früh und ein leichter Nebel verschwert mir die Sicht. Ich schnappe noch einmal tief Luft, bevor ich das Krankhaus betrete. Ich hasse es hier. Allein die weißen Wände machen mich verrückt und von dem Geruch brauch ich nicht anfangen zu reden.

Ich drücke im Fahrstuhl auf den Knopf, der mich in die 5 Etage bringt und mache Platz, als eine Krankenschwester mit diesen komischen Krankenhaus Betten ebenfalls in den Fahrstuhl steigt.
Still stehen wir beide, und der ältere Mann liegt dort. Ich schaue ihn kurz an und dann auch schon schnell wieder weg. Seine leeren Augen haben mir einen kalten Schauer über den rücken gejagt und ein noch unangenehmeres Gefühl breitet sich in mir aus. Ich habe nichts in ihnen gesehen, nichts als leere. Diese leere finde ich überall in diesen Gebäude wieder. Dieses Gebäude schreit nach dem Tod.

Nachdem die Türen sich geöffnet hatten verlasse ich den Fahrstuhl und laufe den selben weg, wie jeden Tag zu Dad's Zimmer. Ich klopfe und laufe in den Raum rein. ,,Hey Dad !" ich setzte ein leichtes lächeln auf meine Lippen und setzte mich auf den Plastik Stuhl neben seinem Bett.
,,Hallo Darling" er öffnet seine Augen leicht, doch schließt sie dann wieder.
,,Ich habe dir Dounats und deinen Lieblingstee mitgebracht." ich stelle die Sachen auf den Tisch. ,, Super ich kann diesen Krankenhaus Fraas nicht mehr sehen" lächelt er.
Ich fahre seine Rückenlehne vorsichtig hoch.

,,Mum kommt morgen auch wieder mit, sie muss morgen nicht arbeiten" teile ich meinem Vater mit während er in einen Dounat beißt. ,,Ahh Maddie kommt wieder" Paps liebt Mum über alles und sie ihn, doch jetzt wo Dad kein Geld kriegt muss sie das doppelte Arbeiten und so bekommen wir sie beide kaum zu Gesicht.

In der Woche gehe ich erst zur Schule und direkt danach komme ich zu Dad und am Wochenende komme ich immer Morgens, damit ich Nachmittags ein wenig Zeit habe.

,,Was haben die Ärzte noch gesagt?" erkundige ich mich. ,,Sie sagten es wird wieder." ich sehe, das Dad sich ein lächeln auf die Lippen zwingt und ich weiß das er lügt.
Ich schaue von ihm weg.
Ich weiß das er sterben wird und damit komme ich in keinster Weise klar. Der Gedanke daran das er sterben wird zerreißt mich von innen.

,,Amalia schau mich an. Bitte." ich drehe mich wieder zu ihm.
,,Ich liebe dich, ich möchte nicht das du traurig bist. Wenn,-... wenn ich nicht mehr da bin möchte ich das du weiterhin glücklich bist. Ich möchte das du alles mit der Schule hin bekommst und einen Job findest. Am meisten will ich, das du jemanden findest der dich noch mehr liebt als ich es tue und der dir alles geben kann, was du dir wünscht. " er spricht zum ersten mal davon, das er weiß das er es nicht schafft.

Ich weine oft, sehr oft. Jemand braucht nur seine Stimme mir gegenüber zu heben und schon bilden sich Tränen in meinen Augen, doch vor Dad war ich bis jetzt immer stark geblieben. Es macht ihn nur noch trauriger mich so zu sehen und das will ich nicht.

Doch jetzt grade kann ich nicht anders ich fange zum ersten mal, seitdem Dad krank ist, vor ihm an zu weinen. Ich wische die Tränen zwar immer wieder schnell weg doch es kommen immer wieder mehr.
,,Tut mir leid Dad, ich wollte nicht weinen." sage ich leise. ,,Ist schon ok" er lächelt und zieht mich in seine Arme.

,,Alles wird gut Am." flüstert er.

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In den nächsten 2 Wochen passiert nichts aufregendes. Ich gehe wie immer zu Schule und besuche Dad, zwischen durch unternehme ich etwas mit Schulfreunden und gehe mit meiner Besten Freundin shoppen.

Grade jetzt laufe ich mit Viviann nach Hause, als mich meine Mum anruft. Es wundert mich, das sie anruft, da sie normalerweise noch Arbeiten ist.
Ich drücke auf den grünen Knopf und halte mir mein Handy ans Ohr.
,,Amalia, Da-" ich höre meine Mum schluchzen und in Tränen ausbrechen. Ich weiß sofort bescheid.
Der Tag ist gekommen. Dad ist nicht mehr da. Alles in mir zieht sich zusammen. ,,Mom, wo bist du ?" frage ich mit zittriger Stimme. ,,Im Krankenhaus." schluchtzt sie weiter.
,,Ich komme sofort." sage ich zu Mum und lege auf. Ich fange an zu weinen und verabschiede mich schnell von Vivi, die mich ganz feste in die Arme nimmt.,, Es tut mir leid."

Ich renne wie eine verrückte durch die Stadt und bekomme schon keine Luft mehr, doch das ist mir egal, den mir tut mein Herz grade viel mehr weh als meine Lunge, jemals weh tun könnte. Ich sehe kaum was, da die Tränen sich in meinen Augen stauen. Aus der Puste und mit Seitenstichen bleibe ich vor dem Krankenhaus stehen. Tränen laufen über mein Gesicht und ich laufe schnell weiter, ich nehme die Treppen, da ich das Gefühl habe das der Fahrstuhl zu langsam ist.
Von weitem sehe ich meine Mutter alleine, weinend im Flur sitzen und renne zu ihr hin. Vor ihr lasse ich mich auf den Boden sinken und umarme sie. ,,Am, er ist weg.ER IST WEG" schreit sie und ich klammere mich noch mehr an sie. Sie weint in meine Schulter und ich streichel über ihren Rücken.
Ärzte, Schwestern, Besucher, Menschen laufen an uns vorbei und schauen uns bemitleidenswert an.
Doch ich will ihr Mitleid nicht. Sie kennen uns nicht, sie kennen mich nicht. Sie wissen nicht was wir, hier auf dem dreckigen boden durchmachen. Was für Schmerzen wir haben. Die Schmerzen und die Trauer die sich grade in mir zusammenstauen sind nicht zu beschreiben. Ich würde am liebsten auf schreien, doch dazu fehlt mir die Kraft.
Es fühlt sich so an als hätte Dad mein Herz mitgenommen.
Einfach aus meiner Brust gerissen.

,,Es tut weh Mum." flüsterte ich nach gefühlten Stunden des Schweigens.
,,Ich weiß Schatz, es tut sogar verdammt weh."

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So, das ist das erste Kapitel von Falling into you. Ich würde mich über ein wenig Feedback freuen, damit ich weiß ob es euch gefällt und ob ich es überhaupt weiter schreiben soll. Es ist meine erste Geschichte und weißt mich doch bitte auf Rechtschreib und Grammatik Fehler hin, da mir diese nicht immer direkt auffallen.

Schon mal danke im vorraus.
-xoxo Michelle

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 03, 2016 ⏰

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