Irgendwo.

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Wir sitzen noch eine Weile zusammen. Einfach so, ohne Grund. Ohne überhaupt etwas über einander zu wissen. 
Auf jeden Fall weiß ich nichts über sie. 
"Und?" 
"Was, und?" 
"Was machst du sonst so in deinem Leben, wenn du nicht Fremde davon abhältst, ihre Medizin zu nehmen oder Leute stalkst." 
Auf ihr Gesicht tritt ein empörter Ausdruck. 
"Ich stalke nicht!" 
Dann fügt sie etwas kleinlauter hinzu: "Jedenfalls nicht immer." 
Wieder eine Pause. Irgendwie schaffe ich es nicht, dieses Gespräch am Laufen zu halten, aber ich bin mir nicht einmal sicher ob ich das überhaupt will. 
"Du weißt schon was Ich meine. Schließlich hast du meine Frage auch nicht beantwortet. Also, raus damit, was machst du?" 
Sie zuckt nur mit den Schultern. Gerade will sie den Mund öffnen, aber ich unterbreche sie. 
"Siehst du, das mach ich auch, aber bei mir ist das dann 'depressiv' und 'nicht gut für mich'." 
"Aber das ist es ja auch nicht!" 
"Aber bei dir ist das so viel besser?" 
Diesmal will ich gar nicht dass sie antwortet. Ich will nur dass sie still ist. Leise. Kein Wort sagt, ich will nichts von ihr hören. Sie würde sowieso nur das gleiche sagen wie alle anderen auch, und das hatte ich mir oft genug anhören müssen, also stehe ich einfach auf und gehe in irgendeine Richtung davon.
"Hey, wo willst du hin?" 
"Irgendwo." Ein gelangweiltes Schulterzucken. Abweisend. Zuerst bleibt sie stehen, dann höre Ich wie ihre Schritte mir hinterher klappern. 
"Gut, Ich komm' mit nach Irgendwo." 
"Und wenn Irgendwo dich nicht haben will?"
Sie rollt mit den Augen, dann antwortet sie genervt: "Dann will  es dich sicher auch nicht haben."
"Ach was. Irgendwo liebt mich."
Und, nach einer kurzen Pause um sie nun wirklich loszuwerden: 

"Irgendwo gehört nur Noah und mir."

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Nachdem Ich sie nun einfach auf der Straße stehen gelassen hatte, war mir klar dass ich schnell irgendwo hinlaufen müsste. Ansonsten würde sie den Bluff bemerken, und dann hätte ich sie erst Recht am Hals. Also ging ich einfach in irgendeine Richtung, die mir gerade gefiel, betrat eine Seitengasse und wanderte ein Stückchen durch die Stadt. 
Noah und ich hatten irgendwie nie unser eigenes Fleckchen gehabt. Irgendwo gehörte unseren Träumen, unseren kühnsten Fantasien. Dem Ort, an dem uns alles offen stand. 
Der Ort, an dem wir beide lebten. 
Die Sache war die, dass wir viel träumten. Wir hatten Pläne. Wir wollten ein ganzes Leben leben, zusammen, irgendwie immer glücklich sein. Aber das war wohl zu hoch gestochen. 
Nein, stattdessen bekamen wir nicht mal einen Ansatz, nicht einmal den Hauch eines Lebens zusammen. Die kurze Zeit in der wir füreinander lebten war kaum die Mühe wert gewesen.
Und es tat weh, sich das vor Augen zu führen. Es tat unglaublich weh. 
Denn in solchen Menschen wird einem bewusst, wie unabhängig die Welt von uns ist. 
Denn sie dreht sich immer noch, auch ohne Noah.

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Ich hab mir FEST vorgenommen schneller weiterzuschreiben! 
und auch, dass jedes Kapitel ein "poetisches" Ende bekommt. 
Ansonsten noch ein großes SORRY weil ich so lange einfach. Nicht da war. 
Wie gewohnt wird die andere Story auch noch geupdated, und ich hab noch 'ne kleine Überraschung für euch die "bald" kommen wird <3 
bye, ihr herzchen

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 27, 2016 ⏰

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Missing Limbs - I won't sing again [Ashton Irwin]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt