Es stank in dem Haus. Es stank erbärmlich. Von innen war es größer als es aussah, aber vielleicht kam das auch von den ganzen Junkies die in jeder Ecke verrotteten. Man wurde schon von der Luft in dem stickigen Raum high, und das obwohl die Leute nur Koks schnupften, und er keinen einzigen Joint sah. Die Alte führte ihn zwischen abgemagerten, verfärbten Gliedern hindurch zu einer Stelle, an der eine Art Sofa stand das nicht von den Süchtigen besetzt worden war. Sie bedeutete ihm sich zu setzen, dann stellte sie sich ihm gegenüber und musterte ihn erneut.
"Was genau sagt mir jetzt, dass du kein Cop bist?" Einige der Junkies reagierten kurz schockiert, dann ergriff die Droge wieder Besitz von ihnen. Nathanial zuckte mit den Schultern.
"Keine Ahnung. Die Tatsache dass ich heute auf der Straße gepennt habe. Die letzte Woche im Dreck verbracht habe. Dass ich erbärmlicher stinke als dieser Sauhaufen hier." Er beugte sich nach vorne, um seinen Worten mehr Gewicht zu verleihen.
"Wenn Ich einer wäre, wäre es jetzt schon zu spät. Aber ich bin keiner, und deshalb hab ich nur einen einzigen Wunsch von dir:
Lass mich verkaufen."
Er betonte jedes Wort einzeln und sah der Alten dabei direkt in die Augen. Sie zeigte keine wirkliche Reaktion, starrte ihn nur weiter an als wollte sie damit die Wahrheit aus ihm herausquetschen, jedenfalls das, was noch übrig wäre. Neben ihm regte sich einer der Junkies und wollte sich auf ihn legen, während er irgendwas davon redete, dass Nathanial seinem kleinen Freund einen Kuss geben solle.
Schließlich regte sich die Alte wieder und antworte ihm.
"Also, Blanco. Ich traue keinem, dessen Haut nicht seit seiner Geburt von der Sonne verbrannt wurde. Keiner von uns tut das, das ist nicht unsere Art. Aber ich gebe dir eine Chance. Du bekommst zwei Kilo."
Kurze Zeit später stand ich wieder vor der Tür, die Taschen voller Schnee.
x x xZwei Stunden später, und ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte.
Ich hatte keine Kunden. Niemanden. Nicht den geringsten Plan, an wen ich das ganze verticken sollte. Also beschloss Ich, etwas zu riskieren.
Von meinem letzten Geld kaufte ich ein schick aussehendes T-Shirt in irgendeinem Laden, wusch mir in einem Brunnen rasch das Gesicht und die Arme ab, und zog das Shirt an. Nach kurzer Begutachtung in einer zerbrochenen Fensterscheibe machte Ich mich auf den Weg in die reicheren, gut geschützten Bezirke der Stadt. Zuvor brachte ich allerdings die Hälfte des Koks in einem sicheren Versteck unter.
Mein erster Stopp war eine Drogerie, in der ich mir ein wenig Parfüm gönnte. Dann "gelte" Ich meine Haare mit dem Schmutz darin zurück. Nur noch mein strahlendstes Lächeln aufsetzen, und der Bluff war perfekt. Ich war ein Lieferbursche geworden.
So machte ich mich auf den Weg in eins der verdammten Hotels. Gerüchten zufolge war jeder, der sich ein Zimmer leisten konnte, auch immer an weißem Gold interessiert.
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Krebstot
AdventureNathanial hat Krebs. Genauer gesagt einen Hirntumor im Endstadium. Er wird sterben, schon bald. Doch so einfach wird er das nicht akzeptieren.