Ein Anzug kommt selten allein/Niam-FF

44 4 4
                                    


,,Niall komm jetzt bitte runter, wir wollen gehen!". Seufzend rutsche ich von meinem Bett. Ich will nicht einkaufen gehen, schon gar nicht einen Anzug für die Hochzeit meines Bruders, obwohl ich ihn wirklich mag, aber ich kann große, teure Kaufhäuser mit lauter Verkäufern, die dir immer helfen wollen nicht leiden. ,,Niall muss ich dich holen kommen, wir wollen jetzt wirklich los beeil dich doch mal!". Meine Mutter lässt aber auch nie locker. Langsam schlurfe ich die Treppe runter. Warscheinlich werde ich eh nur in der Umkleide stehen, tausende Anzüge zum anprobieren in die Hand gedrückt bekommen und am Ende wird die Verkäuferin entscheiden, welchen ich nehme. Meine Mutter steht schon bereit vor der Tür und sieht mich ungeduldig an. Entschuldigend drücke ich mir ein kleines Lächeln auf und ziehe meine Schuhe an. Im Auto reden wir kein Wort. Ich starre aus dem Fenster. In der Ferne sieht man schon einen großen grauen Klotz auf uns zukommen. Ich hasse Shoppen. Auf dem Parkplatz steige ich aus und meine Mutter zieht mich in den Klotz hinein, die Rolltreppe hoch in die Männerabteilung. Überall Anzüge. Meine Mutter lässt mich gleich wieder alleine und sieht sich nach einem Kleid um. Ratlos bleibe ich stehen. Wenn die Verkäufer schon nicht kommen, werde ich sie auch nicht ansprechen. ,,Kann ich ihnen helfen?" Na toll jetzt fängt die Hölle an. Missmutig drehe ich mich um und blicke in die schönsten braunen Augen, die ich je gesehen habe. ,,Ähh..." Na toll muss ich ausgerechnet jetzt nervös werden. ,,Äh ich suche einen Anzug.", bringe ich gerade noch so heraus. ,,Für einen besonderen Anlass?" Na toll er benimmt sich ganz normal und ich laufe rot an und stottere. ,,Äh ja für die Hochzeit meines Bruders." Geschafft jetzt muss ich hoffentlich nicht mehr viel reden sondern nur anprobieren. ,,Na dann nehmen wir mal Maß." Oh nein, ich hab gehofft dass das nicht nötig wäre. Er läuft weg um ein Maßband zu holen. Puh, endlich kann ich kurz verschnaufen. Ich weiß, dass ich schwul bin, aber dass mir in einem öden Kaufhaus mein Traumtyp begegnet hätte ich nie gedacht. Oh er kommt zurück. ,,So,bitte stellen Sie sich gerade hin." Allein dass er mich manchmal kurz berührt, löst in mir ein Kribbeln aus. ,,Gut, haben Sie bestimmte Vorstellungen?" Ich mag es nicht, dass er mich siezt. Es kommt mir so fremd vor. ,,Äh nicht wirklich, eigentlich dachte ich halt an einen schlichten schwarzen Anzug." ,,Okay ich suche Ihnen ein paar Modelle, begeben Sie sich bitte zu den Umkleiden." Während er zwischen den Kleiderständern hin und her huscht, gehe ich in eine leere Umkleide und setze mich erstmal hin. Nach ein paar Minuten kommt er zurück und ich nutze die Gelegenheit, ihn genauer zu beobachten. Muskulös ist er, es zeichnen sich deutlich Muskeln unter seinem Oberteil ab. Ansonsten hat er wunderschöne braune Haare und natürlich die schönsten Augen die ich je gesehen habe. Sein Gesicht ist perfekt und makellos. Seine Lippen würde ich wirklich gerne küssen. ,,So ich habe Ihnen hier ein paar Modelle ausgesucht." Ich schrecke auf, nehme ihm die Anzüge ab und schließe den Vorhang der Umkleide. Als sich unsere Hände berührten, bekam ich einen Stromschlag. Seufzend witme ich mich dem ersten Anzug. Geschmack hat er ja, dieser Verkäufer. Umgezogen trete ich aus der Kabine. Der Verkäufer kommt gleich auf mich zu und sah mich prüfend an. ,,Schon nicht schlecht aber das Jackett steht an Ihren Schultern ab. Probieren sie doch mal den nächsten." Schnell husche ich zurück in die Kabine und ziehe mich um. Als ich nun aus der Kabine komme, sagte er gleich ,, Perfekt, dieser sieht schon mal besser aus." Plötzlich trat er hinter mich und hob das Jackett ein Stück hoch. Was macht er da, denke ich nur. Da spüre ich seine Hände an meinem Hosenbund. ,,Ja, dieser passt perfekt, er passt auch zu Ihrem Stil. Ich würde diesen nehmen, aber Sie können natürlich gerne noch einen anderen anprobieren." Nein, will ich nicht, wenn er dir so gut gefällt nehme ich ihn. Das sage ich natürlich nicht. ,,Nein ich nehme diesen, er gefällt mir sehr." Schnell ziehe ich mich um und trete samt Anzug auf dem Arm aus der Kabine. Ich folge dem Verkäufer zur Kasse. Lächelnd bezahle ich und nehme etwas enttäuscht die Tüte entgegen. Ich hätte ihn wirklich gerne näher kennengelernt. Meine Mutter kommt auch gerade die Rolltreppe herunter und so gehen wir nach Hause. Dort gehe ich auf mein Zimmer und packe den Anzug aus um ihn in meinen Schrank zu hängen. Da fällt mir der Kassenzettel entgegen und darangeheftet ist noch ein anderer Zettel. Neugierig nehme ich ihn und öffne ihn.

Ein Anzug kommt selten allein/ Niam-FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt