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Schlapp hingen meine Gelenke an mir hinunter, unfähig genug Kraft aufzubringen, um sich eigenständig zu bewegen. Für was denn auch? Sie waren unnötig. Genauso unnötig wie ich, wie alles. Für was noch leben, wenn doch sowieso kein Sinn dahinter steckte? Diese innere Stimme, die einem einredete von allen gehasst zu werden, die einem weis machte, dass man Abfall war, Abfall der Gesellschaft und Abfall von sich selbst. Ein Müllprodukt, dass von allen verstoßen wurde. Dieser Gedanke, wie schön es wäre, wenn man sterben würde und das alles hinter sich lassen könnte, wenn sie dich dann vielleicht doch vermissen und vielleicht doch bereuen, sich nicht mehr um einen Sorgen gemacht zu haben, wenn sie bemerken, dass man ihnen vielleicht doch wichtig war, man aber schon zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist, die nicht mehr geschätzt wurde. Diese Hoffnung, dass es vielleicht doch besser wird. Dann wieder diese Stimme, die schon stärker geworden ist als die Hoffnung. Die Stimme, die dein Leben bestimmte, die einen verfolgte, wie ein Schatten, die einem zum verzweifeln brachte und die alles in einen grauen Schleier hüllte. Diese Augen, die nicht mehr weinten, weil sie nicht mehr den Willen hatten, die nur noch gläsernd vor sich hin starrten, schwach und hoffnungslos, die keinen Ausdruck von Freude mehr kannten. Einfach dieses Gefühl unnötig zu sein. Dieses Gefühl, welches mein Alltag war, welches es unmöglich machte den Willen aufzubringen aufzustehen und etwas zu ändern. Es war zwecklos. Es würde sowieso für immer so bleiben...

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