Das Gefühl von Panik machte sich in Matthew breit. Als erstes durchfuhr es seine Füße, dann seine Beine und seinen Oberkörper. Alle Muskeln waren angespannt. Auf einmal verschwand die Trauer um Bell, der Hass auf Macon und Nathalie. Die Fragen in seinem Kopf schienen ihn förmlich zu erdrücken: »Woher weiß jeder meinen Namen? Warum haben meine Eltern sich nie gemeldet? Warum... warum er?«
Die Explosion, Bells Tod, der Flugzeugabsturz... All das hatte eine Sache gemeinsam: Matthew!»...Matthew? Alles in Ordnung?«
Nichts war in Ordnung! Rein gar Nichts! »Ja....ja.«
»Ich weiß, ich hätte es auch lieber anders gehabt, aber ich kann da....«
»Ja, ich weiß. Du musst dich nicht rechtfertigen.«, antwortete Matthew bedrückt.
»Wie lautet die Mission, Natha?«, wollte Dan wissen.
»Los Angeles, Bronzener Drache.«
»Entschuldigung, wie bitte?«
»Los Angeles, Bronzener Drache. Mehr steht hier nicht.«
»Na das kann ja mal was werden!«Verabschiedet und gepackt saßen sie zusammen gequetscht in einem alten Opel Corsa.
»Wo hast du das Auto eigentlich her?«, wollte Macon wissen.
»Naja... Sagen wir, ich hab's mir von 'nem alten Freund "geborgt"«, antwortete Dan.
Matthew musterte die Mitreisenden.Zum einen war da Dan: Ein muskulöser, kahl geschorener, junger Mann. Er trug ein olivgrünes TankTop und Kakihosen. Er steuerte den Wagen.
Beifahrerin war Emmie, oder Ellie? Matthew war sich nicht mehr sicher.
Sie trug ein lässiges, weißes Top und Hotpans. Außerdem hatte sie ihre langen, kastanienbraunen Haare zu einem Dutt gebunden.Schulter an Schulter saßen Leo, Clara, Macon und Matthew auf der Rückbank.
Leo schien in seine Gedanken vertieft zu sein. Er saß einfach nur da und blickte aus dem Fenster. Seine kurzen, roten Haare würden in jeder Menschenmenge auffallen. Sie leuchteten sogar unter seiner Kappe, die er sich vor der Abfahrt aufgesetzt hatte. Seine braungebrannte Haut war mit Sommersprossen übersät. Sein Aussehen wurde mit einem sorgfältig geknöpften, blau karierten Hemd abgerundet. Er trug eine kurze Jeans.
Links neben Matthew saß Clara. Dieses Mädchen konnte einfach nicht still sitzen. Schon seit Anbeginn der Fahrt, rutschte sie auf ihrem Sitz herum, schnallte ihren Gurt ab und wieder an, oder spielte mit ihren Fingern herum. Ihre blasse Haut Unterschied sich kaum von ihrer Bluse. Auch sie trug eine Hotpan.
Rechts neben Matthew saß Macon. Er hatte dasselbe an, wie bei ihrer ersten Begegnung. Er täuschte vor unter seiner Sonnenbrille nach draußen zu blicken, aber Mahtthew sah, dass er eigentlich die ganze Zeit zu ihm rübersah und ein schlechtes Gewissen hatte. Als Matthew seinen Blick erwiderte, wollte er ablenken, indem er eine Frage stellte:» Wie lang brauchen wir denn noch so ungefähr?«
»Pfff... so'ne Stunde.«Alle saßen einfach nur still im Auto. Es war, als herrschte in der Luft Elektrizität, die jedes Mal, wenn jemand den Mund öffnete zu Knistern begann.
Matthew war das nur Recht so! Er wollte Zeit zum Nachdenken haben und die bekam er. Er dachte über das nach, was in den letzten Stunden passiert war.
Schließlich wurde er aus seinem Gedankengang gerissen: »Wir sind da, L.A., die Stadt der Engel!«
Sie zwängten sich aus dem Wagen und standen mitten in L.A.. Der Verkehr war unvorstellbar laut. Man konnte förmlich sehen, wie die Umwelt durch die vorbeifahrenden Autos verpestet wurde.
»Also dann, jagen wir einen Drachen!«
Sie durchsuchten alles! Jede Schaufensterscheibe, jede Nebenstraße, aber nirgendwo ließ sich eine Drache, geschweige denn ein Hinweis auf ihn finden. Sie suchten das nächstbeste Bistro auf und ließen sich an einem Tisch in der hintersten Ecke erschöpft auf die Stühle fallen.
Matthew zückte sein Handy.
»Was machst du da?«, wollte Clara wissen.
»Ich such mal im Internet nach Bronzener Drache und Los Angeles.«, gab Matthew wieder. Nach ca. 5-minütiger Recherche schrie Matthew auf: » Da!« »Pscht!«, die anderen hatten sich ziemlich erschreckt und duckten sich instinktiv. »Der „Bronzene Drache” ist ein Gemälde eines unbekannten Künstlers. Sein Wert wird auf 683.000$ geschätzt! Es hängt im städtischen Museum.«
»683.000$... Das heißt es könnte sich bei unserer Mission um eine Hehlerorganisation handeln, die das Bild stehlen will.«, schlussfolgerte Leo. Alle stimmten ihm schweigend zu.
»Was wollen Sie denn bestellen?«, eine quiekende Stimme durchbrach die Stille, es war die Bedienung.
»Cola? Cola? Cola? Cola? Cola?«, fragte Matthew seine Freunde, alle nickten ab,»Ok, also bitte 6 Cola!«
»War's das? Möchten Sie nichts zu Essen? Ich kann Ihnen gerne die Karte bringen!«
»Nein danke, das war's«
»Mmh... Ok.« Die Bedienung verschwand in Richtung Bar und kam kurz darauf mit den bestellten Getränken zurück..»Ich wäre dafür, wir statten dem Museum gleich Mal einen Besuch ab und schauen uns das Bild an.«, schlug Macon vor.
»Das wäre wenigstens mal ein Anfang«, stimmte Leo zu.
Die Anderen stimmten ebenfalls zu.»Also dann... Lass uns schnell austrinken und Los geht's! Geht auf mich!«, sagte Matthew und zückte sein Portemonnaie.
Als sie aufstanden um aus dem Bistro zu gehen, schaute Matthew nochmal kurz auf seine Armbanduhr. Das Display zeigte 17:03 Uhr an. Er wusste nicht, dass das der wichtigste Moment seines Leben sein sollte, denn in 38 Stunden würde sich alles verändert haben!
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38 Stunden
Fiksi RemajaMatthew ist ein ganz normaler Junge. Eigentlich.... Zumindest denken das alle! Er führt ein ganz normales Leben, bis er eine schreckliche Entdeckung macht! Dieses Abenteuer wird sein Leben für immer verändern.