Der Sinn des Lebens

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Gibt es den überhaupt einen Sinn im Leben? Niemand hat eine Antwort auf diese Frage. Keine Religion dieser Welt, kein Mensch, egal wie intelligent, kann diese Frage beantworten. Und dennoch begleitet uns diese Frage seit Anbeginn unserer Zeit.
All das Leid das uns verfolgt, macht diese Frage noch wichtiger. Menschen leiden täglich, doch bleiben sie hier und ertrinken in ihrem Leid, nur um eines Tages eine Antwort zu finden. Die Frage dich ich mir nun stelle ist, ob dieser kleine Hoffnungsschimmer am Horizont all den Schmerz wert ist? Ich habe keine Antwort auf diese Frage und zweifle daran den Mut und den Lebenswillen zu haben, um die Antwort zu suchen. Mir fehlt der Mut die Antwort zu finden, weil die Angst überwiegt die Wahrheit nicht ertragen zu können. Mir fehlt der Lebenswillen, weil die Anstrengung es vermutlich nicht wert ist.
Wir alle erwaten uns Dinge von unserem Leben, sind voller Hoffnung und sehen unsere glühende Zukunft durch naive Kinderaugen. Wir schmieden Pläne für unsere Karriere, für unsere Gefühle, für die Liebe und doch zerbröckelt ein Plan nach dem anderen sobald wir Erwachsen werden. Wir ändern die Pläne und passen sie an unsere neue Lebenssituation an, doch empfinden wir Glück dabei?
Wir jagen den kleinsten Glücksmomenten hinterher und übersehen dabei oft, dass es uns danach noch schlechter geht. Wir träumen von fremden Ländern und Kulturen, geben uns jedoch mit einem Strandurlaub auf Mallorca zufrieden. Wir träumen von Besitz und sind trotz all unseres Reichtums nicht glücklich. Wir träumen von der großen Liebe, begnügen uns stattdessen mit gefühlslosen One-night Stands. Wir zerbrechen an unseren Plänen, an unseren Zielen und unseren Wünschen. Wir setzen unser Glück zurück um es anderen und unserer Gesellschaft recht zu machen. Wir vergessen dabei aber nur zu gerne wie zerstörerisch unsere Gesellschaft ist. Es ist lediglich eine Verbindung von Menschen, die einen Sport daraus machen andere zu verurteilen. Sie setzen unerreichbare Standards, ohne an das Individuum in jedem einzelnen von uns zu denken. Sie urteilen so lange bis Menschen sich für ein Ideal in den Tod hungern, bis Menschen zerbrechen und andere mit sich ins Jenseits reißen. Und trotzdem verurteilt niemand unsere Gesellschaft.
Doch es gibt Menschen die sich nicht an unsere Konventionen halten, aber diese Menschen sind doch nur eigenartige Aussteiger, dumme Schlampen und gedankenlose Lebemenschen. Verspüren diese Menschen Glück? Stehen sie wirklich über unserer Peinigung oder sind sie lediglich gute Schauspieler?

Egal was wir suchen, egal wer wird sind, egal was wir wollen... Wir sind ALLE gleich. Jeder von uns sucht das Glück in seinem Leben.
Aber Glück ist zu einer Utopie geworden, die in unerreichbarer Ferne liegt. All unsere kurzen Glücksmomente können uns nicht befriedigen - im Gegenteil, sie sind eine Droge. Sie machen uns high und gaukeln uns gekonnt vor es gäbe tatsächlich etwas, dass das Leben lebenswert macht. Doch kaum kommt man von seinem Trip, erschlägt uns die brutale Realität mit einer unbekannten Wucht. Und nach jedem Trip erscheint die Realität brutaler. Wir werden zu Junkies und beschaffen uns unseren Stoff durch kleine Nichtigkeiten, denn ein längerer Trip bedeutet einen härteren Aufprall auf den Boden der Realität. Wir vermeiden es uns zu verlieben, denn was wenn die Liebe nicht erwidert wird? Wer könnte diesen Aufprall schon überleben? Wir werden zu gefühlskalten Kreaturen; vermeiden es von anderen Menschen abhängig zu sein und glauben alles alleine schaffen zu können. Wir werden zu Einsiedlern und suchen Schutz unter dem Deckmantel des Mittelmaß. Wer nie zu hundert Prozent glücklich ist, kann auch nie von ganz oben fallen. Wir bevorzugen Beziehungen mit Stabilität, ohne jegliche Tiefe, auch wenn es keine Liebe ist. Hauptsache unser Leben kann in vorgegaukelter Sicherheit vor sich hin plätschern. Wir treffen Entscheidungen, um es der Gesellschaft recht zu machen, statt uns glücklich, nur damit wir einer verbalen Steinigung entgehen. Wir versuchen um jeden Preis in das vorgefertigte Bild der Perfektion zu passen, auf Kosten unseres Lebenswillen.

Wie entkommen wir der Odyssee unseres erbärmlichen Lebens? Wir ertränken sie in Alkohol, ersticken sie mit Zigaretten und kompensieren sie mit bedeutungslosen Sex. Wir erhalten die Fata Morgana des glücklichen Lebens und weinen uns doch jede Nacht in den Schlaf.
Ein Trugbild, dass ist alles was unser Leben ist.

Pessimissmus? Melancholie? Nein, ich würde diese Zeilen "Wahrheit" nennen. Zugegeben eine unbequeme Wahrheit, die unsere wunderschöne Imagination zu zerstören droht und doch bleibt es die Wahrheit. Die Frage ist nun wie wir dieser Irrfahrt entkommen können und die Antwort ist doch so simple: FREITOD. Doch würden wir mit solch einer drastischen Entscheidung uns die Chance auf den kaum sichtbaren Hoffnungsschimmer am Horizont verbauen. Vollendetes Glück würde damit unerreichbar und doch ist uns allen bewusst, dass uns auch das Leben jegliche Chance auf vollendetes Glück zerstört hat als wir noch unschuldige Kinder waren. Vollendetes Glück wird für uns immer nur der Hoffnungsschimmer bleiben, der uns am Leben hält.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 20, 2017 ⏰

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