Stimki, the killing dog

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"Die Nacht ist dein Freund". Kalt war sie. Erbarmungslos. Einmal eine Sekunde nicht aufgepasst schon war man gefangen. In der Nacht. Schwarz zog sie die Kreise immer enger um einen bis sie einen schließlich hatte. Und in ihr verborgen, ihr grausamer Vollstrecker.

Als ich aufstand war dieser Tag noch vollkommen normal. Um 6 Uhr klingelte mein Wecker, dass es wohl Zeit sei, meinen Hintern aus dem Bett zu bewegen. Auch wenn ich nicht wirklich Lust hatte zur Schule zu gehen, hievte ich meinen schweren Körper aus den warmen und weichen Federn meiner Schlafstelle. Während meine Füße sich beschwerten dass sie auf dem kalten Boden standen, zahlten meine Gelenke mir die plötzliche Bewegung heim, in dem sie lautstark knacksten. Mein Gehirn hingegen hatten eine sehr agressive Einstellung. Es war schließlich Morgen. Missmutig schleppte ich mich die letzten paar Stufen hinunter und setzte mich an den Esstisch. Dort spürte ich es zum ersten mal. Dieses Gefühl. Ein Blick der langsam und lauernd das Rückgrat hoch fuhr und eine eiskalte Schneise aus Schweiß und ein Gefühl des Unwohlsein das nie wieder verschwinden würde hinterließ. "Was ist den, Schatz?" fragte meine Mutter als sie meinen hektischen Blick zum Fenster bemerkte. Doch ich log sie an. Sagte es sei nichts. Ich wollte sie nicht beunruhigen, mit meinen paranoiden Anfällen. Ich frühstückte so schnell es ging, dann rannte ich zum Bus. Keine Sekunde zu lang wollte ich alleine auf der Straße bleiben. Nachdem ich die Schule ohne schwerwiegende Probleme überlebt hatte, ging ich mit meiner Freundin Sina auf dem Pausenhof, doch sobald den Asphalt betraten stieß Sina einen jähen Schrei aus. Der komplette Hof war nicht mehr im langweiligen grau gehalten wie sonst. Überall klebte Blut. An den Wänden. Auf dem Boden. An den Bäumen und der Turnhallenwand. Und mitten in diesem Gemetzel lag der grausige Grund: Jannis, ein Junge aus unserer Prallelklasse. Er war still gewesen und nie aufgefallen. Jetzt lag er da. Zur Schau gestellt wie ein Kustwerk. Sein schmächtiger Körper zerfetzt. Sein Rumpf von Bauch bis Hals komplett aufgerissen. Die Gedärme lagen wie ein Kranz um ihn verteilt auf dem Pflaster. Ich musste zugeben beim Anblick seines ausgebluteten Körpers wurde mir übel. Als wir gerade zu ihm laufen wollten, was eh nicht gebracht hätte, hallte von hinten ein weiterer markerschütternder Schrei. Wir liefen zurück. Im Korridor lag Emma. Ihr Körper war genauso schlimm zugerichtet wie Jannis, doch im Gegensatz zu ihm war sie mehr als lebendig. Sie kreischte wie am Spieß und wiederholte immer wieder wir sollen doch den Hund von ihr fernhalten. Ihr Blut spritzte in alle Richtungen. Und da war es wieder dieses unheimliche Gefühl beobachtet zu werden, das sich langsam seinen Weg meine Wirbelsäule hochsuchte. Ich schaute mich um und kommt zum ersten mal etwas ausmachen. Zwei wie kohleglühende, rote Augen starrten mich an. Doch als ich blinzelte, waren sie verschwunden und so tat ich das als Hirngespinst ab. Plötzlich war es totenstill. Emma tat ihren letzten Atemzug, als ihre Seele ihre Hülle verließ. Bedrückt standen wir da. Ich spürte einen Atem in meinem Nacken und drehte mich panisch um. Doch dort war nichts. Doch durch die Gänge heulte ein tiefes Knurren. Die Türen knallten zu. Ein Mädchen sprang hektisch hin und zerrte an der Eingangstür. Doch sie ließ sich nicht öffnen. Jetzt brach endgültige Panik aus. Alle rannten herum, stießen andere zu Boden, nur um ihr eigen Fleisch zu retten. Ich packte Sinas Hand und rannte, so schnell dass ich dache ich müsste gleich vom Boden abheben. Giftig schmeckte ich die Panik auf meiner Zunge, die mittlerweile meinen gesunden Menschenverstand überstieg. Ich rannte in eine Richtung, die ich für sicher hielt, während hinter mir Schreie verlautbar wurden. Meine Freunde, meine Bekannte und meine Feinde schrien wie an Spieß. Ich fühlte wie sich einen Blick in meine Wirbelsäule bohrte. Da hinter mir waren sie wieder. Diese unheidvollen roten Augen. Hektisch zog ich Sina weiter mit mir mit. In Richtung Lehrerzimmer. Es war wie leer gefegt. Dort war niemand. Wir rannten hinein und schlossen die Türe ab. Keuchend und vor Angst zitternd rutschten wir die Wand herunter und Sina begann zu weinen. Ich versuchte sie so gut es ging zu trösten, was jedoch nur mäßig klappte. Trotz meiner Panik konnte ich klar denken. Ich wusste nicht was uns nach dem Leben trachtete, doch ein Mensch war es nie und nimmer. Allein bei diesen roten Augen wurde mir unwohl und ich bekam Panik. Emma hatte geschrien wir sollen den Hund wegnehmen... Die Anderen hatten es für das Hirngespinst einer Toten gehalten. Doch was wenn es stimmte? Wir warteten den ganzen Tag. Angstvoll. Vereinzelt hörte man Schmerzenschreie, doch wir hielten uns die Ohren zu. Langsam wurde es dunkel. Den ganzen Tag saßen wir im sicheren Lehrerzimmer. Doch dann musste Sina auf die Toilette. Das Klo lag direkt neben dem Lehrerzimmer. Über den Tag hatte sich unsere Angst etwas gelöst, da die Schrei von weit weg kamen. So dachten wir das es kein Problem wäre schnell aufs stille Örtchen zu verschwinden. Und ich ließ Sina gehn. Der größte Fehler meines Lebens. Während ich auf ihre Rückkehr wartete, schallte plötzlich ein Schrei durch das Gebäude. Sinas Schrei. Ich begann zu zittern. Meine beste Freundin kämpfte da draußen grade um ihr Leben. Ich musste ihr helfen. Zu meinem Erstaunen fand ich einen schweren Baseballschläger in einer Ecke. Doch ich wollte keine Zeit verlieren. Angriffsbereit lief ich nach draußen. Doch was ich dort sah sorgte dafür das mir mir der Schläger krachend aus der Hand fiel. Dort stand ein Hund. Doch er war so groß wie ein Pony! Ich erkannte ihn als einen Schweizer Sennenhund. Doch anstatt wie üblich schwarz, braun, weiß war sein flauschiges Fell schwarz, rot, weiß. Er war grade dabei Sinas Körper zu fressen als er mich bemerkte und sich um drehte. Sein Anblick raubte mir den Atem. Seine Augen waren glühend rot. Von seiner Lefze tropfte Sinas Blut. Als er knurrte wusste ich wieso er mich so faszinierte. Er war wunderschön und sah aus wie ein netter Familienhund. doch seine wahre Natur war gefährlich und mörderisch. Gerade als er ansetzen wollte mich anzugreifen, hörte man einen lauten Knall, als die Tür aufgesprengt wurde. Der Hund knurrte und verschwand mit einer unglaublichen Eleganz. "Hey du! Ist alles in Ordnung?" fragte mich der Polizist, der als erste sbei mir war. Erst jetzt realisierte ich die ganzen Leichenberge um mich. Das ganze Blut überall... Und wurde ohnmächtig.

Mein Name ist übrigens Yasmine. Und ich sitze in der geschlossenen Anstalt. Genau wegen diesem Vorfall. Weil mein Geisteszustand durch den Tod meiner Klassenkamerden "zerstört" wurde. Ich kann klar denken. Aber wenn man etwas von einem mordenden Hund erzählt wird man eben eingewiesen. Doch diese Geschichte hier ist wahr. Das schwöre ich. Bis jetzt ist "Mörder" ja noch auf freiem Fuß. Egal jedenfalls habe gestern Nacht zwei rot glühende Augen unter meinem Bett gesehen. Ich denke wir hören uns nicht mehr.

Und wer weiß? Vielleicht sitzt er ja heute Nacht unter deinem Bett?

Eine Creepypasta-Idee zusammen mit Shimizu_Takahashi und Rotsturm. Danke Leute ^^

My CreepypastaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt