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Ich rannte. Wiedermal. Ich hatte mir eigentlich für dieses Schuljahr fest vorgenommen am Morgen früher aufzustehen, da ich immer zu spät war. Naja, lief wohl nicht so gut.
Die Schultasche rutschte über meine Schulter und um eine Haaresbreite hätte sich der ganze Inhalt über den Boden verstreut. Schnell rückte ich die Tasche zurecht und rannte weiter.
Meine Freundin wartete bereits ungeduldig an der Bushaltestelle.
„Schneller Serenity! Der Bus ist hinter dir!", schrie sie mir zu.
Ja, mit Serenity meinte sie mich. Sereinitywar mein Name. Lustig, nicht wahr? Ich wusste auch nicht recht, was sich meine Eltern überlegt hatten, als sie mir diesen Namen gaben.
Blick zurück.
Bus wurde gesichtet.
Ich legte noch ein Zahn zu und hechtete wie eine Fussballmeisterin in den Bus, kurz bevor er losfuhr. Mein Herz klopfte wie wild und mir wurde vom Luftmangel ganz schwindlig. Remy zwängte sich durch die Menschenmenge und setzte sich neben mich.
„Du wirst es wohl nie lernen", sagte sie.
Ich schaute sie mit zusammen gekniffenen Augen an.
„Hey! Schau mich nicht so an. Du hast das alles dir selbst zuzuschreiben. Bestimmt hast du beim Morgenessen wieder Videos von dieser blöden, koreanischen Band geschaut."
Ich schaute sie böse an. „Nenn sie noch einmal 'blöd' und du kannst was erleben."
Im Nachhinein, wenn ich so an ihre Wörter zurückdachte, hatte sie recht. An diesem Morgen hatte ich tatsächlich Videos von ihnen geschaut, was dazu führte, dass ich mein Bus fast verpasst hätte. Ich sollte wirklich aufhören einer Band nachzuträumen, die ich nie im Leben live sehen werde. Seufzend liess ich mich in mein Sitz zurückfallen. Aber wie um Himmelswille konnte ich aufhören? Ich liebte ihre Musik, ich liebte ihre Videos, ich liebte ihre Art... Ich liebte alles an ihnen. Ich könnte gar nicht aufhören, auch wenn ich wollte. Bts, oder auch Bangtan Boys waren mein Leben und das traurigste an dieser ganzen Geschichte war, dass ich womöglich die einzige war, die deren Musik feierte. Zumindest in meiner Stadt. Ich war so ziemlich in jedem Chatroom, habe alle mögliche Facebook Seiten aufgerufen und jegliche Social Medias abgecheckt, aber nirgends konnte ich jemanden finden, mit der ich meine Liebe für Bts teilen konnte. Remy war mein erstes und letztes Opfer gewesen. Nachdem ich ihr ein Lied von ihnen zeigte, schaute sie mich nur angewidert an und meinte ich hätte einen komischen Musikgeschmack.
„Du mal ganz so nebenbei... Hast du die Hausaufgaben erledigt?", riss mich Remys Stimme aus den Gedanken.
„Als würde ich die Hausaufgaben nicht erledigen. Ich weiss ja dass ich von diesen Jungs besessen bin, aber hier spielt das richtige Leben."
„Ja ist ja schon gut. Ein einfaches 'Ja' hätte schon gereicht." Sie verdrehte die Augen und wandte ihr Blick von mir ab. Die Busfahrt dauerte nicht lange. Sechs Minuten später standen wir auf den Schulhof. Verschiedene Schülergruppen standen auf dem Hof verstreut und genossen die letzten fünf Minuten Pause, bevor die Schule startete. Ich tat was alle anderen auch taten: am Handy sein. Ich nahm es aus der Jackentasche und checkte nach, ob Bts irgendetwas getweetet oder auf Facebook gepostet hatten, aber nichts dergleichen war auf meinem Handy zu finden. Irgendwie war es auch klar, da sie im Moment irgendwo in der Welt ein halbes Jahr Pause machten. Da ich nichts weiter interessantes auch meinem Handy machen konnte, ausser Panda Pop oder Doodle Jump spielen (worauf ich überhaupt keine Lust hatte) steckte ich das Handy wieder weg.
Nach einer gefühlten Ewigkeiten, erlöste mich die Schulglocke von der ganzen Warterei. Alle Schüler trudelten in das Schulhaus und gingen in die entsprechenden Klassenzimmern.
„Hi Serenity."
„Hallo Serentiy."
„Hey diese Frisur steht dir gut, Serenity."
Jedesmal lächelte ich nur freundlich zurück und bedankte mich für die Komplimente. Ich wollte ja nicht damit angeben, aber in der Schule hatte ich einen gewissen Popularität erreicht und das auch nur weil ich sehr wahrscheinlich die Klügste und Sozialste der Klasse war. Sie wussten dass ich meine Hausaufgaben immer erledigte und logischerweise wussten sie auch das Serenity nicht Nein sagen kann, daher wird meine Sozialität ausgenutzt. Im Klassenzimmer angekommen, setzte ich mich an meinem Platz und breitete die Sachen für den Englischunterricht vor.
Im Klassenzimmer war es laut.
Zulaut.
Ich konnte nicht mal meine eigene Gedanken hören. Jedoch als Ms Johnson den Raum betrat wurde es blitzartig ruhig und alle standen an die eigene Plätze. In unsere Schule mussten wir stehen, bis der Lehrer uns die Erlaubnis gab, uns hinzusetzen.

The girl that forgot how to live [UNDER CONSTRUCTION]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt