Kapitel 1 - Liam West

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Liam West.
Ein eingebildetes, selbstverliebtes, hässliches Arschloch.
Jeder kannte diesen verfluchten Kerl. Einfach jeder. Es kotzte mich wahnsinnig an.
Jedes Mädchen himmelte ihn an. Einfach jedes. Er kotzte mich regelrecht an.

Sein Auftreten, sein Charakter, sein Lächeln; ich hasste alles an ihm. Für mich war er ein üblicher 0815 Badboy, nichts weiter.
Strahlend braune funkelnden Augen, die ich absolut nicht beneiden konnte. Viele Tattoo's, Cap, ein makelloses Gesicht und Muskeln. Liam war so perfekt, dass es mich nur noch anwidern konnte.

Uff.
Seuftzend drehte ich mich zu meinem Spint und suchte unbeholfen meine Ordner für das nächste Fach zusammen. „Rate wer ich bin!", begrüßte mich ein mir bekanntes Mädchen, dass ihre Hände vor meine Augen hielt. Schmunzelnd grinste ich auf. „Jessi?" Das Mädchen ließ ihre Hände fallen, damit ich mich zu ihr drehen konnte. Jessica war ihr wirklicher Name, doch jeder nannte sie einfach nur Jessi. „Wie kommst du immer drauf, dass ich es bin?", murmelte sie verzweifelt. „Erstes, hast du das hier jetzt schon zum vierten Mal in der Woche gebracht und Zweitens, erkenn ich doch meine beste Freundin überall wieder.", lächelte ich. Jessi erwiderte mein Lächeln, als ich mich noch einmal umdrehte und meinen Spint schloss.

„Sag mal, hast du dieses Wochenende schon was vor?", fragte sie. Unsicher zuckte ich mit den Schultern. „Ich weiß nicht." Mein Blick huschte noch einmal zu West, der grad mit einer der Schülerinnen von meinem Kurs flirtete. Mistkerl.
Wütend funkelte ich ihn an, ohne dass er es bemerkte. Seit drei Jahren ging ich nun auf diese Schule und war entnervt, wenn ich nur den Namen Liam hörte. Am liebsten wäre ich heute Morgen erst gar nicht aufgestanden, um zur Schule zu gehen.

„Louna? Hörst du mir grad überhaupt zu?", nahm ich neben mir wahr. Verwirrt schüttelte ich den Kopf. „Wie war das?", fragte ich, während ich Liam weiterhin beobachtete. Jessi's Blick folgte meinem und traf ebenfalls auf West. „Der wird sich nie ändern.", sagte sie daraufhin nur trocken. Dann wandte sie sich wieder zu mir. „Vergiss ihn, ja? Erst ist ein Fuckboy. Dem juckt nichts, außer das reihenweise flachlegen verschiedener Mädchen.", redete mir Jessi ein. Es war weniger ein Einreden, denn es war wirklich so gewesen. Und alle Mädchen, die sich um seinen kleinen Finger wickeln ließen, merkten nichts davon.

„Du bist Sechszehn, keine Dreizehn mehr, okay. Er hat dich nicht verdient." „Hab ich gesagt, dass er mich verdient hat?", erwiderte ich schroff. Immer wenn es um Liam ging, war ich von einer Sekunde auf die andere, schlecht gelaunt und kaum noch ansprechbar. Ich liebte ihn kein bisschen mehr, seitdem er mich so schlecht behandelt hatte, wie noch keiner zuvor. „Wollen wir zum Unterricht?", fragte Jessi, um vom eigentlichen Thema abzulenken. Schnell nickte ich und wir beide machten uns auf dem Weg zum Raum.

Ich konnte es nicht verhindern, doch immer wieder spielte sich die Szene an dem Tag vor drei Jahren in meinem Kopf ab, als ich Liam West, die größte Liebe meines Lebens, einen mit viel Herzblut geschriebenen Liebesbrief überreichte, er mir tief in die Augen schaute und er diesen dann, ohne zu lesen, vor meinen Augen zerriss. Er hatte den Brief und mein Herz zerrissen.

Beast BoyfriendWhere stories live. Discover now