Kapitel 1

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Maddie POV (Foto)

Ganz ehrlich: Mein ganzes Leben bin ich immer nur umhergewandert.
Ich hatte nie ein wirklich Zuhause - wie auch wenn man seit man denken kann in Pflegeheimen wohnt. Als ich noch klein war, habe ich immer gehofft das irgendwann meine Eltern am Besuchstag vor mir stehen und mir sagen wie sehr sie mich lieben.

Doch das passierte nie.

Bis zu meinem 10. Geburtstag habe ich nie aufgehört daran zu glauben. Wieso weiß ich nicht, wahrscheinlich wollte ich einfach nur jemanden haben der mir sagt wie lieb er mich doch hat, mir etwas vorliest oder einfach nur mit mir kuschelt.

Die anderen Kinder in den Pflegeheimen konnten mich nie leiden, egal wohin ich kam. Aber ich erinnere mich an ein Pflegeheim indem ich dabei war eine Freundin zu finden. Ich glaube sie hieß Jamie Michaels, sie war 1 Jahr älter als ich und kam aus einer Millionärsfamilie- wo sie auch bis zu ihren 4. Lebensjahr lebte. Dann beschlossen ihre Eltern sie zur Adoption freizugeben und auf einer Yacht durchzubrennen, Naja.

Dementsprechend war auch Jamies Verhalten, schade eigentlich. Anfangs kam sie mir als sehr höfliches, bodenständiges Mädchen rüber. Ich habe ihr vertraut, leider musste ich keine 7 Wochen später feststellen dass Jamie nicht war wie man dachte. Denn jetzt wusste das ganze Pflegeheim von all meinen Problemen, Gedanken und Geheimnisse die ich dachte Jamie anvertraut zu haben.

Damit hatte sich das Thema Freundschaften schließen für mich auch erledigt. Seit diesem Tag fällt es mir sehr schwer auf Leute zu zugehen oder ihnen etwas anzuvertrauen.

Als ich dann vor drei Wochen, an meinem 16. Geburtstag, erfahren habe, dass Familie Johnson (welche ich am Besuchstag zuvor kennengelernt habe) mit adoptieren möchte, war ich natürlich über glücklich. Jedoch kommt mir jetzt auch die Angst ihnen zu vertrauen, ich meine, ich werde es tun müssen, immerhin sind sie in weniger als zwei Stunden meine neue Familie...
Hoffentlich verstehen sie alles was mir in den vergangenen 15-16 Jahren passiert ist und verstehen dass ich Zeit brauche um ihnen zu vertrauen...

Besonders Angst aber habe ich auch vor der Highschool...ich meine wahrscheinlich bleibe ich dort bis zu meinem Abschluss...

~~

In Gedanken packe ich schließlich die letzten Sachen in meinen Koffer und begebe ich mich zu meinem letzten Mittagessen in dieser Runde. Und ja-vielleicht werde ich ein paar dieser Menschen vermissen, vielleicht weil sie gute Witze machen oder eigentlich gar nicht so übel waren.
Aber ich bin mehr als glücklich hier raus zukommen, endlich werde ich die Chance bekommen ein normales Leben zu führen. Ohne Mitleid irgendwelcher Leute oder sonstiges.

Zu Mittag gibt es Nudelauflauf, als wir alle so an den Tischen sitzen, bitte die Leiterin des Heimes, Johanna, um die Aufmerksamkeit von alles.
"Meine Lieben, tut mir Leid dass ich euch unterbreche, aber wir haben uns heute von einer ganz wichtigen Person zu verabschieden", sagt sie. Ojee was kommt denn jetzt?
"Maddie, Maddie wird ab heute bei Familie Johnson in Omaha wohnen", oh hab ich erwähnt dass das Pflegeheim 2,5-3h von Omaha weg ist ?? Keine Ahnung wieso wir das einzige Heim in den umliegenden 5 Stunden sind, aber jap.
"Maddie wir alle wünschen dir für dein neues Leben alles gute, viel Glück und Erfolg. Auch wenn du echt vielleicht nicht erwartest, aber wir sind alle sehr glücklich dass du endlich ein leben in einer Familie führen kannst. Auch wenn wir 15 Jahre lang deine Familie waren-", wie ihr schon merkt spricht Johanna sehr lange, gerne und oft.
Ich erspare euch die rechtlichen Gefühlt Milliarden Worte von Johanna. Kurz und knapp wollte sie eigentlich sagen: "Maddie, schade das du gehst aber wir freuen uns für dich. Alles Gute".

2 Stunden später sitze ich auf meinem Bett und warte dass die Johnsons mich abholen. Als es an der Tür klingelt, Johanna die Tür öffnet und meinen Namen ruft, schnappe ich mir meinen Koffer und meinen Rucksack. Ich schaue noch ein letztes mal in mein Zimmer, dann gehe ich zur Eingangstür.
"Maddie, schön dich zusehen", begrüßt Mrs. Johnson mich und schließt mich in einen Feste Umarmung. "Guten Tag, Mrs. Johnson. Ich Freue mich ebenso", war das zu förmlich? Immerhin ist sie ja so gut wie meine Mom.
Als sie mich wieder loslässt, sagt Johanna:" Maddie, auf Wiedersehen. Die Tür steht immer für dich offen okay? ", ich nicke nur und erwidere ihre Umarmung.
"Na dann ...Auf Wiedersehen", sage ich, drehe mich noch ein Letztes Mal um und gehe hinter meiner neuen Mom aus dem Heim.

Auf in ein neues Leben- In Mein neues Leben !!!

GONEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt