P r o l o g

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6. September 1997

Es war Harrys erster Tag im Kindergarten und er war unglaublich nervös. Er lief durch das ganze Haus auf und ab, seine Mutter Anne konnte ihn einfach nicht dazu bringen, still zu sitzen und sein Frühstück zu essen. Alle zwei Minuten fragte er sie: "Mama, wann fahren wir zum Kindergarten? Werden alle nett zu mir sein? Glaubst du, dass es Nudeln zum Mittagessen geben wird? Und hast du eh meinen Teddybär eingepackt?" Anne beantwortete mit Engelsgeduld jede seiner Fragen, und als die Uhr endlich acht Uhr schlug, machten die beiden sich auf den Weg zum Kindergarten.
Als sie beim Kindergarten, der nur fünf Minuten von ihrem Zuhause entfernt lag, ankamen, waren bereits viele Kinder dort, die sich von ihren Eltern verabschiedeten, miteinander spielten oder redeten.
Harry ging an der Hand seiner Mutter durch das Tor des Kindergartens und wollte plötzlich gar nicht mehr dort bleiben.
Er hatte Angst vor all den unbekannten Kindern, die ihm so viel älter und größer als er selbst vorkamen und wünschte sich, er wäre mit Anne daheim geblieben.
Harry begann zu weinen, als er realisierte, dass seine Mutter sich nun auf den Weg zur Arbeit machen würde und er mit den fremden Kindern und ohne seine geliebte Mama hierbleiben würde.

Anne bemerkte, wie seine Augen dich mit Tränen füllten und beugte sich zu ihm herunter: "Harry, mein Baby, du musst doch nicht weinen! Hab keine Angst, sie werden alle nett zu dir sein und ich bin mir sicher, dass du heute viel Spaß haben wirst! Ich hol dich sm späten Nachmittag ab, und wenn du dich hier gut bekommen hast, gehen einkaufen und du darfst dir sogar einen neuen Spielzeug-Dinosaurier aussuchen, okay? Ich hab dich lieb, mein Großer," und damit küsste sie seine Stirn, strich über seine Locken und machte sich auf den Weg.
Harry hörte auf zu weinen, als die Kindergärtnerin zu ihm man und ihn fragte: "Du musst Harry sein, nicht wahr? Deine Locken sind so schön! Und deine Augen erst... und ist das ein Dinosaurier in deinem Rucksack? Der ist ja cool! Möchtest du ihn den anderen Kindern zeigen? Die wollen sicher mit dir damit spielen!"
Klein Harry nickte nur schüchtern, nahm seinen Dinosaurier und seinen Teddy (er hieß "Bär", weil ihm kein anderer Name eingefallen war und er dachte, dieser würde gut zu ihm passen), und setzte sich in eine Ecke. Er wollte die älteren Kinder nicht stören, weil er noch immer etwas Angst vor ihnen hatte. Die waren bestimmt schon vier oder fünf Jahre alt, und er war erst drei! Also noch ein Baby... das sagten zumindest die Kinder am Spielplatz zu ihm.
Harry kuschelte mit seinem Teddy und versuchte, nicht zu traurig darüber zu sein, dass er seine Mama erst am Abend wieder sehen würde, als er auf einmal eine quietschende, aber dennoch wunderschöne Stimme hörte: "Hi, bist du neu hier?", fragte ihn die Stimme. "Ich bin Louis, ich bin fast fünf und schon ein großer Junge!", fuhr die schöne Stimme fort.
Harry sah auf, und da stand ein hübscher kleiner Junge mit ozeanblauen Augen und federleichten, goldbraunen Haaren. Er lächelte freundlich und streckte Harry seine Hand entgegen, der sie dankbar schüttelte. Er brachte mühsam heraus: "Ich b-bin H-Harry, und ich bin erst drei. A-Aber ich kann schon bis fünf zählen! Und... und... das ist mein Teddy. Er heißt 'Bär'!"
Und so wurden Harry und Louis Freunde. Vom 6. September 1997 an waren sie praktisch unzertrennlich. Sie teilten Essen, Spielzeug, Betten, Kleidung und sogar ihren ersten Kuss - wenn sie damals nur gewusst hätten, was auf sie zukommen wird...

dear harry | larry stylinson - germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt