Kapitel 2

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*Léon* POV

Es war inzwischen schon weit nach Mitternacht, doch ich konnte nicht einschlafen. Viel zu sehr kreisten meine Gedanken um Ludmila herum.

Wie und wann soll ich ihr so schonend wie möglich beibringen, dass ich nicht mehr ihr Freund sein möchte? Schließlich bin ich nicht so wie Naty, die sie herumkommandieren kann, wie es ihr nur in den Sinn kommt.

Wird Ludmila dies verstehen? Oder wird sie gehässig zu mir werden?

Zuzutrauen wäre es ihr, so gemein und hinterhältig wie sie ist.

Aber auf der anderen Seite ... glücklich werde ich mit ihr sicherlich nicht!

*******am nächsten Morgen*******

„Lioooooon, komm wir müssen reden!", konnte ich Ludmilas Gekreische schon von hinten vernehmen. Ich schloss kurz die Augen, zähle bis drei, straffte die Schultern und drehte mich entschlossen um. „Ludmila, ich muss auch unbedingt mir dir reden!",
sagte ich selbstbewusst. „Ah das trifft sich ja gut aber gehen wir lieber woanders hin. Hier auf dem Schulhof kann uns schließlich jeder hören - besonders diese talentloses
Ameisen!", mit einem Nicken zeigt sie in Richtung von Camila, Francesca und Maxi, die gerade auf einem Laptop starrten und vermutlich irgendein Musikvideo von einem
bedeutenden Künstler ansahen.

Noch bevor ich eine Antwort geben konnte, schnappte mich Ludmila bei der Hand und zog mich in den Tanzsaal.

Als wir zum Stehen kamen,
meinte sie: „Lioooooon, es tut mir Leid, dass ich in letzter Zeit so hart zu dir war, aber du musst mich verstehen, dass ich wegen Naty ziemlich verärgert war, da sie nicht so parierte, wie ich es mir erwünsche. Also will ich mich bei dir entschuldigen und fragen, ob du morgen Abend Lust hättest, mit mir ins Kino zu gehen? Als Versöhnungsangebot sozusagen?", fügte sie noch ein wenig schüchtern hinzu. Ludmila schüchtern?

Offenbar tat es ihr wirklich leid. Offenbar will sie sich wirklich mit mir wieder versöhnen. Offenbar will sie wirklich mit mir ins Kino gehen und somit wieder Zeit mit mir verbringen.

Aber eines war schon mal klar: Jetzt war sicherlich nicht der richtige Zeitpunkt, um Schluss zu machen. Das muss ein anderer Zeitpunkt sein. Ich muss einfach den passenden Moment abwarten.

Ich nickte ein wenig zögerlich aber nicht gerade überzeugt. Aber um den noch ein wenig mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, meinte ich: „Ja, klar gerne. Freue mich schon!!!"

„Und... was wolltest du mich vorhin fragen?"

„Ich wollte dich gerade dasselbe fragen!", schwindelte ich und hoffte, dass es nicht allzu sehr auffiel, dass es gelogen war.

Aber es war eine Notlüge. Ich konnte das schließlich Ludmila zu diesem Zeitpunkt noch nicht antun.

„Ah, ja dann ist ja alles gut!", mit diesen Worten umarmte sie mich kurz und nicht gerade herzlich, aber schon war sie aus dem Tanzraum verschwunden. „Naty? Naty, wo bleibst du denn? Naty, kommt sofort hierher. Naty, ich will jetzt mein Mineralwasser ohne Kohlensäure!", konnte ich sie noch auf dem Gang rufen hören. Da war sie wieder die alte Ludmila.

Vor ein paar Minuten war sie noch schüchtern und spielte das liebe, unschuldige Mädchen und jetzt
kommandiert sie Naty herum, als wäre nichts gewesen. War es richtig gewesen, nicht mir ihr Schluss zu machen?

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Hola chicas! Heute kommt wieder ein neues Kapitel von mir. Hoffe, es gefällt euch! ☺ LG. Ina :)

Leonetta - Una Amor Perfecta *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt