«Trust me» - Julien Bam FF

~Kapitel 105~

"Was hälst du davon?", reißt mich Ju aus meinen Gedanken.

"Hä? Was?", frage ich verwirrt, worauf er nur lacht.

"Sag nicht, dass du mir die ganze Zeit nicht zugehört hast...", sagt er und zieht eine Augenbraue hoch.

Ich schaue nach unten.
"Sorry... Ich war gerade in meine Gedanken vertieft. Könntest du es bitte vielleicht nochmal wiederholen?", frage ich und lächel sanft.

Er seufzt.

Ich denke gerade darüber nach, was gestern los war.
Ich kann es mir einfach nicht erklären.
Es ist, als wäre all das, was ich Wochen lang verdrängt habe, wieder hoch gekommen.
So plötzlich.

"Ich habe von deinem Studium geredet... Falls du genommen wirst, was definitiv passieren wird.", sagt Ju.

"Hm okay... Schieß los!", antworte ich, wobei ich doch wieder in meinen Gedanken bin.

Ju war gestern einfach da gewesen.
Ich habe ihn nicht darum gebeten oder gefragt.
Er war einfach für mich da.
Deswegen liebe ich ihn so sehr.

"Also... Ich weiß nicht, ob es für dich vielleicht etwas zu viel ist, aber wenn du das Studium bekommst, musst du ja wieder nach Köln. Und naja... Ich hab halt gedacht, dass du dir eine Wohnung dort suchst. Dass wir uns eine Wohnung suchen.", sagt er leise und etwas unsicher.

Ich schaue auf.

Hat er ernsthaft von unserer ersten eigenen Wohnung geredet?
Echt?

Ein Lächeln breitet sich über mein gesamtes Gesicht aus und will nicht wieder verschwinden.
Ich springe auf und falle Ju um den Hals, der versucht nicht auch um zu kippen.

"Das ist die beste Idee, die ich je gehört habe.", flüstere ich neben seinem Ohr, während er mich auf seinen Schoß zieht und seine Hände um meine Taille legt.

"Okay.", flüstert er so sanft zurück und ich kann sein Lächeln an meinem Hals spüren.

•••

Ich glaube ich mache mir viel zu viele Gedanken darüber.
Über die Kosten, den ganzen Aufwand, etc.
Erst recht, da ich ja erst studieren werde und im dem Zeitraum kaum Geld verdiene.

Ju hatte gesagt, es würde ihm nichts aus machen, dennoch kann ich nicht alle Kosten auf ihn ruhen lassen.
Das ist nicht fair.

"Und die?", fragt Ju und zeigt auf den Bildschirm meines Pcs, wo sich eine Wohnung zeigt.
"Die ist nah an der Stadt und auch der Preis ist super.", fügt er noch hinzu.

Ich schaue nur skeptisch zu, wie er sich die Einzelheiten dazu durch liest.

"Du musst schon was sagen. Ich kann schließlich ja schlecht alleine eine Wohnung für uns Beide aussuchen.", lacht er.

"Hm ich weiß nicht ganz. Ich stelle mir das Ganze etwas anders vor.", gebe ich zu.

"Und wie denn?"
"Weiß ich auch nicht richtig... Ich sags dir, wenn ich es weiß.", sage ich und lächel.

"Wenn du keine gemeinsame Wohnung willst, musst du es mir sagen. Ich kann das verstehen.", sagt er verständnisvoll und schaut mich mit seinen braunen Augen an.

"Nein das ist es nicht. Ich will es! Wirklich! Nur es ist etwas Neues... Ich habe noch nie mit jemanden zusammengelebt, außer hier zu Hause und in der WG. Und ich denke, es sollte etwas Besonderes sein!", sage ich und setze mich auf den Stuhl neben ihn.

Er nimmt meine Hand.
"Ja das sollte es. Mir geht es auch nicht anders... Doch bei dir bin ich mir sicher. So sicher, wie noch nie bei jemanden. Wir können uns ja noch etwas Zeit lassen und wenn uns dann doch ein schönes zu Hause in die Augen sticht, können wir uns ja immer noch was einfallen lassen.", sagt er so liebevoll, lächelt und streicht mit seiner Hand eine dunkle Haarsträhne aus meinem Gesicht.

"Okay.", sage ich leise und lächel zurück.

Ich stehe auf, gehe zu ihm, setze mich auf seinen Schoß und schaue in seine wunderschönen Augen.

Das Licht fällt so, dass ich mich in seinen Augen wiederspiegeln kann.
Mich durch sie sehen kann.

Ob er mich auch so sieht?

"Ich liebe dich.", sagt er leise, worauf ich unsere Lippen mit einander vereine.