Ich wachte auf und hörte nichts. Doch, Liams leises gebrabbel neben mir, was mir meine Nächte versüßte.
Er war so süß wenn er schlief, naja so natürlich auch, aber man konnte im Schlaf viel mehr über seine Gefühle erfahren.
Manchmal redete er richtig. Worüber er sprach??? Tja also er sprach viel über seine Mutter, dass er sie vermisste und sie verdammt nochmal wiederkommen und ihm einen Kuss auf die Stirn hauchen sollte, so wie sie es an dem letzten Abend gemacht hatte, an dem Abend als klein Liam seiner geliebten Mutter das letzte mal in ihre strahlend grünen Augen geblickt hatte. Aber er sprach auch viel von mir. Als er das erste Mal bei mir geschlafen hatte hatte er ganz leise ' Ich liebe Dich, Rubin' gelallt.
Ich hatte es ihm nicht erzählt, als er am nächsten Morgen zaghaft gefragt hatte ob irgendwas in der Nacht vorgefallen sei....ich wollte nicht, dass er sich rechtfertigte und er dachte es würde mich stören...im Gegenteil. Ich liebte es einen Abenteuergeschichte und seinen Gefühlen zu lauschen und außerdem musste er ja nicht unbedingt wissen wie verdammt verknallt ich in ihn war.
Ich setzte mich auf und stieg aus dem Bett. Es machte knarrende Geräusche, als es von meinem Gewicht befreit wurde. Liam gab ein paar grunzende Laute von sich, blieb jedoch in seinem Komaartigen Zustand. Er hätte nichteinmal bemerkt wenn die Welt untergegangen wäre...hätte er besser.
Meine nackten Füße fanden im Dunkeln nur schwer meine Rosa-Plüsch-Pantoffeln.
'Mann ist das kalt hier!' murmelte ich fröstelnd auf dem Weg zum Termometer. Ich zupfte mir meinen Marine farbenen Pullover in dem ich immer schlief zurecht. Ich liebte diesen Pullover , ich hatte ihn mir selbst gestaltet als Liam 18 geworden ist und damit den freiwilligen Wehrdienst angetreten hatte. Anfangs war er innen flauschig gewesen, jedoch hatte er sich jetzt nach den unzähligen Nächten etwas ausgeflauscht, war aber trotzdem noch warm und weich. Vorne war ein gelbes solidaritäts Bändchen und auf dem Rücken fünf Reihen mit Herzchen in verschiedenen Rosa und Lila Tönen. In der mittleren Reihe stand in schnörkeliger Schrift " Love my soldier "
' 6 Grad!!! ', rief ich geshockt aus und rannte dabei auf Zehenspitzen zur Heizung.
Ich schaute sie mir an und merkte das da was nicht stimmte. Sie war auf volle Pulle gedreht, strahlte aber keine Wärme aus, sie war kalt.
' Mist! Wir haben doch letztens erst neues Öl geliefert bekommen' sagte ich gereizt zu mir selbst, schnappte mir meine kleine Taschenlampe und ging in den Keller.
' Merkwürdig...hier ist ein Ventil abgestellt...aber hier geht doch außer Dad nie einer rein..?!' fragte ich mich und stellte das Ventil wieder an. Ein Geräusch einer zuknallenden Tür riss mich aus meiner Konzentration.
' Mum?, Dad? Seid ihr da oben?' fragte ich ängstlich und rannte richtung Tür.
Mir blieb der Atem weg. Jemand hatte die Tür zu gemacht sodass ich nicht mehr raus kam.
Liam schied aus und meine Eltern erst recht. Ben war nicht zu Hause. Er ließ sich wahrscheinlich wieder wegen seiner Ex vollaufen. Ich hasste sie. Egal ob sie eigentlich ganz nett war oder nicht. Sie hatte meinem über alles geliebten Bruder das Herz gebrochen und ich hatte mir gesagt, dass sie dafür noch bluten würde.
Aber jetzt war ich erstmal in diesem gottverdammten Keller eingesperrt und klopfte panisch an die Wand.
Als ich endlich einsah, dass es keinen Sinn hatte setzte ich mich an die Wand und wartete auf- ja worauf eigentlich???
Ich bekam nicht mehr viel mit, aber eins wurde mir klar:
Es wird kälter.
DU LIEST GERADE
Es wird kälter
RomansaLiam(19) und Rubin(17), das Traumpaar auf Erden bis eines Nachts Liam verschwunden ist und Rubin auf mysteriöse Weise im Keller völlig unterkühlt, halb verhungert und wie es scheint paranoid und verrückt aufgefunden wird. Doch sie kämpft weiter, bi...