Nachdem Mum und ich die letzten beiden Kartons in den Möbelwagen gewuchert haben, ziehe ich mit einem Ruck die Klappe zu, lege den Riegel um und sperre damit zehn Jahre meines Lebens weg. Mit acht bin ich mit meiner Mutter von Detroit nach Chicago gezogen. Damals hatten sie und mein Vater sich gerade getrennt. Sie hat es in seiner Nähe nicht mehr ausgehalten und beschlossen mit mir wegzuziehen. Was für mich damals der Umzug bedeutete, war ihr wohl ziemlich egal gewesen, zumindest kam es mir so vor. Als wir damals in Chicago, unserer neuen Heimatstadt, angekommen waren, hatte ich mich erstmal in mein Zimmer eingeschlossen und zwei Tage lang nur geweint. Ich war zwar erst acht gewesen, aber es hat trotzdem weh getan, es hat weh getan, da ich wusste, dass ich nun meinen besten Freund Diego und vorallem seinen Bruder Matteo, in den ich heimlich verliebt war, nie mehr wiedersehen würde. Mittlerweile war ich achtzehn, habe tatsächlich nichts mehr von den Beiden gehört und bin gerade mit der Schule fertig geworden.
Mir ist zwar jetzt schon klar, dass ich Chicago wahrscheinlich nicht so vermissen werde wie ich Detroit bei unserem letzten Umzug vermisst habe, dennoch graut mir vor diesem Umzug. Der einzige Grund warum ich das überhaupt alles mitmache ist Mum. Sie arbeitet als Kolumnistin und hat in Atlanta beruflich viel mehr Chancen als hier in Chicago. "Jetzt sieh doch nicht immer alles so schwarz, Jay.", sagt Mum und drückt mir die Hausschlüssel in die Hand. "Du wirst Atlanta lieben." Ich verdrehe die Augen. Woher nimmt sie nur immer ihren ganzen Enthusiasmus her? Im Gegensatz zu ihr sehe ich alles immer etwas Negativer oder ich bin einfach Realist.
Aber nicht nur das unterscheidet uns voneinander. Mum hat kurze blonde Haare, wobei meine braunen Haare lang und gewellt sind. Außerdem hat sie blaue mandelförmige Augen und meine sind eher groß und grün. Ich sehe meinen Vater einfach viel ähnlicher als ihr bis auf unser Lächeln. Früher hat Dad immer gemeint, dass Mum und ich die gleichen Gesichtszüge haben, wenn wir strahlen. Mum spricht mich nie mit dem Namen an, der auf meiner Geburtsurkunde steht und eine etwas ungewöhnliche Entstehungsgeschichte hat. Meine Eltern konnten sich nämlich neun Monate auf keinen Namen einigen, der ihnen gefiel. Mein Vater wollte, dass ich Laylah heiße und meine Mutter bestand auf Jane. Schließlich entschieden sie sich die Namen zusammenzuwerfen und so entstand schließlich Jaylah. "Ich weiß einfach nicht, was ich über diesen Umzug denken soll.", gab ich zu und gehe die Verandastufen hoch um noch einen letzten Kontrollgang durchs Haus zu machen. Die leer geräumten Zimmer wirken fremd und irgendwie unheimlich. Als wäre es nicht dasselbe Haus. In meinem alten Zimmer entdecke ich plötzlich die kleine goldene Brosche in Form eines Vogels, die Dad mir zum neunten Geburtstag geschenkt hatte. Es war mein letzter Geburtstag, den wir gemeinsam als Familie gefeiert hatten. Zwar haben mein Vater und ich ein richtig gutes Verhältnis, jedoch sehen wir uns gerade mal einmal im Monat. "Jay, komm jetzt, wir müssen los!", höre ich meine Mum von draußen rufen. Ich atme noch einmal tief durch, steckte die Brosche in meine Hosentasche und schließe zum allerletzten Mal die Haustür hinter mir ab.
Nun heißt es wohl schon zum zweiten Mal in meinem Leben: 'Neuanfang, ich komme!'**Hey❤️
Hoffe euch hat das erste Kapitel gefallen.
Die Nächsten werden etwas länger
Viel Spaß noch beim Lesen💙**
-jessy0804
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Dreaming of Mr. Right
Teen FictionEin Mädchen, ein Badboy, eine Vergangenheit Nachdem ihre Mutter ein tolles Jobangebot bekommt, zieht die 18-jährige Jaylah mit ihrer Mum von Chicago nach Atlanta. Nie hätte Jaylah gedacht, dass sie sich dort bereits am ersten Tag unsterblich in ei...