Schicksal

Kapitel 5-Erster Unterricht

"AUFSTEHEN", brüllte mir eine raue Männerstimme ins Ohr. Ich bekam einen halben Herzinfarkt. Wer ist denn so bescheuert, jemanden aus dem Tiefschlaf zu wecken?
"Sofort aufstehen, fertig machen, Zähne putzen und frühstücken!"befahl er in einem militärisch strengen Ton. "Wie spät ist es denn?" murmelte ich verschlafen. "Halb Sechs" Deshalb bin ich so müde. Zu Hause stehe ich erst um Sieben auf.
Der Typ ging aus dem Zimmer. "Beeil dich", rief er mir noch zu. Ich tat, wie mir geheißen. Zehn Minuten später wurde ich von Stephan in einen Saal gebracht, wo das Frühstück schon stand. Leo setzte sich neben mich. Das Frühstück bestand aus trockenem Brot und lauwarmen Tee. Mit immer noch hungrigen Magen begab ich mich auf den Trainingsplatz. Leo dicht hinter mir.

Frauen und Männer rannten mit einem schwer aussehenden Rucksack im Kreis. Anders wo hieben ein paar Rekruten mit Peitschen auf einen Strohsack, in Form eines Menschen. Auf einem abgesteckten Platz trainierten ein paar Leute den Kampf. Mich überraschte das nirgendwo Soldaten mit dem Schwert kämpften. Alle kämpften mit der Peitsche.

"Zur Armee. Die Armee kämpft, wie ihr sicherlich schon mitbekommen habt, mit Peitschen. Die ausgebildeten Soldaten heißen Probs, Einzahl Prober. Die Rekruten heißen Gurs. Innerhalb der Probs gibt es unterschiedliche Einheiten. Hauer spähen die Lage mit Pferden aus. Sie überbringen auch Botschaften. Die Hars sind einfache Soldaten. Natürlich gibt es auch Medici, Lager Aufbauerer und und und. Die Armee befiehlt ein Gladiator. Unter ihm stehen die Resen. Sie haben unterschiedliche Aufgaben. Zum Beispiel das Lager aufbauen, den Lohn verteilen, Belagerrungen vorbereiten, ... . Ich denke das ist genug Stoff für den ersten Tag. Ihr habt jetzt frei. Ihr könnt euch das Training gerne ansehen. Nun entschuldigt mich. Ich habe zu tun.", sagt der Hauptmann der Armee.

Wir sahen uns das Training ein wenig an. Den Rest des Tages entspannen wir uns.