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Sobald die Tür zugefallen war erwachte Katy aus ihrer Starre. "Sannah Ashfield, was zur Hölle war das gerade??", fragte sie mich. "Du bist mit ihm zusammen und erzählst mir nicht davon??" - "Man Katy, beruhig dich, ich bin mir nicht sicher ob wir zusammen sind." Katy klatschte sich an die Stirn. "Ach Gott, siehst du nicht, dass er verrückt nach dir ist? Und dieser Kuss - da war eindeutig was, ich hab es doch gesehen!" - "Okay okay, wir sind wahrscheinlich schon zusammen aber halt nicht so richtig aber... ach, ich hab keine Ahnung." Danach verließ ich das Vorzimmer und ließ mich im Wohnzimmer auf die Couch fallen. Dort streckte ich mich erstmal bevor ich geräuschvoll ausatmete. Katy folgte mir natürlich sofort. "Soa. Du musst mit ihm darüber reden." - "Meinst du ich weiß das nicht?" In dem Moment brummte mein Handy. Katy war schneller als ich und hatte es als erste erwischt. "Es ist eine Nachricht von deinem Lover", sagte sie, ehe sie mir mein Handy gab. Ich sah sie mit einem Blick an, der ihr zu sehen gab was ich davon hielt, dass sie ihn so nannte, danach widmete ich mich der Nachricht.
"Today was awesome! Wanna meet up tomorrow and go skating like you said today? xoxo"
Ich schrieb ihm schnell zurück und damit war der morgige Tag auch schon wieder verplant. "Und??", fragte meine beste Freundin. "Man Katy, du wirst mich mit diesem Thema jetzt nicht mehr in Ruhe lassen, oder?", fragte ich leicht genervt. "Nein, nein werde ich nicht.", antwortete sie mir mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Dacht ich mir. Damit du zufrieden bist: Samu und ich treffen sich morgen zum Skaten. Und jetzt keine weiteren Fragen mehr." Mit diesen Worten ging ich in mein Zimmer, schloss die Tür und kam bis zum nächsten Morgen nicht mehr heraus.

Ich wachte früh auf, doch blieb noch eine Weile liegen um nachzudenken. Irgendwann raffte ich mich auf und machte Frühstück. Katy schlief noch, also richtete ich für uns beide alles her. Brot, Müsli, Kaffee Früchte... es lenkte mich ab. Kurz bevor alles fertig war stand meine beste Freundin auch schon in der Küche. "Guten Morgen", murmelte sie und setzte sich an den Tisch. Das Frühstück verlief schweigend, was mich jedoch nicht störte. Nachdem wir fertig gegessen hatten ging ich ins Bad und duschte lange und ausgiebig. Ich dachte viel nach, großteils ging es dabei um Samu und wie es mit uns weitergehen könnte. Natürlich schossen mir dabei auch unsere heißen Nächte in den Kopf und unbewusst fing ich an mich anzufassen. Verdammt, was mache ich hier?, dachte ich als mir ein leises Stöhnen entfuhr. Blitzartig drehte ich den Hebel vom Wasserhahn um und eine Ladung eiskaltes Wasser ergoss sich über mich. Ich beeilte mich mit dem Duschen und stieg schließlich klatschnass aus der Dusche. Verdammt, wo hatte ich mein Handtuch hingegeben? Ich erblickte es auf der anderen Seite des Badezimmers und ging langsam hinüber um es zu holen und hinterließ eine nasse Spur von Fußabdrücken auf dem Fließenboden. Langsam wickelte ich mich in den weißen Stoff ein und rubbelte mich ordentlich ab. Nur in ein Handtuch eingewickelt trat ich aus dem Bad und lief direkt in jemanden hinein. Als ich sah wer es war zuckte ich kurz zusammen. "Ach du scheiße, Samu?? Was machst du hier?", rief ich aus. Der Finne war sichtlich auch etwas verwirrt: "Uh, hi. Katy let me in." Ich sah ihn an und entgegnete knapp: "Warte hier, ich zieh mir mal was an." Schnurstracks ging ich in mein Zimmer und zog zufällige Kleidungsstücke aus meinem Schrank. Als ich mich in den Spiegel sah, hatte ich ein dunkelrotes T-Shirt und eine enge schwarze Trainingshose an, die knapp über meinen Knien endete. Wird schon gehen, dachte ich ehe ich wieder aus dem Zimmer trat. Samu hatte sich tatsächlich nicht von der Stelle gerührt und stand da wie bestellt und nicht abgeholt. Irgendwie tat er mir ja leid. Und er sah dazu noch so niedlich aus, mit seinen blonden, verwuschelten Haaren und diesem verwirrten Blick. "Okay nochmal - Samu! Hey, wie schön, dass du da bist." Mit diesen Worten umarmte ich ihn und er taute jetzt auch wieder auf. Er beugte sich zu mir hinunter und gab mir einen Kuss. Instinktiv erwiderte ich ihn. Danach lösten wir uns wieder und ich blickte in seine klaren, blauen Augen. "I missed that so much.", sagte er. Ich musste lachen. "Wir haben uns jetzt vielleicht 12 Stunden nicht gesehen." - "I still missed you.", erwiderte er. Ich dachte kurz nach und wurde danach etwas traurig. "Wie wird es erst sein, wenn du wieder zurück in Finnland bist...?" - "I really don't wanna think about that. The time without you was like hell for me. But let's enjoy the time we still have left, right?" Er warf einen kurzen Blick über seine Schulter. "I brought my Inline Skates!", sagte er wieder mit einem Lächeln auf den Lippen. "Oh, wie cool! Dann lass uns doch gleich los?", antwortete ich ihm begeistert!
Wir zogen uns unsere Skates an, verließen die Wohnung und stiegen in den Aufzug. Dort küssten wir uns wieder und sofort musste ich mich an unsere erste gemeinsame Nacht erinnern. Die feinen Haare auf meinen Armen stellten sich auf, doch Samu merkte es nicht. Die Aufzugtür öffnete sich und wir rollten hinaus, die Hände ineinander verschränkt.
Keine 5 Minuten später standen wir auf der Donauinsel, Samu hielt meine Hand immer noch fest. "Hast du keine Angst, dass uns jemand sieht?", fragte ich ihn. Er zuckte nur mit den Schultern. "I don't care. I don't hide who I love." Diese Worte ließen mein Herz sofort schneller schlagen. "But it might be a bit dangerous if I don't let go", lachte er und ließ lockerer. Doch so einfach wollte ich nicht aufgeben. Ich fuhr ein Stückchen vor und ließ ihn nicht los. Er verstand was ich wollte und so drehten wir unsere Runde, immernoch Hand in Hand.

Nach guten drei Stunden kehrten wir wieder total verschwitzt in meine Wohnung zurück. Unsere Inliner zogen wir aus und warfen sie achtlos auf die Seite, ehe wir uns im Wohnzimmer auf die Couch fallen ließen. Dort saßen wir eine Zeit lang schweigend nebeneinander um wieder zu Kräften zu kommen.
"Ich brauche unbedingt eine Dusche.", sagte ich schließlich. "Me too", antwortete Samu mir. Ich stand auf und nahm seine Hand. Sofort wusste er was gemeint war und wir verschwanden miteinander im Bad.

Das Wasser prasselte auf uns hinab als wir nebeneinander in der großen Regendusche standen und die kühlen Wassertropfen genossen. Ich merkte wie Samu meinen Körper musterte, von einem Haaransatz an über meine Brüste bis hinunter zu den Füßen, doch es störte mich überhaupt nicht. Ich genoss seine Blicke sogar. Vorsichtig, um nicht auf dem nassen Boden auszurutschen, stellte ich mich auf die Zehenspitzen und reckte meinen Kopf um ihn zu küssen. Zum Glück erleichterte der Finne mir diese Aktion etwas, indem er sich zu mir herunterbeugte. Sofort verschmolzen unsere Zungen miteinander. Sekunde um Sekunde wurde unser Spiel intensiver und ich konnte nicht anders als leise in den Kuss hinein zu stöhnen. Vorsichtig drückte mich der blonde Finne gegen die dunklen Badezimmerfliesen und sah mich an. In seinen blauen Augen funkelte die pure Lust. Bei mir dürfte es nicht anders ausgesehen haben, denn er wartete nurnoch auf ein Zeichen von mir. Seine Erregung konnte man eindeutig in seiner Lendengegend ausmachen. Langsam machte ich einen Schritt vorwärts auf ihn zu und fuhr mit dem Finger seinen Bauch entlang. Sofort drückte er mich wieder an die Fliesen. "Tu es", flüsterte ich und das ließ er sich nicht zwei mal sagen. Vorsichtig, aber doch bestimmt drang er in mich ein.
Nach kurzer Zeit fanden wir einen Rhythmus der für uns beide angenehm war, doch auf dem feuchten Boden stehen zu bleiben erwies sich als gar nicht so einfach. Schließlich kam Samu und stöhnte auf. Ich war noch nicht soweit und das merkte der Finne auch, denn er begann anderweitig an mir zu arbeiten bis schließlich auch mich ein Orgasmus durchzuckte. Ich keuchte heftig und rutschte die Wand hinab un mich auf den Boden zu setzen un wieder zu Atem zu kommen.
"Samu?", fragte ich und er setzte sich ebenfalls zu mir. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter, das Wasser rann immernoch über uns hinab. "Was ist das jetzt eigentlich mit uns? Sind wir zusammen?" Es herrschte bedrückende Stille bevor er antwortete. "Whatever you want." - "Dann will ich, dass wir ein Paar sind.", sagte ich und sah ihm in die Augen. Er gab mir keine Antwort sondern küsste mich einfach nur sanft und nahm mich in den Arm.

ABGEBROCHEN || I want youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt