Nach einer gefühlten Ewigkeit machte mir Katarina die Tür auf und mein Herz begann zu galoppieren und meine Hände zitterten. Wie ich es hasste!
"Sue! Was machst du denn hier und wieso bist du nicht in der Schule?", sagte sie und riss ihre großen Augen auf. Hatte ich schon mal erwähnt wie schön sie waren?
"Ich...ähh..Vanessa... ähh..." Mehr kam nicht aus meinem Mund. Warum musste sich ausgerechnet jetzt mein Kopf abschalten? Ich merkte wie mir die Hitze ins Gesicht schoss.
"Hast du etwa... Geweint?", fragte sie und sah irgendwie berückt aus. Man konnte mir echt immer ansehen, wenn ich geweint hatte. Wie ich es doch hasste! Gollum is back!
Noch mehr hasste ich es aber, ihr nicht antworten zu können.
"Komm doch erst mal rein.", sagte sie, weil ich ja immer noch nichts sagen konnte ging ich ihr einfach Stumm hinterher ins Haus rein.
Hinter mir schloss sich mit einem lauten Knall die Tür und ich erschrak mich fürchterlich.
"Alles gut?", fragte sie und guckte mich besorgt an. Sowas peinliches konnte auch nur mir passieren. Wer erschrak sich sonst noch vor einer dummen Tür?
Ich nickte nur stumm und betete, dass sich mein Gehirn bald mal wieder einschaltete. Bitte, bitte, bitte!
"Komm wir gehen hoch in mein Zimmer" Sie griff zögerlich nach meine Hand und wollte sie gleich wieder los lassen, doch ich drückte sie fest. Sie lächelte mich zaghaft an, was ich genauso zaghaft erwiderte.
Ihr Zimmer groß und hell. Mitten in Raum stand ein riesiges Sofa, auf das wie uns setzten. So ein Zimmer hätte ich Katarina gar nicht zugetraut.
Es passte eigentlich überhaupt nicht zu ihr. Man sah zwar hier und da Rebellion durch schimmern, aber alles in allem war es doch eher schlicht und schick aus. Vieles davon musste ein Vermögen gekostet haben, da es sehr nach Designerstücken aussah.
"Nicht wundern. Meine Eltern haben einen Raumausstatter mein Zimmer einrichten lassen. Wenn ich könnte würde ich mindestens die Hälfte lieber durch alte und gemütliche Möbel ersetzen.", sagte sie, als sie meine Blicke bemerkte, die durch das Zimmer streiften.
"Als was arbeiten denn deine Eltern?", fragte ich als ich merkte das meine Stimme wiedervorhanden war.
"Beide arbeiten in der Modebranche.", sagte sie und rümpfte ihre kleine Nase. "Frag mich aber nicht als was genau. Auch wenn sie meine Eltern sind, kenne ich mich damit so überhaupt gar nicht aus." Ich grinste sie an.
"Jetzt sag schon. Wieso bist du hier und nicht in der Schule? Und vor allem wieso hast du geweint?" Ich starrte auf unsere immer noch ineinander verschlungen Hände.
"Sag du mir erst mal wieso du heute nicht in der Schule warst.", sagte ich und guckte wieder zu ihr.
"Ach... Nicht so wichtig. Ich hatte schlechte Laune. Bitte erzähl mir erst mal was passiert ist.", sagte sie verlegen.
"Naja ok... Zu erst erst mal, ich habe mit Leo Schluss gemacht.", fing ich an und erzählte alles. Angefangen von dem Gespräch mit Vanessa in der ersten Pause bis zum Streit mit Anna auf dem Schuldach.
"Diese miese Giftkröte!", rief Katarina laut und guckte so, als ob sie am liebsten Anna umbringen wollen würde.
"Wenn die nur eine Aktion startet, bekommt die mal so richtig Ärger mit mir! Vertrau mir, da kenne ich überhaupt keinen Spaß."
"Ach... ist doch halb so schlimm." Aber nicht mal mich bekam ich mit diesen Worten überzeugt.
"Was? Halb so schlimm?! Gar nichts ist halb so schlimm. Wenn ich die Montag sehe..." Ihre Augen funkelten bei diesen Worten.
"Lass es gut sein. Nützt doch eh nichts.", unterbrach ich sie und guckte zu Boden. Ich spürte, dass Katarina anfangen wollte zu reden.
"Vanessa hat mich dann auf jeden fall in der Toilette gefunden und mir dann angeboten, dass sie mich zu dir bringt.", sagte ich schnell bevor sie noch weiter über den Tod oder Rachepläne gegen Anna philosophierte.
"Vanessa ist einfach eine treue Seele.", sagte sie und lächelte. Sie ist anscheinend doch noch verliebt, dachte ich traurig und zog meine Hand aus ihrer. Ich merkte wie Katarina mich verdutzt anguckte.
"Nein, denke jetzt bitte nicht, dass ich noch in sie verliebt bin.", sagte sie, als hätte sie meine Gedanken lesen können.
"Wir haben uns einfach auseinander gelebt und dann blieben auch noch die Gefühle weg... Bitte glaub mir, die einzige die ich will...", sie unterbrach sich schnell.
Ich guckte hoch und sah wie sich ein leichtes rot in ihr Gesicht stahl. Wieso wurde sie denn auf einmal rot?
"Die einzige die du willst ist wer?", fragte ich und mein Herz hüpfte mit kurzen Aussetzern mit doppelter Geschwindigkeit weiter.
"Kannst du dir das nicht denken?", fragte sie und schaute mir nun direkt in die Augen, so das ich nun rot wurde.
"Ich will nichts falsches sagen.", sagte ich schnell und guckte weg. "Die einzige die ich will bist du verdammt noch mal.",sagte sie und begann mich zu küssen.
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Wenn das Leben anders denkt||girlxgirl
RomanceSue hat die Schule gewechselt und plötzlich ist ihr Leben anders. Sie ist keine Außenseiterin mehr und Jungs scheinen sich für sie zu interessieren, doch dann wird alles anders als gedacht und ihre Welt verändert sich komplett, als Katarina in ihr L...