Prolog

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'Jeden Tag sitze ich hier in meinem Zimmer. Ich langweile mich hier sehr, aber lieber habe ich Langeweile als Angst in mir zu spüren. Alle sagen, ich sei verrückt. Ich weiß nicht was sie damit meinen. Ich gehe doch wie ein normaler Junge in die Schule. Dort beschimpfen mich immer alle. Auch das verstehe ich nicht so richtig.
Mein Name ist Manuel und ich bin 15 Jahre alt. Ich habe nicht viele Freunde. Eigentlich gar keine. Doch. Einen. Er begleitet mich überall hin. Sein Name ist P. Alle sagen er sei nur ein Stück Stoff. Aber das stimmt nicht. Ich weiß, dass in ihm drin Leben steckt. Irgendwo tief drin...

》7 Jahre zuvor《

Gerade ging, ich mit meiner Mutter an der Hand, durch ein bunt geschmücktes Tor. Dahinter konnte man schon die vielen Karussells und einen Zuckerwatte-Stand erkennen. "Mami! Mami! Darf ich Losen gehen?" fragte ich aufgeregt und schaute sie erwartungsvoll an. Kurz kramte sie in ihrer Tasche und holte etwas Geld heraus. "Wir treffen uns in 15 Minuten hier" sagte sie und ging. Schnell rannte ich los in Richtung Los-Bude. Ich kaufte mir 10 Lose und riss sie voller Freude auf. Ich hatte 7 Gewinne und 3 Nieten. Unwissend gab ich dem Mann an der Bude die Lose. Er zählte und klingelte dann an der Kuhglocke die über seinem Kopf hing. "HAUPTPREIS!" rief er und zeigte auf die riesigen Kuscheltiere hinter ihm. Ich schaute sie mir alle ganz genau an und blickte dann nachdenklich zu Boden. *Was ist das?* fragte ich mich, als ich aus dem Augenwinkel etwas unter den großen Holzbrettern der Bude entdeckte. Ich ging hin und zog an den Stück Stoff, welches hervorguckte. Mit einem Ruck war es schon raus und nun hielt ich einen dreckigen Fetzen Stoff in der Hand. Ich wischte ihn ein wenig den Dreck ab und schon konnte man erkennen, dass es ein altes Kuscheltier war. Es hatte einen orangenen Kopf mit roten Wangen und schwarzen Knopfaugen und es trug einen grünen Schal. "Ich nehme den" sagte ich dem Mann und zeigte ihm das Kuscheltier. Dieser guckte mich nur verwirrt an. "Aber das ist doch kein Hauptpreis" sagte er, doch ich antwortete nur darauf: "Ist er denn nicht so viel Wert wie die anderen?" Nachdem ich das gesagt hatte, lief ich zurück zu dem Platz wo ich meine Mama treffen sollte. Ich wartete nicht lange, da kam sie schon. Ihr Blick fiel sofort auf das verdreckte Stofftier in meiner Hand. "Was is das denn? Dafür habe ich mein Geld rausgeworfen!" sagte sie und zog mich mit festem Griff von dem Platz und wir fuhren nach Hause...

Mein kleiner Freund } Kürbistumor {Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt