Leonetta - Una Amor Perfecta *Abgeschlossen*

Kapitel 11

*Ludmila* POV

Kaum war ich wieder aus meinem Zimmer draußen, musste ich erstmals tief durch atmen. 

Was war das denn gerade? Verwandle ich mich etwa langsam wieder zu meiner 'Supernova-Ludmila' zurück?

*Violetta* POV 

"Ramallo, weißt du...Ich habe heute schon etwas anderes vor...Ich Äh ...!", stotterte ich herum.

"Ja, was Violetta?" Ich atmete tief durch. 

Sollte ich Ramallo von meinem heimlichen Treffen erzählen? Oder sollte ich besser erst gar nicht hingehen? Auf der anderen Seite war das die Chance meines Lebens Freunde zu finden.

Ich schloss die Augen,  atmete tief durch, zähle bis drei und sagte mit fester Stimme:"Ich treffe mich heute mit ein paar Freunden."

"Du hast hier in Buenos Aires bereits Freunde gefunden? Aber wie kann das sein, du bist schließlich noch nie aus diesem Haus hier rausgegangen...?"

"Naja, offiziell nicht. Aber heimlich bin ich nach draußen gegangen und bin bei einer Musikschule 'Studio 21' vorbeigekommen! Dort habe ich dann die drei netten Jugendlichen getroffen!"

Das Zusammentreffen mit Lion und seiner Freundin verschweigen ich ihm besser.  Alles muss er schließlich nicht wissen.

"Und mit diesen drei Jugendlichen, sie heißen übrigens Maxi, Camila und Francesca treffe ich mich heute im Studio wieder!" fuhr ich fort. "Aber bitte verraten Sie meinem Vater nichts davon. Das ist unser Geheimnis! Es weiß nämlich niemand davon...nicht einmal Olga!"

"Aber Violetta... Wie kannst du nur sowas von mir verlangen. Das ist unmöglich! Ich werde deinem Vater jetzt gleich alles erzählen!"

Meine Stimmung erreichte innerhalb von ein paar Sekunden den absoluten Nullpunkt. Kann ich hier im Haus etwa niemanden mehr etwas anvertrauen?

*Naty* POV

Ich blickte mich in Ludmilas Zimmer um, das sehr geschmackvoll und modern eingerichtet war. 

Links neben dem Fenster stand ein weiß, rosarote Bett, daneben ein Nachttischkästchen. Direkt recht neben Tür stand ein riesiger Kleiderschrank, der die gesamte Länge der Wand einnahm. Gegenüber führte eine Tür direkt in ein Badezimmer mit Badewanne,  wo Ludmila des öfteren Wellnesstage einlegte, um sich zu entspannen oder ihren Körper zu verwöhnen.

Plötzlich stutzte ich. Was war das denn? Auf dem Boden lag ein Buch! Vorsichtig näherte ich mich und hob es heraus. 

'Mein Tagebuch' stand in verschnörkelten Lettern darauf. Seit wann führt Ludmila bitte ein Tagebuch?

Ich setze mich auf ihr Bett und begann zu blättern. Auf jeder Seite war etwas geschrieben und mit Zeichnungen dekoriert.

*Violetta* POV

"Bitte, überlegen sie sich bitte noch einmal!", flehend sah ich ihn an.

"Ach, Violetta. Du glaubst aber auch wirklich alles,  was man dir sagt! Natürlich bringe ich dich zu diesem Studio und ich werde deinem Vater kein Sterbenswörtchen davon verraten. Das ist Ramallo-Ehrenwort!"

Lächeln sah ich ihn an. "Danke, Ramallo. Tausend Dank. Das ist echt lieb von ihnen!" Mit diesen Worten umarmte ich ihn.

"Ich mache mich noch schnell fertig und dann kann es - von mir aus - losgehen!"

"Ist gut, Violetta. Ich warte unten im  Auto auf dich!"

*Naty* POV

Eine Stunde später wusste ich von Ludmilas Vergangenheit Bescheid. Unvorstellbar,  was sie durchmachen musste. Jetzt konnte ich ihr Verhalten auch ziemlich gut verstehen. Ich spürte, wie sie mir anfing, leid zu tun.

"Naty, du bist ja immer noch hier!"

Erschrocken fuhr ich herum. Ludmila stand wie ein Racheengel im Türrahmen und sah mich erbost an. Ich hatte sie nicht kommen hören!

"Lu-Lu-Ludmila, ich wollte soeben meine Sachen packen und gehen!"

"Was hältst du denn da in deiner rechten Hand, doch etwa nicht mein..."

In drei Schritten stand sie bei mir und riss mir das Tagebuch aus der Hand.

"Habe ich mir doch gedacht! Was weißt du darüber?"

Ich blickte beschämt zu Boden. Ja, was habe ich mir eigentlich gedacht? Ich würde es schließlich auch nicht wollen, wenn jemand mein Tagebuch lesen würde.

"Wie, wie, wie soll ich es dir sagen...Ich weiß über deine dunkle Vergangenheit in Chile Bescheid!