Jeff the Killer - Teil 3: Im Wald

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Meine Beine trugen mich automatisch in den Wald. Ich war nie oft hier gewesen und eigentlich wollte ich auch jetzt nicht hier sein. Nur weil dieser Jeff mich von früher kannte hieß das noch lange nicht, dass er mich in Ruhe lassen würde. Trotzdem zog mich irgendetwas an diesen Ort. Ich hatte das Gefühl, dass ich herkommen musste, dass ich hier irgendetwas erledigen müsste – und ich wusste, dass es mit Jeff zu tun hatte. Ich musste ihn einfach sehen. Ich wollte nicht mehr vor meiner Vergangenheit weglaufen und Jeff the Killer war meine Vergangenheit. Nein, das war falsch. Nicht Jeff the Killer, sondern Jeffrey Woods war meine Vergangenheit. Nach dem Gespräch mit meiner Mutter hatten sich Erinnerungen von einem schmächtigen, aber für sein Alter relativ großen, braunhaarigen Jungen in meinem Kopf festgesetzt. Ich erinnerte mich auch daran, dass ich einmal auf dem Schulhof von ein paar älteren Jungs herumgeschubst und gehauen wurde. Sie hatten meine Schulsachen geklaut und mich ausgelacht als ich sagte, dass sie aufhören sollen. Und dann war dieser Junge dagewesen. „Lasst sie in Ruhe. Was ist euer Problem?", hatte er gesagt. Dann hatte er sich zu mir gedreht. Seine dunklen Augen sahen mich besorgt an. „Ist alles okay?" Auch wenn diese Erinnerungen so neu waren, ich wollte nicht glauben, dass dieser Junge einfach zu einem herzlosen Killer geworden war. Er hatte mir geholfen. Er hatte mich beschützt. Er würde mir doch jetzt nichts antun, oder? Ich stand irgendwann mitten im Wald. Ich nahm all meinen Mut zusammen. „Jeff?", rief ich. „Jeffy?", so hatte ich ihn früher immer genannt. All das war mir so plötzlich wieder eingefallen.

„Ich hab so sehr gehofft, dass du kommst." Jeffs große Gestalt tauchte zwischen den Bäumen auf. Er war muskulöser geworden. Seine Stimme war auch tiefer, was wahrscheinlich an dem Stimmbruch lag, den er mit 21 Jahren nun hinter sich hatte. Er stellte sich vor mich. Seine Kapuze war wieder über seine Augen gezogen. „Du bist hübsch geworden", sagte er leise und irgendwie sanft. Ich streckte meine Hände aus und nahm ihm die Kapuze ab. Darunter kamen seine fast schon schwarzen, inzwischen liderlosen Augen zum Vorschein. „Tut mir leid, dass du mich so sehen musst", redete er weiter. „Tut mir leid, was aus mir geworden ist." Ich nahm sein Gesicht in meine Hände. Mama hatte Recht gehabt. Ich hatte diesen Jungen geliebt und ich tat es immer noch. „Für mich bist du noch der alte." Ich küsste ihn einfach. Als er meinen Kuss erwiderte fühlte ich mich als würde ich fliegen. Plötzlich lichteten sich meine Gedanken und einen Moment kam Panik in mir auf. Jeff war ein Mörder. Ich würde diese Begegnung nicht überleben. Ich löste mich von ihm. „Hast du Angst vor mir?", fragte er mich. Ich wusste keine Antwort. „Ich würde dir niemals etwas antun, Beca. Egal, was aus mir geworden ist, was für ein kranker Mistkerl ich auch bin, niemals wäre ich in der Lage dir weh zu tun." Er legte seine Hände auf meine Hüften. Mein Kopf vernebelte sich wieder. „Dann zeig es mir. Zeig mir, dass du mich liebst." Hatte ich das wirklich gesagt? Wollte ich das wirklich? Ja! Egal, was passierte, es sollte mit ihm passieren.

Jeff lächelte, was bei näherer Betrachtung gar nicht so gruselig aussah. „Wenn es das ist, was du willst." Er zögerte keine Sekunde, sondern zog mir mein T-Shirt über den Kopf und leckte mir über die Brüste. Sofort lief ein wohliger Schauer über meinen Rücken. Ich zog meinen BH und seinen Kapuzenpulli aus. Sein Oberkörper war wirklich muskulös. Ich zeichnete seine Muskelpartien mit den Händen nach und öffnete dann seine Jeans. Als ich sein Glied in meine Hand nahm stöhnte er auf. Jetzt zog auch er meine Hose aus und fing an, mich mit seinen Fingern zu befriedigen. Dabei beugte er sich zu mir herunter und küsste meinen Hals. Nach einer Weile flüsterte er mir ins Ohr: „Bist du sicher, dass du mit einem Killer schlafen willst?" „Verdammt, ja!", antwortete ich stöhnend. Und wie ich es wollte. „Warum?", fragte er weiter. „Weil ich diesen Killer liebe", antwortete ich ohne zu zögern. Er lächelte wieder, dann hob er mich hoch und drang in mich ein. Ich schrie vor Lust auf. Immer wieder zog er sich aus mir zurück, nur um sich dann wieder in mich zu versenken. Mit jedem neuen Stoß stieg die Erregung in mir. Meine Hände verkrampften sich auf seinem Rücken und meine Fingernägel schlitzen eine Haut auf. Ich fühlte seine Hände an meinem Hintern, die raue Rinde des Baums in meinem Rücken und seine schweren Atemzüge an meinem Ohr. Ich war ihm so verdammt nah. „Ich komme!", schrie ich irgendwann. „Ja. Komm für mich", raunte Jeff mir ins Ohr und im nächsten Moment strömten alle möglichen Gefühle auf mich ein. Mir wurde unglaublich warm und kalt zugleich. „Hör nicht auf", bat ich ihn immer wieder. Selbst nachdem das Gefühl des Orgasmuses langsam verebbte bekam ich einfach nicht genug. Ich wollte weiter machen, wollte noch einmal kommen. Jeder einzelne Stoß hallte in meinem ganzen Körper wieder. „Beca", stöhnte Jeff auf. Ich konnte spüren, dass er bald kommen würde. Ich wollte es. Ich wollte, dass er in mir kam. Auch ich kam meinem zweiten Orgasmus näher. Als er und ich zusammen kamen, strömten alle Erinnerungen wieder auf mich ein. Das Feuer, Jeffs Schreie, der Geruch von brennendem Fleisch. Und ich. Ich, die versuchte, Jeff festzuhalten, ihn in den Arm zu nehmen. Meine oberflächlichen Brandnarben am Oberkörper und den Armen mussten von diesem Versuch stammen. Ich hatte mich immer für sie geschämt. Vor Jeff schämte ich mich für gar nichts. Er liebte mich, ich liebte ihn.


Nur Minuten später lag mein Kopf an Jeffs nackte Brust. Wir knieten beide auf dem Waldboden, auf Blättern und kleinen Zweigen, die uns in die Knie pieksten. Mir war inzwischen bewusst geworden, dass wir nicht mal verhütet hatten. Das war extrem unvernünftig, aber warum war es mir so egal? „Ich sollte gehen", sagte Jeff zu mir und stand auf um sich anzuziehen. „Ich komme zurück, Beca." Er küsste mich auf die Stirn und verschwand im Wald.


Als ich nach Hause kam, lief meine Mutter weinend auf mich zu. „Wir haben uns solche Sorgen gemacht", rief sie. Ich nickte nur. Lächeln konnte ich nicht. Mein Herz sehnte sich zu sehr nach Jeff the Killer.

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