Schon eine Sekunde später hielt er wieder an und setzte mich sanft ab. Als ich mich umsah erkannte ich, dass wir im geräumigen Wohnzimmer der Familie waren. Der ganze Raum war leer, was nicht verwunderlich war, weil die Brüder sich eh meistens aus dem Weg gingen.
Leicht verwirrt drehte ich mich zu Shuu um. "Was machen wir hier?", fragte ich verwirrt. Als er zu mir herab sah, konnte ich in seinem Blick bedauern erkennen, was mir etwas Angst machte.
"Das wirst du gleich sehen.", meinte er ruhig, bevor er seine Stimme erhob, "REIJIII" Ich schreckte von dem plötzlichen Tonwechsel zurück. Schon im nächsten Moment stand das grauhaarige Brillenmonster vor uns, mit einem Gesichtsausdruck, der ganze Heere mit nur einem Blick töten könnte.
"Was willst du?", zischte er genervt, wobei er erst Shuu und dann mich zu Tode starrte. Nach seiner kurzen Musterung mischte sich Verwirrung in seinen Blick und er schien eine Verbindung zwischen mir und dieser Ruhestörung zu suchen.
"Würdest du bitte unsere Brüder zusammen sammeln, ich habe ihnen etwas zu sagen.", erwiderte der Ältere ganz ruhig. Sein Ton verwunderte mich, es schwang zum ersten Mal Verantwortung in ihr mit, wie man es sonst nicht von ihm kannte. Auch Reiji war sichtlich überrascht und blickte ihn fragend an, bevor er sich wieder zu besinnen schien.
"Sehe ich vielleicht wie dein persönlicher Botenjunge aus?", keifte er gereizt zurück, verließ aber nach einem kurzen Blick von Shuu wirklich genervt den Raum.
"Shuu, ich hab langsam echt ein bisschen Angst, was wird das hier?"
Er sah nur starr weiter geradeaus, auf den Punkt an dem vor kurzem noch sein Bruder stand.
"Shuu!", meinte ich jetzt etwas lauter. Was sollte das hier werden?
Weiter hin nichts als Stille.
"Na wen haben wir denn da?"
Mein Blick ging zu der vor einigen Sekunden noch leeren Couch, auf der jetzt ein grinsender Ayato saß. "Ist das etwa die neue Opferbraut? Komisch, die andere ist doch noch gar nicht Tod?"
"Was eine neue Opferbraut?", um die Ecke kam ein lüstern grinsender Laito in den Raum, „Da hat sich das kommen ja sogar wirklich gelohnt."
Als er mich erblickte, gefror er auf der Stelle fest und starrte mich verwundert an. Sein Mund klappte auf und zu, so als wolle er etwas sagen, aber es kam nichts. Ich versteifte mich sofort und rückte einen Schritt näher an Shuu heran. Laito, der das zu bemerken schien, wirkte enttäuscht und sah grimmig zu Shuu, aber was hatte er erwartet? Sollte ich mich ihm etwa in die Arme werfen, dem Monster, dass mich fast getötet hätte?
Wieder schien es als wolle er etwas sagen, sich entschuldigen, sich beschweren, dass ich nicht tot war oder was weiß ich, aber der blonde Vampir neben mir gab ihm zu verstehen, dass er besser die Klappe halten sollte, was er zu meiner Verwunderung dann auch tat.
„Oi Laito, kennst du die Kleine etwa?", fragte jetzt Ayato seinen Zwillingsbruder misstrauisch, er musste wohl auch die Spannung zwischen uns bemerkt haben.
Sofort änderte sich Laito's Miene und vor uns stand wieder der arrogante, selbstverliebte und perverse Laito, den sie alle hier nur allzu gut kannten. Sein Blick glitt über meinen Körper und seine Augen saugten gierig jede Kleinigkeit auf. Er wirkte wirklich so, als würde er mich zum ersten Mal sehen und nicht schon kennen.
„Nein, aber ich bin gerne bereit sie näher kennen zu lernen.", meinte er pervers grinsend, wobei er mir kurz zuwinkerte. Sein Bruder lachte kurz auf und mir drehte sich der Magen um.
„So jetzt wo wir alle da sind, Shuu erzähl meiner Wenigkeit doch mal, wer die Kleine da an deiner Seite ist?", meinte Ayato auf seinem Sessel thronend zu seinem ältesten Bruder.
Überrascht sah ich mich um und musste feststellen, dass meine Vorsicht definitiv nachgelassen hatte. Um mich herum auf den Sofas waren jetzt die Söhne der Familie Sakamaki vollständig versammelt. Reiji stand immer noch leicht genervt an der Wand, Subaru war auf einem anderen Sessel aufgetaucht und schien zu versuchen die Lage zu verstehen und Kanato hatte es sich neben Laito auf dem Sofa bequem gemacht, immer in Begleitung seines Teddys versteht sich.
„Das ist Hikari, sie arbeitet hier im Haus als Angestellte und hat vor ein paar Tagen herausgefunden, was wir sind. Aus diesem Grund hatte ich ein kleines Gespräch mit Vater und er meinte, sie soll eine zweite Opferbraut für uns sein.", erzählte Shuu ruhig. Ich riss geschockt die Augen auf.
Ich? Eine Opferbraut? Nein, Nein und nochmal nein.
Was denkt dieser Idiot sich eigentlich, ich werde doch nicht für ihn und seine Brüder Zapfsäule spielen, da kennt er mich aber schlecht. Und außerdem ein Gespräch mit seinem Vater hatte es nie gegeben.
„Sie wird ab heute bei uns im Haupthaus wohnen.", meinte er jetzt weiter, „und ihre Arbeit im Haus aufgeben."
Alle gaben mehr oder weniger Zustimmende Laute von sich, obwohl Shuu nicht so klang, als ob er eine Bestätigung gebraucht hätte. Reiji wirkte verärgert, wahrscheinlich weil alles hinter seinem Rücken geplant wurde und er es nicht mitbekommen hatte.
„Gute Idee, Chinaschi hält es glaub ich sowieso nicht mehr lange aus.", meinte Ayato böse grinsend und auch Kanato schien zufrieden.
„Zwei Opferbräute. Teddy hörst du das, das heißt noch mehr süßes Blut für uns.", murmelte er zufrieden Richtung Plüschtier. Auch die Anderen schienen ähnliche Gedanken zu haben, wobei mir bei ihren gierigen Blicken es mir kalt den Rücken hinunter lief.
„Ach ja, da ist noch was. Ich bestimme die neue Opferbraut zu meinem persönlichen Eigentum.", meinte Shuu jetzt ganz nebenbei, wobei er seine Brüder aus der Erstarrung riss.
Die Reaktionen waren alle gleich.
Ayato beschwerte sich lautstark, worauf sich Laito sogleich anschloss, Kanato wurde ebenfalls wütend und schrie etwas von wegen, dass ihn niemand liebte und er nicht auch was von mir abhaben wollte. Reiji in seiner Ecke schob zum gefühlt hundertsten Mal seine Brille zurück und fragte ganz ruhig, aber mit einem tödlichen Blick was Shuu eigentlich glaubte sich erlauben zu können.
Einzig und allein Subaru blieb stumm und betrachtete uns weiter aufmerksam, wobei er allerdings versuchte so zu tun, als würde ihn das Ganze nicht im Geringsten interessieren.
Shuu hörte sich die Beschwerden eine Zeit lang ruhig an, bevor es ihm zu viel wurde.
„RUHE", meinte er laut und alle verstummten. „Ich bin der Älteste,", meinte er jetzt ruhig weiter, „, das heißt ich habe hier sagen, solange unser Vater weg ist jedenfalls."
Reiji erhob den Finger, scheinbar um etwas einwenden zu wollen, aber Shuu ließ ihn gar nicht zu Wort kommen.
„Reiji, ich weiß das ich dieses Recht nie gebraucht habe und dich alles machen lassen hab, das wird auch weiterhin so sein, aber in dieser einen Sache bin ich nicht umzustimmen, verstanden?", fragte er ernst. Reiji schnaubte auf, was man mehr oder weniger als Zustimmung akzeptieren konnte. Die Anderen blieben still, wahrscheinlich genauso geschockt von Shuu's plötzlichen Wandel wie Hikari selbst, die einfach nur still da stand und immer wieder verwirrt durch den Raum blickte.
„Schön das das geklärt wäre.", meinte er zufrieden, bevor er sich zu mir umwand. „Komm, ich zeig dir dein neues Zimmer." Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ den Raum, Hikari ihm dicht auf den Fersen. Die restlichen Brüder blieben verwirrt zurück.
„Was war das denn?", fragte Kanato verwirrt. Die Anderen schüttelten nur den Kopf. Niemand wusste, was das gerade mit Shuu gewesen war, nur in den Köpfen eines gewissen Hutträgers und eines Albinos begann es zu rattern. Sie wussten sie wollten nur noch eines, aus dem Raum rennen und das Mädchen suchen, aber vorerst blieben sie ruhig, wahrten ihre Maske und taten, als wäre nichts gewesen.
Vorerst.
Hallo Zusammen,
erstmals sorry das so lange nix kam, aber wie ihr ja alle wisst sind SOMMERFERIEN!!!! und auch ich hab da viel vor. Dieses Kapitel schreibe ich in der wunderschönen Ostseestadt Peenemünde und wünsche euch viel Spaß damit. Wo seit ihr gerade so, seit ihr noch im Urlaub oder sind die Ferien bei euch schon vorbei?
Sonnige Grüße
OvertheHills ;*
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Diabolik Lovers - mal aus einer ganz anderen Sicht
FanfictionWollt ihr einmal hinter die Maske blicken? Die Sakamakis so sehen, wie sie wirklich sind? Sehen wie sie sich verhalten ohne eine Opferbraut? Die Geheimnisse der Villa entdecken? Und die Welt tief drinnen im Herzen der Sakamaki Mansion erleben? Dann...