Ich konnte nicht sagen, woran es lag, aber auf dem Weg zu Avas Gemächern war ich unglaublich nervös. An ihrer Tür angekommen, klopfte ich an. Miriam öffnete und als sie mich sah knickste sie sofort. 'Sie ist gleich soweit, eure Hoheit', sagte sie entschuldigend. 'Natürlich. Ich warte', erwiderte ich lächelnd. Miriam verschwand noch einmal im Zimmer. Kurz darauf kam sie wieder und stieß die Türen ganz auf. Mir verschlug es den Atem. Ava trug ein langes rotes Kleid. Es war bodenlang und schmiegte sich um ihre Kurven. Außerdem besaß es einen tiefen Ausschnitt, welcher mir einen Blick auf ihr Dekolleté gewährte. Ich stieß die Luft aus, die ich bis eben angehalten hatte und fuhr mir durch die Haare. Sie sah atemberaubend aus!
Damien stand mit weit aufgerissenen Augen vor mir. Der Mund stand ihm offen und ich hatte das Gefühl von seinen Blicken verschlungen zu werden. Miriam hatte wirklich ausgezeichnete Arbeit geleistet und das Kleid, das ich trug war einfach umwerfend. Er trug schwarze Kniebundhosen, ein weites weißes Hemd und schwarze Stiefel. Seine Haare waren zerzaust, was unter anderem daran lag, dass er sich dauernd mit den Fingern hindurch fuhr. Meine eigenen Haare hatte Miriam offen gelassen und so fielen sie in Locken über meinen Rücken. 'König Damien', sagte ich freundlich. Da blickte er mir wieder in die Augen. Er atmete schwer. 'Prinzessin Ava', erwiderte er atemlos. 'I..Ihr..Ihr seht umwerfend aus!', stotterte er. Triumphierend lächelte ich. 'Nun, ich danke euch für dieses Kompliment', gab ich zurück. Ich würde nicht zulassen, dass ich mich wieder so vergaß, wie bei unserem letzten Zusammentreffen. Nach diesem Vorfall hatte ich beschlossen, ihn mit den Waffen einer Frau und Höflichkeit zu schlagen. Wenn er mich mit seinem unverschämten Grinsen und seinen unglaublichen Augen aus dem Konzept bringen wollte, konnte ich das gleiche mit ihm anstellen. Selbst schuld. Damien hatte sich noch immer nicht gerührt, sondern stand wie angewurzelt da und blickte mich nur aus seinen eisblauen Augen an. Ich konnte das Verlangen darin sehen. Ich blickte ihn fragend mit einer hochgezogenen Augenbraue an. 'Äh..ja..also', brachte er heraus und schüttelte kurz den Kopf. Er löste sich aus seiner Erstarrung und straffte die Schultern. Dann bot er mir mit einem Lächeln seinen Arm an. 'Wollen wir?', fragte er. Ich nahm seinen Arm und er führte mich diesmal links von meinem Zimmer den Gang hinunter.
'Gefallen euch eure Gemächer?', fragte ich sie, nachdem ich mich wieder einigermaßen gesammelt hatte. 'Ich muss schon sagen, ich habe selten ein so stilvolles Gefängnis wie euren Palast gesehen', antwortete sie spitz. Diese Bemerkung versetzte mir einen kleinen Stich. 'Dann interessiert es euch vielleicht, dass ich euch nicht als meine Gefangene sehe, sondern viel mehr als mein Gast. Ich würde mir wünschen, dass ihr das vielleicht in absehbarer Zeit auch so seht', erwiderte ich. Sie blickte mich von der Seite an. 'Wie kommt ihr auf die Idee, ich würde mich jemals bei meinem Entführer und dem Mörder meiner Eltern und meines gesamten Hofstaates wohlfühlen?', wollte sie wissen. 'Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich euch dies gerne bei einem Glas Wein erläutern', gab ich zurück und in diesem Moment bogen wir in den Speisesaal ein.
Damien führte mich in einen großen Saal, in dessen Mitte eine lange Tafel stand. Wir gingen bis ans andere Ende, wo sich zwei Gedecke gegenüber lagen. Er rückte mir den Stuhl zurecht und wartete bis ich Platz genommen hatte. Danach setzte er sich mir gegenüber. Kurz darauf kam ein Bediensteter und schenkte uns Wein ein. Als er wieder gegangen war, sah ich Damien abwartend an und stellte die Frage, die mir schon so lange auf der Zunge brannte. 'Also. Warum bin ich hier?'
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Dark Princess
Fantasy"'Ich bin erfreut euch endlich einmal kennen zu lernen, wenn ihr nicht gerade damit bschäftigt seid vor mir davon zu galloppieren Prinzessin Ava.', fuhr er mit einem leichten Schmunzeln fort. 'Glaubt mir, ich bedaure wie unsere erste Begegnung verla...