The answer is written in the sky

🖤 Kapitel 1

Luki: 17 Jonas: 19 Bella: 17

Als ich aufwachte, fragte ich mich wo ich war. Doch dann fiel es mir wieder ein. Ich war bei meiner Tante Simone und das für den Rest des Sommers. Meine Eltern waren auf einer wichtigen Geschäftsreise und der Meinung ich bräuchte einen Babysitter. Da ich meinen Realschulabschluss gemacht hatte, hatte ich zwei Monate Ferien in Köln.

Nachdem ich mich nach ein paar Tagen eingelebt hatte, beschloss ich die Stadt ein wenig zu erkunden. Köln war eine riesige Stadt und ich fand einige schöne Klamotten. Doch gegen Abend, als ich wieder mit dem Bus nach Hause wollte, merkte ich, dass gar keine Busse mehr fuhren weil gestreikt wurde.

Genervt setzte ich mich an die Haltestelle und holte mein Handy raus. Vielleicht würde mich meine Tante ja abholen. Gerade als ich es entsperrt hatte, rempelte mich ein komischer Typ an. Es fiel mir aus der Hand und schlitterte über die Straße. Ich wollte es gerade wiederholen, als ein Auto drüberfuhr. Mit offenem Mund starrte ich auf das zersplitterte Handydisplay. Eine Stimme riss mich aus den Gedanken.

„Fuck It! Das ist wohl nicht mehr zu retten.", sagte der Typ, der mich angerempelt hatte.

Ich drehte mich zu ihm um und versuchte nicht auszurasten.

„Wirklich?!", fragte ich ironisch, „Hätte ich nicht gedacht."

Ich atmete lautstark aus, um nicht auf ihn einzuprügeln. Zuerst rempelt dieser Depp mich an, schrottet mein Handy, macht einen auf hochbegabt und entschuldigt sich dann nicht mal. Als hätte er meine Gedanken gelesen lächelte er verlegen.

„Tut mir echt leid, das war nicht mit Absicht."

„Das bringt mir jetzt auch nichts mehr."

„Wie kann ich das wieder gut machen? Ich könnte dich ins Kino einladen.", schlug er vor und setzte ein verführerisches Lächeln auf.

Was fällt dem eigentlich ein? Denkt der wirklich, nach einem Kinobesuch wäre alles gut? Dann wäre er mir schon über 30 Kinobesuche schuldig. Außerdem war ich zu angepisst um mich mit ihm zu verabreden.

„Ich weiß was du denkst. Aber ich will das wirklich wieder in Ordnung bringen. Ich bring dich, wenn du willst, schnell nach Hause. Es fahren ja keine Busse. Gib mir eine Chance."

„Okay, aber ich weiß nicht mal genau die Adresse.", antwortete ich

„Bist du neu hier, oder wie?", er zog eine Augenbraue hoch und fuhr sich durch seine dunkelbraunen Haare.

„Ja, so in etwa. Ich bin den Sommer über bei meiner Tante."

„Das trifft sich gut. Dann kann ich dich ja vor unserem Kinobesuch noch ein wenig herumführen.", sagte er grinsend, „Ich bin übrigens Lukas."

„Ich bin Bella. Das mit dem Kino überlege ich mir noch.", antwortete ich und musste schmunzeln.

Ich beschrieb ihm die Gegend und wir beide machten uns auf den Weg zu mir. Zum Glück kannte er sich gut aus. Vielleicht war dieser Lukas ja doch ganz in Ordnung. Und gegen einen guten Film habe ich nichts. Es dauerte nicht lange, bis wir bei mir ankamen.

„Wie wäre es, wenn ich dich morgen gegen 14 Uhr hier abhole und dir dann die Stadt zeige?", schlug Lukas vor.

„Warum nicht? Ich hab morgen noch nichts vor.", antwortete ich.

„Alles klar. Bis dann.", er schaute noch einmal zurück, fuhr sich durch seine Haare und schenkte mir ein schüchternes Lächeln

Ich sah ihm noch kurz hinterher, ging dann aber lächelnd ins Haus. Ich hatte ein Date. Unsere erste Begegnung war zwar etwas holperig, aber ich konnte schon jemanden kennen lernen. Und da fiel es mir wieder ein: mein kaputtes Handy. Wie sollte ich es nur meiner Tante beibringen? Es war schon spät und ich beschloss mich schlafen zulegen.

Am nächsten Tag wurde ich von den Sonnenstrahlen in meinem Gesicht geweckt. Ich legte mich noch 10 min. hin und beschloss dann, mich fertig zu machen. Nach einer kurzen Morgendusche, stellte ich mich vor meinen Kleiderschrank und überlegte was ich zu meinem "Date" anziehen würde. Ich entschied mich für ein rotes T-Shirt und eine Jeans -shorts. Ich blockierte das Bad, machte mich schnell fertig und versuchte meinen nervigen Cousin, der die ganze Zeit an die Tür klopfte zu ignorieren.

„Robin, ich bin gleich fertig, geh schon mal frühstücken."

Das nervige Klopfen verstummte und ich konnte in Ruhe mein Make-up vollenden. Am Frühstückstisch saßen meine Tante, mein Onkel und Robin. Ich schmierte mir grade mein Brot, da fragte mich Simone, was ich heute vorhätte. Ich erzählte ihr von dem Treffen mit Lukas. Das Handy erwähnte ich vorsichtshalber noch nicht. Meine Familie wünschte mir viel Spaß.

Ich hatte ziemlich lange geschlafen und war deshalb grade fertig mit dem Frühstück, als es bereits klingelte. Ich lief zur Haustür um sie zu öffnen. Lukas stand pünktlich vor mir und lächelte. Er hatte ein grünes Longboard dabei. Wahrscheinlich war er damit zu mir gefahren.

„Hey!", begrüßte ich ihn.

„Hey, können wir los?", fragte er und fuhr sich dabei durch die Haare.

„Klar, bin bereit.", antworte ich, schnappte mir meine Jacke und machte die Tür hinter uns zu.

Es dauerte nicht lange bis wir in der Innenstadt waren.

„Warum bist du eigentlich momentan bei deiner Tante?", unterbrach Lukas das schweigen.

„Meine Eltern sind auf einer Geschäftsreise und wollten mich nicht alleine lassen. Ist ja nicht so, dass ich mit 17 schon alt genug wäre."

Er lachte und meinte, dass seine Eltern auch sehr fürsorglich wären.

„Hier zur ihrer Rechten erblicken sie, meine Damen und Herren, den Kölner Dom.", verkündete er stolz.

Ich musste lachen und fragte:

„Welche Herren denn bitte?"

Wie es der Zufall so wollte, zeigte Lukas auf eine Gruppe von Jungs.

„Da sind meine Homies!", rief er aufgeregt und zog mich am Arm zu ihnen hin.