7 | Psychospielchen im Regen oder Kooperation?

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Ich blieb kurz stehen, blickte nach hinten. Gut, er war nicht zu sehen. Also gönnte ich mir eine kurze Verschnaufpause.

Wie lange verfolgt er mich eigentlich nun schon?

 Ich fasste mir an die Stirn. Mir war schlecht und schwindelig.

,,Was mache ich jetzt? Was mache ich jetzt?" redete ich mit mir selber. Panisch blickte ich hin und her, erkannte schließlich eine Leiter die zu einem nicht gerade hohem Gebäude führte. Ich atmete mehrmals tief ein, stand auf und sprintete zur Leiter, griff danach und kletterte hoch.

,,Der kriegt mich nicht! Der kriegt mich nicht!" meinte ich, in der Hoffnung, das dies stimmte - doch das tat es ganz und gar nicht. In der Sekunde wo ich auf dem Dach oben angekommen war, stand Yongguk direkt an der Leiter und schaute mich an. Ich bekam ein Schock fürs Leben.

Und wieder ein Blackout, ich wusste nicht was ich machen sollte.

,,Sagte ich ja, Scarlett. Ich finde dich, egal wo du bist." meinte er von unten.

,,War das ein Versprechen?!" neckte ich ihn, mit einem scharfen Unterton.

,,Nein, eine Tatsache."

,,Die Tatsache, die ich glaube ist, dass ich weglaufen werde. Weit weit weg." sagte ich und sprang auf der anderen Seite vom Dach herunter, dabei knackte mein Fußgelenk.

,,Nicht so schlimm! Nicht so schlim! Laufen! Laufen!" nuschelte ich wieder. Ich rannte quer über die Straße, ohne auf die Autos zu achten, die mich anhupten. Mir war das in dem Moment egal.

Wieder nach einigen vielen Metern oder Kilometern - keine Ahnung - pausierte ich erneut, setzte mich unter eine Brücke. Dann plötzlich blitzte es, kurz darauf folgte ein Donnern.

,,Super, Gewitter und Regen." murmelte ich und zog mir meine Beine an meinen Körper. Doch ehe ich wieder etwas Luft pumpen konnte öffnete sich auf einmal die Brücke. Panisch schaute ich nach links und rechts, des Flusses - kein Schiff.

,,Er hat mich schon wieder! Nein, nein. Er ist ein Hacker, er muss nicht in der Nähe sein. Er kann sich durch Kameras hacken. Aber er kann auch in der Nähe sein. Hier, über mir oder sonst wo. Nein!" sagte ich und begann wieder zu rennen. Der machte mich noch mit dem Hacken wahnsinnig. Und ich war nun etwas angeschlagen - blöde Psychospielchen!

Ich kletterte über den Zaun, landete auf der Straße und wurde dabei noch fast von einem Auto angefahren.

,,Pass doch auf, Mädchen!" schrie der Fahrer.

Ich schaute ihm panisch hinterher, rannte dann weiter. Lief durch Gassen, über Dächer - egal wo ich war, er konnte mich finden. Egal wie oder wo.

Ich stoppte hinter einer Mauer nahe am Straßenrand.

Auch wenn ich mein Handy ausschalten würde, er könnte mich dennoch finden. Einem gut ausgebildeten Hacker kann man nicht enkommen. Dann kam ein Blitz und ein Donnern und auf einmal stand er vor mir. Mit einem Schrei fiel ich auf meinen Allerwertesten und krabbelte nach hinten bis ich an der Mauer anstieß. Yongguk blieb ganz gelassen und kam noch näher zu mir, kniete sich dann hin.

,,Immer noch am weglaufen? Wird das nicht langsam langweilig, für dich?" fragte er mich.

Doch ich wusste vor lauter Panik keine Antwort darauf, schaute ihn bloss mit einem ängstlichen Gesichtsausdruck an. ,,Was wollt ihr eigentlich von mir?" piepste ich.

,,Haben wir dir schon gesagt. Dein Vater war auch ein guter Hacker, er hatte Viren entwickelt. Solche könnte man in alles einschleusen und das ganze System infizieren. Und solch ein bräuchten wir."

Bang | Bang YonggukWo Geschichten leben. Entdecke jetzt