Briefe an dich (Kaisoo FF)

Kapitel 1

Es hatte gerade endlich zur Pause geklingelt und ich machte mich auf den Weg zu meinem Spind, um noch ein paar Sachen für den Unterricht zu holen. Dort schloss ich meinen Spind auf und suchte nach meinen benötigten Sachen. Als ich gerade das letzte Buch rauszog, kam mir ein kleiner Zettel entgegen geflogen. Nanu, wo kommt der denn her? Ich hob ihn auf und las:

"Du siehst heute mal wieder wunderschön aus, Kyungsoo."

Kai

Augenblicklich wurde ich rot. Na ja, sowas hatte eben noch nie jemand zu mir gesagt. Es war irgendwie ungewohnt, aber es fühlte sich toll an, sowas mal gesagt zu bekommen, gerade wenn man sehr an sich selber zweifelte. "Kyungsoo, alles okay bei dir?" Baekhyun, mein bester Freund, stand wie aus dem Nichts auf einmal neben mir und sah mit mit einem etwas besorgten Blick an. "Was ist das?", fragte er mich und wollte nach dem Zettel greifen, doch ich steckte diesen schnell in meine Hosentasche. "Uhh, war das etwa ein Liebesbrief oder was?" Er wackelte dabei mit seinen Augenbrauen. "Wie kommst du darauf? Vor allem was geht dich das an?", sagte ich unsicher. Schlagartig änderte sich Baekhyuns Blick. "Sag nicht, dass du bedroht wirst?", fragte er mich geschockt. "Was? Nein!" Sofort fängt er wieder an zu grinsen. "Ich wusste es doch. Sag schon, von wem ist er." Seufzend holte ich den Zettel wieder aus meiner Hosentasche und gab ihn Baekhyun. "Wer ist denn Kai?", fragte er mich. "Tja, das wüsste ich auch gerne." Er gab mir den Zettel zurück und lehnte sich an den Spind neben meinem. "Hast du schon eine Idee, wie du es machen willst?", fragte mich Baekhyun. "Mhh?", gab ich nur von mir. "Ja, wie willst du herausfinden, wer dieser 'Kai' ist?" Ja, wie will ich es herausfinden? Will ich überhaupt herausfinden wer es ist? Ich meine, ich bin nur der kleine unsichtbare Nerd aus der Oberstufe, der nicht in das Menschenbild der anderen Schüler passt. Was ist, wenn mich mal wieder jemand verarschen will? Da bleibe ich lieber unwissend, bevor hinterher noch verletzt werde. Auf der anderen Seite war ich wiederum zu neugierig. Ich hasse es unwissend zu sein. Immer diese Entscheidungen. Besteht das Leben etwa immer aus so bescheuerten Entscheidungen?

Für den Rest des Tages zerbrach ich mir meinen Kopf darüber, ob ich der Sache auf den Grund gehen soll, oder nicht. Mein Bauch sagte mir, dass ich es heraus finden soll und dass ich vielleicht dann endlich mal einen Jungen kennenlernen würde, der mich so nimmt wie ich bin, mein Kopf wiederum sagte mir, dass ich lassen soll und wies mich auf die möglichen Folgen hin. Mit dem innerlichen Streit schlief ich letzten Endes dann ein.