Chapter fortytwo

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"Wie heißen Sie?"

"Was interessiert es dich, wie ich heiße?"

"Machen Sie sich etwa Sorge, ich könnte jemanden sagen wie Ihr Name ist?" ich ziehe meine Braue hoch. "Ich sitze direkt vor Ihnen, an einen Stuhl geklebt und Sie bringen mich bestimmt um. Also, wie heißen Sie?" er atmet stark aus und sieht dann an mir vorbei.

"Alex"

"Ich bin Alicia"

"Wieso sagst du ständig, dass ich dich umbringen werde?"

"Wirst du es nicht?"

"Anscheinend hast du keine Angst vor dem Tod" sagt er und ich zucke schwach meine Schultern.

"Jeder stirbt eines Tages. Sei es wenn man alt ist oder jung, eines Tages verlässt man die Erde und bleibt vielleicht nur noch eine Erinnerung" ich schaue den Boden an und überlege.

Alec und Grace tanzen bestimmt noch ausgelassen und sind glücklicher den je. Alle sind zusammen an einem Platz und feiern das Glück eines Nahestehenden. Statt mit zu feiern, sitze ich mit einem Mann in dem Haus meines Onkels, mit einer Waffe auf mich gerichtet, angeklebt an einem Stuhl und vielleicht ist das die letzte Nacht für mich.

"Wissen Sie, ich dachte, bevor ich sterbe, wäre ich verheiratet und hätte zwei wunderschöne Kinder. Wäre eine gute Anwältin" ich lache müde. "Wieso lachst du?" fragt Alex nach und im Klang seiner Stimme höre ich das Interesse.

"Ich habe das College nicht beendet. Und wieso? Mein Ex hat mir Gras untergejubelt. Ich arbeite in einer Kanzlei, ohne Jura studiert zu haben. Gesetzlich gesehen bin ich eine Betrügerin" ich schüttle lachend mein Kopf.

"Kein Freund?" überrascht zieht Alex seine Augenbrauen hoch. "Nein" "wieso?"

"Was wieso? Wieso ich kein Freund habe?" Er nickt.

"Der einzige, den ich lie.. den ich mögen könnte, hat eine Tochter und eine Frau, die vermutlich noch Gefühle für ihn hat. Ich kann sie verstehen" meine Gedanken gehen zu Travis über und ich stelle mir vor, wie er allein auf der Hochzeit meines Bruder ist, und sich ein Drink nach dem anderen bestellt, oder wie er mit jemand anderen tanzt und nicht an mich denkt.

"Hat er denn auch Gefühle für die Frau?"

"Sie ist nett" er lächelt schief. "Also ist sie verdammt scheiße" lacht er jetzt und sein Lachen bringt mich zum Lächeln.

"Ich könnte ihm nie das geben, was sie ihm gibt"

"Du bist verliebt" stellt er klar und ich schaue ihm das erste Mal seit einer Weile in die Augen.

"Ja da hast du verdammt recht"

"Wieso hast du keine Angst vor dem Tod? Denkst du nicht, deine Familie würde dich vermissen?"

"Nein. Würde sie nicht, da ich nicht dazu gehöre. Die letzten zwei Tage konnte ich mir nur noch anhören, was ich alles falsch mache. Wenn ich ehrlich bin, ist unsere Zweisamkeit Luxuserholung" ich lächle ihn schwach an und schließe meine Augen.

Ich bin müde. Müde vom wach bleiben. Müde vom hoffen, Onkel Jack würde jetzt das Haus betreten, und mich retten. Müde vom Alleinsein. Mein Gesicht schmerzt, meine Arme unter dem Klebeband, mein Hintern vom sitzen. Meine Kraft ist weg und mein letztes bisschen Hoffnung ebenfalls.

"Wieso erschießt du mich nicht einfach? Was hält dich davon ab abzudrücken?"

"Nichts. Dein Onkel muss kommen und dann ist der Schrecken vorbei" er steht vom Sofa auf und kommt auf mich zu. Er zieht das Messer wieder raus und schneidet das Klebeband durch.

Why him? ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt