Kapitel 2. Schule

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Ich stand gerade vor meinem Spind, holte meine Schulsachen für den Tag heraus und packte sie in meine Schultasche. Jemand räusperte sich dicht hinter mir, ich schloss meinen Spind ab und drehte mich um. Ich sah vor mir den gleichen Boy, wie gestern Abend. „Hey, wir haben uns gestern gesehen oder etwa nicht?", fragte er mit seiner dunklen Stimme. „Ja, gestern in der Tankstelle. Bist du neu auf unsere Schule gekommen?", fragte ich ihn neugierig. „Ja, sozusagen. Ich heiße Liam. Zeigst du mir vielleicht den Weg zum Sekretariat?" Er fuhr sich einmal durch sein wundervolles Haar und richtete es. Ich nickte. Toni kam von ihrem Spind zu mir und betrachtete Liam neugierig. „Liam, das ist meine beste Freundin Antonia. Toni, das ist Liam, ich zeige ihm schnell das Sekretariat.", stellte ich die beiden vor. „Freut mich dich kennenzulernen, Liam. Dann sehen wir uns gleich in der Klasse.", sagte Toni. Sie nickte mir zu und ging davon. „Das ist sehr nett von dir. Wie heißt du denn eigentlich?", fragte Liam interessiert. „Ava.", sagte ich knapp und ging vor und er lief still neben mir her. Wir kamen nach kurzer Zeit vor dem Sekretariat an und ich blieb stehen. „Hier ist es!", sagte ich und wollte gehen. Er hielt mich leicht am Handgelenk fest und fragte: „In welche Klasse gehst du denn überhaupt?" Ich lächelte ihn an und antwortete: „11a." Er schenkte mir ebenfalls ein Lächeln, ließ mich los und verschwand ins Sekretariat. Ich ging schnell zu meiner Klasse und setzte mich auf meinen Platz. Toni sah mich interessiert an, doch ich hatte keine Lust ihr zu erzählen, was passiert war.

Erste große Pause

Nachdem ich die ersten zwei Stunden Mathe geschafft hatte, legte ich meinen Kopf auf die Tischplatte und seufzte. Ich hörte Schritte, die auf mich zukamen und vor meinem Tisch stehen blieben. Ich blickte auf und vor meinem Tisch hockte er. Ich sah ihn mit großen Augen an. „Hey Ava, ich wollte mich noch mal bei dir bedanken.", sagte er und lächelte mich freundlich an. „Mh.", brummte ich müde. „Alles gut?", fragte er und sah intensiv in meine Augen. „Ja, hab nur zu wenig geschlafen.", antworte ich ihm. „Ach so.", sagte er leicht belustigt, „Na dann bis demnächst!" Mit diesen Worten verschwand er aus meinem Klassenzimmer und ich sah ihm nach. Ich ließ meinen Blick durch die Klasse schweifen, die meisten hatten sich zu mir umgedreht und fingen an zu tuscheln. Sollen sie sich doch ihre Mäuler darüber zerreißen. Das interessiert mich eh nicht, was die über mich denken. „Liam scheint dich zu mögen, Ava.", flüsterte mir Toni zu. „Kann schon sein.", flüsterte ich zurück. Es klingelte und unsere Englischlehrerin kam herein. Sie begrüßte uns mit einem „Good morning 11a" und wir sagten im Chor „Good morning Mrs. Withe". Wir kontrollierten unsere Hausaufgaben und lasen danach einen Text im Buch.

Nach der Schule

Toni und ich brachten unsere Bücher, die wir zu Hause nicht brauchten, in unsere Spinde zurück. Mir wurden auf einmal die Augen zugehalten und ich sagte: „Toni, lass den Blödsinn." Die Hände verschwanden von meinen Augen und ich drehte mich um. Vor mir stand nicht Toni, sondern ein lächelnder Liam. „Liam?", sagte ich überrascht. „Hey Ava! Ich wollte dich fragen, ob ich dich nach Hause fahren soll.", sagte er freundlich. Das Angebot war verlockend, aber ich wusste, dass ich absagen musste. „Nein, ich werde abgeholt.", sagte ich und sah zu Boden. „Ach so, dann bis morgen.", sagte er leicht enttäuscht und ging. Ich werde von meinem Chauffeur und gleichzeitig Bodyguard abgeholt, da mein Vater nicht will, dass ich Bus fahre. Heute Morgen war das nur eine Ausnahme, da ich das so mit ihm besprochen hatte. Ich verabschiedete mich vor dem Schulgebäude von Toni und ging auf die schwarze kleine Limousine zu. Mein Chauffeur/Bodyguard Alexander stieg aus dem Wagen und öffnete mir die Tür. Ich spürte die verachteten Blicke der Anderen. Was kann ich denn dafür, dass meine Eltern erfolgreich sind und dadurch ein großes Vermögen haben? Sie mochten mich alle nicht, obwohl sie mich nicht kannten. Ich fand es traurig, wie sie mich verachteten, nur weil sie neidisch waren. Ich stieg in den Wagen ein und machte es mir in einem schwarzen Ledersitz bequem. Die Fahrt über nach Hause hörte ich Musik mit Stöpseln in den Ohren. Ich hörte im Moment am meisten das Album von Suicide Squad. Die Fahrt dauerte ungefähr fünfzehn Minuten, die Tür wurde geöffnet und ich stieg aus.

Ich schritt die Treppen zu unseren Haustür hoch, die Tür wurde mir geöffnet und ich wurde von einem der Bediensteten begrüßt: „Willkommen zurück, Lady Ava." Ich ging in das Haus und mir wurde meine Jacke und Schultasche abgenommen. „Ihr Vater wartet auf sie ihm Speisesaal.", sagte eine Bedienstete zu mir. Ich nickte und ging zum Speisesaal. Da saß er, am Ende des Tisches. Er trug ein weißes Hemd und eine Anzughose. „Hallo mein Schatz.", sagte er und deute neben sich. Ich setzte mich neben ihn und blieb still. Eine Bedienstete brachte uns Salat und wir aßen ihn schweigsam. Die Teller wurden abgeräumt und man brachte uns Pasta mit Rote-Bete-Sauce. Bevor mein Vater begann zu Essen fragte er: „Wie war denn dein Tag?" Warum fragst du mich das? Es interessiert dich sowieso nicht! „Gut.", antwortete ich knapp und kurz angebunden. Er sah mich an, nickte und begann zu Essen. So wie immer aßen wir schweigsam die Mahlzeit. Zum Nachtisch gab es Mousse au Chocolat. Das Essen war sehr lecker, da ich schneller aufgegessen hatte, wartete ich darauf, dass mein Vater aufaß und mich gehen ließ. „Dann lern fleißig für die Schule und vergiss nicht genügend zu Trinken. Wir sind fertig mit dem Essen. Du darfst gehen.", mit diesen Worten stand er auf und verließ den Speisesaal. Ich ging nach ihm und verschwand in meinem Zimmer.

The bad Boy wants MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt