Kapitel 2

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"Dein Lächeln würde ich zu gerne einmal sehen. Ich wette, dass es schön ist und dich noch schöner macht, als ohne hin schon."

Kai

Schon wieder einer und schon wieder wurde ich rot. Gerade fiel mir auf, dass ich echt schlecht mit Komplimenten umgehen konnte. Mal wieder eine neue Eigenschaft an mir gefunden, die ich an mir nicht leiden kann und werde. "Na, hast du wieder Post?" Baekhyun stellte sich vor mich. Ich nickte und las mir den Brief nochmal durch. Danach gab ich ihn Baekhyun, damit er ihn auch lesen konnte. "Und du willst wirklich nicht wissen, wer dir sowas schreibt? Komm schon, auf mich wirkt er wirklich interessiert an dir", fragte er nochmal, nachdem er den Brief gelesen hatte. Ich hatte heute Morgen beschlossen, dass ich der Sache nicht auf den Grund gehen würde und wenn ich weitere Briefe bekommen würde, es einfach ignorieren würde. "Nein, stell dir mal vor es ist irgendjemand, der mich mal wieder verarschen möchte. Das möchte ich mir lieber ersparen. Oder es ist ein Mädchen und ich muss ihr einen Korb geben, weil ich auf Jungs stehe, was ich für die eher unwahrscheinlichere Variante halte. Welches Mädchen würde etwas von mir wollen. Schließlich höre ich doch immer auch ihre Bemerkungen, wenn ich an ihnen vorbei laufe. Ich würde sie dann traurig machen und dass möchte ich auch nicht", versuchte ich ihm nochmal zu erklären. Im Nachhinein fiel mir auf, dass ich den Mädchen so oder so weh tun würde, egal ob ich einen Korb gebe oder ihre Briefe ignorieren würde. Aber wie schon gesagt, halte ich es eher für die eher unwahrscheinlichere Variante. "Und was ist, wenn es ein Junge ist, der genau ,wie ich, endlich sieht, was für eine tolle Person du bist und wie schön du nicht nur von innen bist. Kyungsoo, du musst endlich mal Risiken eingehen, sonst bleibst du für immer alleine. Und das möchte ich nicht. Du solltest auch glücklich werden und das schaffen leider nicht nur deine Bücher." Süß von ihm. Er schien sich mehr um meine Zukunft zu sorgen, als ich mich. "Komm lass das Thema wechseln." Baekhyun legte seinen Arm um mich und schlug den Weg zur Mensa ein. "Du wirst nächste Woche endlich 18 und das muss doch gefeiert werden. Ich habe mir gedacht, dass wir vorher shoppen gehen und abends-" Weiter kam er nicht, da ich ihn in seinem Redeschwall unterbrach: "Das einzige, was ich an meinem Geburtstag haben möchte ist: Meine Ruhe, mehr nicht. Ich finde es ist kein Grund zu feiern, dass man dem Tod ein Jahr näher rückt." Abrupt blieb Baekhyun stehen. "Glaub ja nicht, dass du dich dieses Jahr davor drücken kannst deinen Geburtstag zu feiern. Du wirst nur einmal 18 und das wird gefeiert. Also nachdem wir shoppen waren gehen wir abends feiern. Ich kenne einen guten Club hier in der Stadt." Seufzend stimmte ich zu. Ich würde es schon irgendwie über mich ergehen lassen können. Denn umstimmen könnte ich ihn eh nicht bei seiner Sturheit.

Am Pausenende, machte ich mich auf den Weg zum Raum, wo ich als nächstes Unterricht haben würde. Ich fühlte mich irgendwie beobachtet. Also schaute ich mich um und sah direkt in ein wunderschönes Augenpaar. Es gehörte einem Jungen, den ich hier auf der Schule noch nie zuvor gesehen habe. Ich bemerkte, dass ich ihn anstarrte, weswegen ich mich ruckartig wegdrehte und meinen Raum aufsuchte. Hoffentlich hatte er nichts bemerkt. Okay, ich sollte es realistisch sehen, so offensichtlich, wie ich ihn angestarrt habe, kann er es nur bemerkt haben. Bei meinen Gedanken wurde ich wieder rot, aber zugeben, er hatte ein echt schönes Gesicht und von seinen Haaren wollte ich gar nicht erst anfangen. Und seine Augen. Sie waren ein Traum. In Gedanken an diesen unbekannten Jungen schlenderte ich weiter zum Raum.

Den ganzen Unterricht war ich nicht so konzentriert, wie sonst, was auch dem Lehrer auffiel, weswegen er mich bat nach der Stunde mal kurz da zu bleiben. "Kyungsoo, du warst heute sehr unkonzentriert? So kenne ich dich gar nicht. Ist irgendetwas vorgefallen, von dem ich etwas wissen sollte?", fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf. Es wäre doch schon etwas peinlich mit seinem Lehrer über sein Privatleben zu reden. Ich wüsste auch nicht, was es ihn anzugehen hätte. "Okay, aber wenn etwas ist, kannst du dich ruhig an mich wenden." Damit verließen wir beide den Raum und ich machte mich auf den Weg nach Hause.

Immer wieder spukte dieser Junge in meinem Kopf herum. So sehr ich auch wollte, er schwand nicht. Es war das erste Mal, dass ein Junge so ein Interesse bei mir weckte. Das war ja schon penetrant, dass meine Gedanken immer wieder bei ihm endeten.

Briefe an dich (Kaisoo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt