Vittima

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AmyP.O.V



Ich rannte.
Ich wollte weg von hier.
Ich wollte verschwinden.
Für immer.
Tagelang ass ich nichts.
Ich trank nichts.
Es war als hätte sich mein Hunger und Durstgefühl abgestellt.
Irgendwann verlor ich auch noch das Zeitgefühl. Die meiste Zeit schlief ich und wenn ich mal nicht schlief, irrte ich wie ein Penner umher. Ich fing an mich zufragen, ob ich überhaupt noch in Kota Kinabalu war.
Ich konnte deren Sprache nicht und deren Englisch würde ich nicht verstehen und ich war sowieso nicht in der Lage jemanden ansprechen zu können,daher fragte ich nie nach.
Meine Beine wurden von Tag zu Tag schwächer.
Ich wette Yoongi ist in der Zwischenzeit bestimmt tot, dachte ich und spürte die Tränen an meiner Wange.
Und ich war für sein Tod schuldig.
Hätte ich mich bloss nicht auf ihn gestürzt. Ich hätte ihn überreden können aber nein, die gute Amy wollte die Sache mit Gewalt lösen, obwohl sie genau weiss, das Gewalt KEINE Lösung ist.
Und schon gar nicht eine gute.
Ob sich die Jungs Sorgen um mich machten?
Ich musste auflachen.
Komm schon Amy, sind wir ehrlich, niemand macht sich Sorgen um dich. Nichtmal deine Ach-so- beste- Freundin Remy, hat sich bei dir gemeldet seit du auf Tour warst, hörte ich jemand sagen. Ich schaute mich umher und entdeckte Jimin, aber es war nicht der echte Jimin. Dieser Jimin sah... anders aus. Grundsätzlich glichen sich die beiden schon, aber dieser Jimin glänzte so komisch und war leicht durchsichtig. Also, er stand schon da aber ich konnte durch ihn durchsehen. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich halluzinierte.
Vielleicht die Müdigkeit..
Ich verdrehte die Augen. „Wer interessiert sich schon für Remy? Die nutzte mich von Anfang an aus. Und Caro war nur Mitläuferin. Nichts von dieser Freundschaft war 'real'", antwortete ich. „Diese Freundschaften waren genau so real wie du. Gar nicht."
Wer sagt denn, dass ich nicht real bin?,fragte der Fake-Jimin. Er trottete neben mir her und schaute mich gespannt an.
„Ich sage dass du nicht real bist. Der echte Jimin hätte mich längst geköpft weil ich ihm 'solche grosse Sorgen'bereitet hatte."
Vielleicht vermisst du Jimin am meisten. Dir fehlen seine gute Worte, sagte er. Ich schaute ihn verwirrt an. Was er sagte war wahr, aber mein Stolz war zu gross, um so etwas zu gestehen.
„Du bist gestört", sagte ich.
Wenigstens rede ich nicht mit einer Einbildung.
Ich fuhr ihn an. „Also, hör mal Freundchen, kannst du dich nicht einf- Oh,er ist weg."
Jap, der Fake-Jimin war verschwunden und tauchte auch nicht mehr auf. Vielleicht hatte ich ihn beleidigt.
Ich schlug mir die Hand gegen die Stirn. Was redete ich denn für eine Scheisse? Ihn beleidigen? Wie wenn er nicht existierte?!
Meine Beine gaben nach. Ich schlug mit der Nase auf den Boden auf, aber ich spürte den Schmerz nicht, stattdessen fing ich an zu weinen.
Würde nur noch fehlen, dass es anfing zu regnen, dachte ich.
Und, oh Wunder, es begann tatsächlich zu regnen.
Ein kalter Wind wehte über meine Haut und ich erzitterte. Ich versuchte aufzustehen, fiel aber gleich wieder hin und in dieser Sekunde, in diesen Moment,wünschte ich mir den Tod. Ich hatte es vom Leben satt. Erst Yoongi,dann die Morde...
Gott hasst mich, stellte ich in Gedanken fest.
Aber warum hasste er mich? Was hatte ich ihm angetan?
Warme Tränen kullerten über meine erfrorene Wangen.
Ich versuchte mich aufzurappeln, fiel aber prompt wieder hin. Ich war zu schwach...
Plötzlich hörte ich eine Stimme. „Hey du, alles klar?"
Ich konnte nicht mal mein Kopf heben um zu schauen, wer vor mir stand.
Ich spürte nur noch wie mich dieser jemand aufhob und wegbrachte, bevor ich in Ohnmacht fiel.


Langsam öffnete ich meine Augen. Es war nicht allzu beleuchtet im Raum,weswegen sich meine Augen schnell an das Licht gewohnten.
Ich schaute mich um und versuchte etwas zu erkennen, aber ich musste feststellen, dass ich noch nie zuvor in diesem Raum gewesen war.
Der Raum war klein. Die Wände waren bräunlich, irgendwie erinnerte mich die Farbe an verrostetem Metall. Ein kleiner, alter Schrank stand an der Wand. In einer Ecke befand sich ein Holztisch mit einer Vase darauf. Die Blumen, die sich darin befanden, waren längst abgestorben.
„He, du bist ja wach", ertönte eine Stimme.Schon fast dachte ich, dass der Fake-Jimin neben mir stehen würde, aber ein blonder Junge betrat in diesen Moment das Zimmer.
„Hier nimm das. Du wirst bestimmt Hunger haben", sagte er und drückte mir ein McDonalds Sack in die Hand.
„Ehrlich gesagt, habe ich keinen Hunger...", sagte ich und schaute den Sack an.
„Iss einfach. Du siehst richtig abgemagert aus."
Sein Nasenpiercin gfiel mir sofort auf. Er war süss.
Also der Typ.
Nicht das Piercing.
Ich tat wie befohlen. Ich packte den Burger aus und biss hinein.
„Übrigens, mein Name ist Zelo." Er grinste.
„Mich kennt man unter den Namen 'Amy' aber im Moment, weiss ich selber nicht wer ich bin", sagte ich und steckte mir eine Pommes in den Mund.
„Wo bin ich?", fragte ich. Er setzte sich ans Bettende.
„Du bist in unserem Versteck. Wir wohnen hier."
„Wir?"
Ernickte. „Ja, meine Freunde und ich."
„Warum wohnt ihr hier?Seit ihr irgendwelche Schwerverbrecher?"
„Naja, in welcher Kategorie würdest du Drogenhändler einordnen?"
Fast hätte ich mich verschluckt. Drogenhändler? Er sah zu süss aus um Drogenhändler zu sein.
„Was ist?", gluckste er.
Ich nahm ein Schluck meiner Cola.
„Nichts. Und wie geht dass so? Ihr verkauft Drogen und wer das Geld nicht rechtzeitig abgibt,stirbt?"
Zelo überlegte kurz. „Ja, so in etwa kann man es beschreiben."
Wow.
Irgendwie überraschte mich das gar nicht.
Und erschrecken tat es mich auch nicht.
Ich fühlte mich so als hätte er mir so eben gesagt, dass er von Beruf Bäcker war.
Es war für mich... normal.
„So, lass uns über dich reden. Was ist passiert? Warum warst du auf der Strasse?"
Ich schluckte und überlegte mir, ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte oder nicht, schlussendlich entschied ich mich für die Wahrheit, da er mir ja auch anvertraut hatte, dass er Drogenhändler war.
„Ich habe getötet. Drei Mädchen um genau zu sein."
Zelo machte grosse Augen.
„Ach du heiliger Elefant, warum denn das?"
Okay,das wollte ich ihm nicht sagen. Ich erfand einfach etwas.
„Weiss ich selber nicht recht. Ich war betrunken."
Ich hoffte nur, dass es überzeugend genug klang.
„Und dann bin ich abgehauen. Keine Ahnung wie lange ich unterwegs war. Und nun bin ich hier."


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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 11, 2016 ⏰

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The girl that forgot how to live [UNDER CONSTRUCTION]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt