Wer zu letzt lacht, lacht am besten

1 0 0
                                    


»Praedonum ist eine Gruppe bestehend aus sechs Jungen Leuten. Was sie machen? Stehlen. Betrügen. Ausbeuten.
Man könnte denken, manch einer würde diese Gruppe als abscheuliche, betrügerische Bande von Menschen ansehen, die zu ihrem Gunsten das Hab und Gut von Menschen ausbeuten und sich damit schicke Klamotten und Juwelen kauft. Wobei man dazu sagen muss, dass es noch nie eine so intelligente Kriminal Organisation gab, die ihre Spuren und Beweise auf so geschickte und brillante Weise zum verschwinden brachte. Nicht nur, dass sie nie im Leben auch nur ansatzweise ertappt oder man jemals einen Fehler bei ihrem Aufräumen entdeckt hat, jegliche Polizisten haben bis jetzt nicht einmal Die leiseste Ahnung gehabt wer diese Menschen überhaupt sind, geschweige denn, Verdächtige.
Ein weiterer Anhaltspunkt ist, dass Praedonum bekanntlich noch nie jemanden umgebracht hat beziehungsweise noch nie von jemandem gesehen wurde, der in der Lage war vor Gericht auszusagen.
Diese Gruppe verfügt über enorme Intelligenz, atemberaubende Eliminier- und Versteckkünste, und einen besonders starkem Gunst nach Gold, Juwelen, Diamanten und anderem schönen, teueren Kram.
Ermittlungen stellten fest, das die Gruppenmitglieder womöglich ein Doppelleben besäßen. Wie in den bekanntesten Superhelden Filmen, in denen man den mutigen, starken Helden auch als geheimen Zweitmenschen kennt, der ein normaler Bürger, so wie jeder andere ist. Man würde niemals denken das in dem Falle, Peter Parker, ein gewöhnlicher Fotograf und Angestellter einer Zeitungsargentur in Wahrheit der weltbekannte Spiderman ist, und damit in allen Zeitungen und Nachrichten die Schlagzeilen und Sondermeldungen geradezu bombardiert.
Unsere Täter konnten womöglich auch überall sein. Tagsüber liefern sie Pizza aus, waschen Ihr Auto, bedienen Sie in einem Restaurant oder schlafen womöglich in Ihrem Bett. Doch insgeheim sind sie üble Verbrecher, Raubtiere, Piraten...
Sie kommen, nehmen sich was sie wollen, und gehen. Manchmal fedeln sie ihre Geschäfte so geschickt ein, dass man erst nach Wochen bemerkt hat, das irgendwo etwas überhaupt gestohlen wurde.
Wie gesagt, diese Gruppe ist mehr als gut. Mich persönlich hat noch nie etwas so sehr zum Staunen gebracht wie mit anzusehen, wie ein Verbrechen vor meinen Augen passierte und ich nichts davon mit bekommen habe. Jedenfalls für längere Zeit nicht. Würde ich an Magie glauben, so stände mein Glaube fest und ich würde denken diese Leute verwendeten Zaubertricks und machten sich unsichtbar. Unsichtbar für jeden Menschen, jede Kamera, jedes Auge.
Erstaunlich war aber, wie plötzlich und aus heiterem Himmel all jene Sachen, die ich gerade aufgelistet habe, einfach und geschickt zu Bruch gehen können, auf Grund einer einzigen Sache...
Eine jahrelange Tradition von dauerhaften Kriminalverbrechen wie Stehlen, Einbrechen und Betrügen und eine Kette von Straftaten, die der Gruppe mittlerweile im Schlaf gelangen... einfach unterbrochen.
Wegen eines kleinen Fehlers.
Wegen einer einfachen paradoxen Kleinigkeit, wenn ich es so nennen darf, ist alles was sie je geschaffen haben vernichtet worden...
Ihr wollt wissen wovon ich rede? Liebe.
Was für eine Ironie, nicht wahr? Man sagt nämlich immer die Liebe wäre das schönste und tollste Gefühl der Welt, eines, was dich im siebten Himmel schweben lässt.
Nun, der der schwebt, fällt auch. Und diese Landung war alles andere als weich. Nein, sie war steinhart und voller Büße.
Nun stellt sich die Frage, wie kann man so einem schönen Gefühl die Schuld an etwas so schrecklichem geben?
An dieser Stelle möchte ich einen Dank aussprechen! Wir danken alle der guten alten Liebe, die es uns ermöglicht hat die schlimmste Kriminalbande in der Geschichte der Verbrechen zu ertappen und festzunehmen. Und wir danken Special Agent Sarah O' Conoll, die heute leider nicht hier ist, für die überragende Rolle des verliebten Mädchens an dem Gruppen Mitglied Paul Casen. Sie hat die Rolle jahrelang so ausgezeichnet vorgespielt, dass sogar Praedonum Mitglied Casen eines Tages sein Geheimnis verriet.
Danke.
Aber! Was wäre eine Danksagung ohne einem Trost? Bitte erhebt alle eure Gläser denn wir stoßen an! Wahrhaftig, hat das FBI, mit treuer Hilfe der Kalifornischen Besatzungseinheit CPD es geschafft Preadonum ein für alle mal zu stoppen! Aber. Der wahre Dank und der wahre Trost gebührt einzig und allein einem Mann. Dem Mann, der Praedonum ein für alle mal gefasst und hinter Gitter gebracht hat! Agent Gerald Dunnings, kommen Sie schon, stehen sie auf, genießen Sie den Applaus! Dieses Ereignis geht in die Geschichte ein!«
»Prost!«
»Auf unseren Erfolg!«
Die Menge begann zu klatschen. Gefolgt von jubeln und pfeifen.
Commander Jacobsen übergab das Mikrofon wieder an die Band, zog seine Krawatte höher und taumelte zurück zu seinem Tisch, wo er von anderen Agents, Officers oder Detectives noch einmal beglückwünscht und die Hand geschüttelt bekommt.
Was für ein Trara. Wegen eines gelösten Falles.
Ebenso an seinem Tisch saß die Einheit der CPD, Detective Lauren Van Dertroff, heute Abend in einem schicken roten Samtkleid mit leichtem V-Ausschnitt und einer auffallenden goldenen Kette. Zudem trug sie ihre braunen Haare offen  und war zur Abwechslung mal stärker geschminkt. Agent Gerald Dunnings, Leiter der Einheit, in einem schwarzen Smoking mit blauer Krawatte, einem sehr originellen, klebrigen Haarstil, den er sonst nicht trug. Er trank schon seit drittes Glas Sekt, nicht etwa nur weil er den Abend sehr langweilig und unnötig fand und er sich eher zum Sterben gelangweilt als geehrt fühlt, sondern auch weil er heute nur Beifahrer ist und sich nach langem wieder mal so richtig betrinken konnte.
Officer Xavier Lu und Leittenend Sheldon Croove, schwarzer Anzug rote Krawatte, trinken den Abend lang nur alkoholfreie Cocktails und starren jede fünf Minuten auf ihre Armbanduhr.
Commander Jacobsen trank die letzten Schlücke seines Rotweins auf Ex und demonstrierte dem Kellner mit einem Handzeichen, dass er auf ein weiteres Glas bestand.
»Agent Dunnings, ich bin froh das Sie heute hier sind!«
»Commander Jacobsen. Tolle Rede!«
»Danke. Ich habe eine Ewigkeit darauf gewartet sie vor Life Publikum zu präsentieren. Nun da die Bastarde endlich hinter Gitter sind...«
Gerald trank seinen Sekt aus und stellte das leere Glas wieder auf den Tisch.
»Ich glaube, das haben wir alle...«
»Wissen Sie, Agent Dunnings, anfangs fand ich es idiotisch Agent O'Conoll die Führungsrolle zu übergeben aber ob sie's mir glauben oder nicht...letztendlich hatte ich meine Zweifel! Ich dachte sie verliebt sich wirklich in den kleinen Scheisskerl...« Er lachte.
Dunnings zuckte die Achseln. »Liebe lässt sich nur schwer vortäuschen, hörte ich.«
»Liebe ist eine alte Schlampe, die man nur lernen muss richtig zu reiten!« Wieder lachte Jacobsen. Diesmal länger und lauter. Dunnings fühlte sich verpflichtet mitzulachen.
»Charmante Wortwahl...«, murmelte er.
»Sagen Sie mal, Agent Dunnings... Sie hatten doch was mit O' Conoll, richtig? Täusch ich mich oder waren sie wirklich dieses alte Glücksschwein?«
»Ja...« Gerald redete nicht gerne darüber. »Ist aber lange her...«
»Es muss sie ja fertig gemacht haben zu sehen wie ihre Ex mit einem von denen ausging.«
»Bedauere. Ich habe keine Gefühle mehr für Sarah.«
Jacobsen schnaubte.
Eine Weile lang herrschte unangenehmes Schweigen.
Es stand außer Frage, das Commander Jacobsen wohl ein paar Gläser zu viel hatte und  er womöglich vorhatte mit der doppelten Menge weiterzumachen. Ihm dabei zuzusehen und in seine Gespräche miteinbezogen zu werden, konnte sich Dunnings jedenfalls sparen.
»Wissen Sie Dunnings... Ich habe auch meine Zweifel gehabt was Sie angeht. Ich dachte Sie packen das nicht. Um ehrlich zu sein wusste ich nicht einmal dass Sie sich die Aufgabe gaben O'Conoll auszuspionieren... Was letztendlich dazu führte dass sie Paul dabei erwischten sein Geheimnis auszuplaudern...«
Gerald gefiel Jacobsens Wortwahl nicht. Er sprach als würde er auf etwas ganz anderes hinauswollen.
In seinen grünen Augen leuchtete Neugier, ein verstörendes Gefühl von Vor- und Schadenfreude, aber vor allem Hass.
»Woher haben Sie gewusst dass Paul O'Conoll womöglich sein Geheimnis aussprechen würde? Was machte ihn verdächtig?«
Gerald schaute ihm in die Augen, wich keinen Zentimeter weg und analysierte sein Gesicht, dessen Mimik so einfach und unverschlüsselt war wie die eines offenen Buches.
Jacobsen hatte ein Riesen Problem mit Gerald, das stand außer Frage. Wahrhaftig hatte Dunnings einen Fall gelöst der praktisch unmöglich und unlogisch zu lösen schien und das sieht Jacobsen jetzt als brennende Chance. Als Chance Gerald plattzumachen.
»Sagen wir einfach«, sagte Dunnings, immer noch in die vor Neugier und Schadenfreude explodierenden Augen von Jacobsen starrend.
»Ich hatte ein sehr, sehr gutes Gefühl.«
Jacobsen schien mit der Antwort nicht zufrieden zu sein, bewegte aber keinen Zentimeter seines Gesichtsausdrucks außer seine Augen, die sich vor Boshaftigkeit zu einem engen Schlitz formten. Diese Geste vermittelte ein eindeutiges Unter-Die-Lupe-nehmendes Signal und diente vorzeitig als Warnung an Gerald.
Ich krieg dich schon noch, du kleiner Bastard, schien er zu sagen. Vermutlich dachte er dies auch, aber sagen tat er was anderes.
»Ja.« Er nickte leicht. »Ja, das hatten Sie.«
Der Kellner kam mit Jacobsens Weinglas und unterbrach damit die dunkle Spannung.
»Darf es auch was für Sie sein?«, fragte er.
»Nein, ich glaube ich gehe bald...«, stellte Dunnings fest. Er hatte sich geschworen, aus Respekt länger zu bleiben und nicht der erste zu sein der ging, aber je länger er hier war desto mehr Übelkeit brach in seinen Magen. Ein riesiges Abendessen mit sechs großen Tischen voller Agents des FBIs und der CPD... Einer arrangierten Life Band und teuerer Sekt.
Wegen eines gelösten Falles. Eines von ihm selbst gelösten Falles. Er sollte sich geehrt fühlen, denn es war wahrhaftig nicht nur irgendein Fall. Es war Praedonum. Er hat Praedonum gefasst.
Es macht keinen Sinn...er sollte sich geehrt fühlen.
Er hat den Fall jedoch nicht gelöst, weil er ein gutes Gefühl bei der Sache hatte. Er hat ihn gelöst weil er immer noch nicht über Sarah hinweg war, und sie Tag und Nacht im CIA Raum kontrollierte.
Sarah hat nicht vorgespielt in Paul verliebt zu sein, sie war es wirklich. Was sie nicht wusste...sie und er wurden beobachtet.
Gerald hatte sich die Aufnahme so lange angehört und angesehen bis er schließlich die Wörter auswendig kannte.
»Ich möchte keine Geheimnisse vor dir haben, Sarah. Ich liebe dich.«
»Ich liebe dich auch.«
»Das wirst du jedoch nicht mehr lange.«
»Du kannst mir alles sagen! Es gibt nichts was mich davon überzeugen kann dich nicht zu lieben. Versprochen.«
»Sarah...Ich...«
»Paul, wir gehören zusammen. Du und ich, wir sind für einander bestimmt. Wir vervollständigen uns. Du kannst es mir sagen. Ich werde dich niemals hassen. Niemals.«
»Meine Freunde und ich sind Praedonum.«
An der Stelle wurde Geralds Aufmerksamkeit am meisten geweckt. Er wusste es war falsch, dies geheim zu halten weil sein Team und das verdammte ganze FBI suchte Praedonum schon seit drei Jahren. Aber wie erklärt er, dass er Sarah ausspionierte? Sie beobachtete. Sie und Paul. Und zwar die ganze Zeit über. Wie ein Psychopath.
»Paul...«
»Ich weiß was du denkst. Du warst die ganze Zeit mit einem Kriminellen zusammen. Hast dich in ein betrügerisches Arschloch verliebt. Aber dieses Arschloch hat sich auch in dich verliebt. Und zwar so sehr, dass er sich das Leben für dich nehmen würde.«
»Für einen sehr kurzen Moment habe ich das wirklich gedacht...«
Schweigen.
»Wenn du gehen willst,...«
»Aber ich bereue nichts. Euer Geheimnis ist bei mir sicher, das schwöre ich.«
»Oh, Baby, ich liebe dich so sehr.«
Die nächsten Szenen zeigten nur noch die lüsternen Anfänge einer sexuellen Aktivität. Paul konnte sich das nicht mehr ansehen.
Aber...er hat gerade Praedonum gefasst!
Auch wenn er dabei selbst einen kriminellen Akt ausgeführt hatte. Aber das muss ja niemand wissen.

With The Team Where stories live. Discover now