Prolog - Tod und Rückkehr

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Still lag das Bootshaus am Ufer des Sees. Nur das Wasser, welches vom seichten Wind bewegt wurde, plätscherte an die Stege und schaukelte die befestigten Boote sanft. Obwohl oben in Hogwarts die Hölle los war, schien hier ein Ort des Friedens zu sein.
Voldemort hatte sich hierher zurückgezogen. Gedankenverloren schritt er durch den Raum, als hinter ihm ein Räuspern ertönte. „Severus.“, sagte er leise und ein Süffisantes Lächeln umspielte die Lippen des dunklen Lords. Severus Snape deutete eine Verbeugung an. „Ihr habt mich rufen lassen.“, sagte der Schwarzhaarige Zauberer, während er seine Gefühle gekonnt verbarg. Sein Gegenüber bedeutete Snape, weiter zu reden. „Ihr habt mit dem Zauberstab außergewöhnliche Magie vollbracht Herr.“, fuhr dieser nun fort, „Alleine in den letzten Stunden-“ „Nein, nein...“, unterbrach Voldemort den Mann, von dem er dachte, er sei sein Anhänger. „Ich bin außergewöhnlich“, erklärte Voldemort, „der Elderstab jedoch widersetzt sich mir.“ „Es ist laut Ollivanders der mächtigste Zauberstab.“, sagte Snape ohne weiter auf die Klage seines Gebieters einzugehen. Er fing an zu lächeln, bevor er fortfuhr. „Heute Nacht, wenn der Junge kommt, wird der Elderstab euch dienen. Dessen bin ich gewiss.“, und er fügte hinzu: „Der Elderstab dient euch allein.“ „Tatsächlich?“, hakte Voldemort nach. Noch hatte Snape die Chance, ihm die Wahrheit zu sagen. Snape nickte nur und ließ ein leichtes Lächeln erkennen, welches seine Augen aber nicht mehr erreichte. „Der Zauberstab. dient er wirklich mir?“, fragte der dunkle Lord noch einmal und seufzte, „Du bist ein kluger Mann Severus. Ich bin mir sicher, dass du es weißt. Wem gehört seine Treue?“ Diese Frage enthielt einen scharfen Unterton. „Herr.“, erwiderte Snape überrascht, „Sie Gilt Selbstverständlich bloß Euch.“ „Es gibt einen Grund warum der Elderstab mir nicht gebührend dient. Ich bin nicht sein wahrer Besitzer. Der Elderstab gehört dem Zauberer, der seinen letzten Besitzer getötet hat. Du hast Dumbledore getötet,  Severus. Solange du lebst, kann der Elderstab nicht wirklich mir gehören.“ Snape meinte sogar etwas Melancholie in der Stimme seines verhassten Gegenübers zu hören als dieser fortfuhr, „Du warst mir ein guter und treuer Diener Severus. Aber du weißt, nur ich kann ewig leben.“ Mit diesen Worten richtete Voldemort seinen Zauberstab auf den schwarzhaarigen Magier. Krampfhaft überlegte dieser, was er sagen könnte. „Aber Herr...“, fing Snape an. Da fühlte Snape wie etwas warmes über seinen Hals in seinen Kragen floss. Von einem ersten Schwindelanfall gepackt kippte Snape gegen die Milchglaswand des Bootshauses. Zu geschockt um etwas zu sagen, öffnete der Schwarzhaarige den Mund um dann die Lippen aufeinander zu pressen „Nagini...töte!“

Dunkelheit umgab den Körper. Oder eher tiefste Schwärze. Langsam hob und senkte sich die Brust des jungen Mannes, der dort in der Hochdruckkabine lag und zu schlafen schien. Er sah so überaus friedlich aus und eigentlich wollte weißhaarige Mann hinter dem Spiegelglas ihn nicht wecken. Seufzend ging er zu der Tür, welche zu dem Raum mit der Hochdruckkabine führte. Er hob die Hand und musste schmunzeln als er merkte, dass sie zitterte. Dabei zuckte sein langer weißer Bart nach oben. Schließlich öffnete er die Tür und schaltete das Licht ein. Vorsichtig ging er zu der Hochdruckkammer und flüsterte: „Zeit, Heimzukehren, Severus.“. Mit diesen Worten drückte er einen Knopf an der Hochdruckkammer. Der Druck wurde langsam abgebaut bis er an den Druck des Zimmers angeglichen war. Dann ging die Kabine auf. Behutsam entfernte der Alte alle Schläuche bevor er den Jungen Mann sanft an der Schulter berührte. Sofort schlug der Magier seine tiefschwarzen Augen auf. „A-Albus?“, fragte er irritiert. Dumbledore  nickte und sagte: „Willkommen zurück“. Es dauerte einen Augenblick bis Snape registrierte, was sein Gegenüber da gesagt hatte. Dann ließ er sich geschockt zurückfallen und flüsterte nur: „Ich...lebe wieder? Sie leben wieder...Aber wie?!“ Dumbledore schwieg betreten. „Warum ich... warum nicht Lily?“, fragte Snape in seiner alten gefassten Weise. Er hatte seine Erinnerungen noch. Sein Körper war nur jünger. „Weil du nie wirklich tot warst“, fing Dumbledore an. „Wie ist das möglich?!“, rief Snape aufgebracht, „diese verdammte Schlange hat mich acht Mal gebissen! Und was ist mit ihnen?! Wollen Sie mir sagen, dass der Todesfluch nicht gewirkt hat?“, fragte er mit zusammengezogenen Augenbrauen. „Nicht jeder kann und darf wiederbelebt werden. Frage dich lieber, ob Lily hier alleine wirklich glücklich wäre.“, murmelte der Alte behutsam. „Aber-“, fing Snape an, als seine Stimme brach und eine Träne seine Wange entlanglief. „Wie kommen Sie darauf, dass ich hier alleine glücklich bin?!“, fragte Snape schließlich aufgebracht. „Ich wollte dich nicht zurückholen“, sagte Dumbledore und Snape hörte das ehrliche bedauern in seiner Stimme, „Aber wir brauchen dich Severus.“ „Und außerdem bist du doch gar nicht alleine“, vernahm Snape eine Stimme, die ihm nur allzu bekannt vorkam. Er sah zur Tür und erblickte Michael Jaden. Seinen besten Freund. Schließlich stieß Michael sich vom Türrahmen ab, ging auf ihn zu, umarmte ihn fest und flüsterte: „Du hast mich erschreckt Severus.“ „Tut mir leid“, murmelte der Schwarzhaarige. Dann schloss er die Augen und genoss die Umarmung. Schließlich lösten die beiden sich voneinander. „Wofür brauchen Sie mich?“, wandte Snape sich nun wieder an Dumbledore. „Ich brauche dich wieder als Zaubertrankmeister.“, sagte Dumbledore und ein ernster Blick zierte sein Gesicht. Snape wusste, dass das nicht der einzige Grund war, doch er hütete sich davor, Dumbledore weiter auszufragen. Wenn der richtige Zeitpunkt da war, würde Dumbledore ihm sagen, wofür er ihn brauchte. In dem Punkt vertraute Snape Dumbledore voll und ganz.

So das Erste Kapitel meiner ersten Geschichte. Ich hoffe, dass es euch gefallen hat und das ich das nächste Kapitel bis nächsten Sonntag fertig habe. Liebe Grüße
Sayori

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