Pregnant

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Mit aufgerissenen Augen lasse ich den kleinen weißen Stab fallen.

"Ich bin schwanger.", keuche ich. Meine Hände zittern unkontrolliert und eine einzelne Träne bahnt sich ihren weg über meine Wange. Tausende Gedanken wirbeln durch meinen Kopf, doch gleichzeitig fühlt er sich unfassbar leer an. Wie von selbst wandern meine Hände zu meinem Bauch und ich lege meine Hände  dahin, wo sich das kleine Ding in mir befindet, das mein ganzes Leben auf den Kopf stellen wird. Aber ich kann keinen Hass für das Kind empfinden, es ist nicht seine Schuld. Es ist meine. Wie ein Blitz schießt mir ein Gedanke schmerzhaft durch den Kopf.

Ryan Black ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Vater.

Ich wimmere. Was soll ich tun? Ich kann das Kind nicht für immer vor den Jungs verstecken? In spätestens ein paar Monaten, werden sie etwas bemerken. Und dann werden sie mich verstoßen, hassen, mich nie wieder sehen wollen. Und Jer. Gott es wird ihm das Herz brechen. Ich kann einen gequälten Schrei nicht unterdrücken. Getrappel ist zu hören. Ein paar Momente später ist ein klopfen an dr Tür zu hören "Ash? Was ist los? Wieso hast du geschrien?" Als ich nicht sofort antworte, ertönt wieder ein klopfen, diesmal ist es lauter und schneller. Ich atme zittrig ein und starre an die weiße Wand vor mir. "Alles gut, mir...mir sind nur ein paar Sachen Hingefallen und irgendwie ist heute nicht mein Tag, deshalb war ich etwas frustriert." Sofort schießen mir wieder Tränen in die Augen und ich beiße mir fest auf die Unterlippe um nicht laut zu schluchzen. Ich höre Jakes erleichtertes aufatmen bis hier her "Du hast mich ziemlich erschreckt", brummt er und ich kann mir genau vorstellen, wie skeptisch er grade guckt. "Es gibt gleicht essen, also mach nicht zu lange", sagt er dann, ich spüre wie besorgt er ist und Presse mir den Handbällen fest auf die Augen um die Tränen aufzuhalten, die nun wieder unaufhaltsam meine Wangen runter fließen "J-ja ich komme gleich, ich Räume nur schnell auf." Mein Magen zieht sich zusammen und mir wird schlecht, als ich daran denke etwas zu essen, aber mir ist auch klar, dass ich jetzt keine andere Wahl mehr habe. Ich esse jetzt nicht mehr nur für mich. Als ich höre wie Jakes Schritte sich langsam entfernen, lasse ich ein kleines schluchzen zu, dass sich in einen heftigen Heulkrampf verwandelt. Fest Kralle ich meine Finger in mein Oberteil, als alle Ereignisse der Letzten Wochen auf mich einstürmen. 'Scheiße' flüster ich heiser 'scheiße' ich greife mir in die Haare und ziehe fest daran, die Verzweiflung in mir tut unglaublich weh und es fühlt sich an, als würde alles in mir sich zusammen ziehen und verdrehen. Meine Atmung geht unregelmäßig und ich will gar nicht wissen wie ich aussehe. Trotzdem riskiere ich einen Blick und zucke zurück. Blasse Haut, rote Augen. Eigentlich hätte ich mich an den Anblick schon längst gewöhnt haben müssen, aber es ist jedes Mal wieder schrecklich, mich so zu sehen. Ich habe keine Ahnung wie ich jetzt zum Essen gehen soll, ohne dass die Jungs etwas merken. Immer wieder versuche ich mich zu beruhigen, doch ich weiß wie lächerlich dieser Versuch ist. Ich KANN mich nicht beruhigen, alles wird sich ändern, alle die ich liebe, werden sich von mir abwenden. Alle, sie werden mich verurteilen, was ich ihnen nicht verübeln kann, sie werden mich nicht mehr ansehen können ohne das Enttäuschung in ihren Augen liegen wird. Wie gerne würde ich mit jemandem darüber reden, doch mir fällt keiner ein mit dem ich das könnte. Em und Aby? Das kann ich ihnen nicht antun. Das sie es Jer nicht sagen. Und sonst würde eh keiner in Frage kommen. Ich muss da alleine durch, bis ich es nicht mehr verhindern kann. Oh Gott, ich muss Jer die Wahrheit sagen, er hat es nicht verdient mit einer heuchlerischen Schlampe wie mir zusammen zu sein. Aber ich will ihm nicht weh tun.

Abfällig schüttele ich den Kopf über mich selbst. Meine Gedanken erdrücken mich und ich habe das Gefühl immer schlechter Luft zu bekommen. "ich darf nicht das Bewusstsein verlieren' Presse ich raus und Laufe hektisch ans Waschbecken laufe und das kalte Wasser über meine Handgelenken laufen lasse. Dann Spritze ich mir ein bisschen was ins Gesicht und stütze mich am Waschbecken ab. Tief atme ich ein und aus und fixiere mich selber im Spiegel. Ein Zittern durchfährt mich und ich schaffe es ein paar Mal tief ein und aus zu atmen. Am liebsten würde ich einfach nicht essen gehen, doch ich weiß genau, dass die Jungs das nicht zulassen werden. Seit dem Streit, lassen sie mich nicht mehr aus den Augen, grade was mein Essverhalten anging. Ich habe es bis jetzt geschafft alles wieder heimlich auszukotzen, dafür musste ich zwar ziemlich lange aufbleiben, bis alle schliefen, aber ich hatte es geschafft. Aber jetzt geht das nicht mehr. Verzweifelt Schlinge ich meine Arme um meinen Bauch und schaffe es nach ein paar Minuten wirklich mich zu beruhigen. Doch genau in diesem Moment, wird ungeduldig an die Badtür geklopft. 'Ash komm zum Essen. Jetzt!' Bei Blakes hartem Ton, zucke ich leicht zusammen 'Ich komme' antworte ich brüchig und sehe zu Boden, als ich langsam die Tür öffne. Mein Herz klopft mir bis zum Hals und ich weiß genau, dass die Jungs etwas merken werden. Es wäre auch schwer mein miserables aussehen zu ignorieren. Alles an mir schreit grade zu, dass es mir schlecht geht. Meine Haltung, meine Mimik, mein Aussehen. Ich seufze und versuche Blakes Blick so gut wie möglich auszuweichen. Schon im nächsten Moment, wird mein Kiefer sanft umschlossen und mein Gesicht hochgedrückt. Scharf zieht er die Luft ein und ich sehe in seinen blauen Augen ein trauriges Blitzen. Es tut ihm genau so weh wie mir, egal ob er weiß was los ist oder nicht. Fest beise ich mir auf die Unterlippe und für einige Augenblicke Mustern wir uns nur gegenseitig, dann, ohne ein Wort zu verlieren, zieht er mich fest in seine Arme und meine ganze Selbstbeherrschung bricht sofort wieder in sich zusammen. Lautes Schluchzer verlassen meine Kehle und ich Schlinge meine Arme um ihn, wie als wäre er mein rettender Anker. Nur dumpf höre ich Schritte und wie durch einen Schleier höre ich betroffenes Murmeln. Ich blende alles aus. Alles was grade zählt ist die Umarmung meines Bruders, die ich so sehr brauche, mit der er mir zeigt, dass ich ihm wichtig bin und die mir zeigt dass er da ist. Doch trotz allem hat diese Umarmung einen bittern Beigeschmack. Ich kann es ihm oder sonst jemandem trotzdem nicht erzählen.

Genau dass ist die Tatsache die mich weiter heftig schluchzen lässt. Diese Situation ist so ausweglos. Meine Tränen durchnässen sein dunkles Shirt und seine Finger streichen mir sanft durch meine blonden Haare. 'Es wird wieder gut Prinzessin. Wir sind da und wie lieben dich', höre ich ihn Rau in mein Ohr murmeln, was mich dazu bringt lauter los zu weinen. Wie gerne würde ich ihm diese Worte glauben, doch es würde nicht wieder gut werden, nein stattdessen, würde in mir ein Baby heranwachsen, mein Bauch würde immer runder werden, bis sie es schließlich verstehen würden. Und mit dieser Erkenntnis würde die Frage kommen, wer dafür verantwortlich ist. Die Antwort darauf würde ihre Liebe zu mir in Hass und Abscheu verwandeln. Fest Kralle ich mich in sein Oberteil und nicke einfach nur. Seine Umarmung wird etwas fester, aber nicht so dass sie unangenehm wäre und ich merke wie verzweifelt er ist, weil er mir nicht helfen kann, weil er nicht weiß was los ist. Blake zu liebe schaffe ich es schließlich doch noch mich zu beruhigen und löse mich zögerlich von ihm, mit dem Handrücken wische ich mir ein paar Tränen weg und sehe dann auf den Nassen Fleck an seinem T-Shirt und streiche drüber. Ich will ihm nicht in die Augen sehen, ich weiß ganz genau, dass sie mich fragend ansehen, aber ich weiß nicht was ich ihm als Erklärung liefern soll. Hey Blake, ich habe so geweint, weil ich schwanger bin. Ach und mit hoher Wahrscheinlichkeit ist Ryan Black der Vater. Ja, genau der Ryan den ihr hasst. Wie läuft es so bei dir? Sicher nicht, dann könnte ich genau so gut ein Messer in seinen Bauch rammen. Verunsichert räuspere ich mich. 'Wollen wir essen' meine Stimme ist brüchig und ich schaue weiter auf den nassen fleck. Erleichtert atme ich aus, als zustimmendes Gemurmel erklingt. Sie wissen genau, dass ich nicht darüber reden will und egal wie sehr sie es wissen wollen, sie geben mir Zeit. Doch ich weiß ganz genau, dass dieses Gespräch unausweichlich ist und sie irgendwann wissen wollen was los ist.

Und bis dahin sollte ich mir eine Lösung einfallen lassen...

Uuuuund da ist es. Das erste Kapitel von Upps...I'm pregnant. Ich hab es endlich geschafft das erste zu schreiben und ich hoffe es gefällt euch, auch wenn ich weiß es ist noch nicht so viel Action drin. Aber glaubt mir die kommt noch und wenn sie da ist, werdet ihr euch wünschen sie wäre nicht da *böse lach* also jaaa sagt mir wie ihr es fandet, was eure ersten Eindrücke sind. Freut ihr euch auf die nächsten Kapitel? Ich werde versuchen regelmäßig zu updaten, kann aber noch nichts versprechen.
Luv ya

Upps...I'm pregnantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt