Mit einem mulmigen Gefühl, bezahle ich den Fahrer und steige ich aus dem britischen Taxi. Gerade lief noch Knocking On Heavens Door, von Bob Dylan, im Radio. Die Melodie verfolgt mich im Inneren bis zu seiner Haustür. Ich klingel neben dem Schild STYLES und schon wenige Sekunden später öffnet sich die große Tür des Einfamilienhauses. Harry steht in seiner vollen Größe vor mir und schaut auf mich herunter.
„Hi" sage ich und quetsche mich an ihm vorbei in sein Haus, um seine Umarmung zu umgehen. Meine hohen Pfennigabsätze klappern auf den weißen Fließen. Diese sind so sauber, dass man sich darin spiegeln kann. Insgesamt ist alles weiß und sauber. Ich lege meine schwarze Lederhandtasche vor meine Füße und fange an meinen schwarzen Parker auszuziehen.
„Warte, ich helf dir!" Harry nimmt meine Jacke und hängt sie an den Kleiderständer.
„Danke" ich lächle ihn an und reiche ihm meinen Schal und beginne meine schwarzen, ebenfalls aus Kunstleder und passend zur Handtasche, High Heels auszuziehen.
„Deine Schuhe musst du nicht-" versucht er mich zu unterbrechen.
„Doch! Die Teile bringen mich noch um!" sage ich. „Außerdem tut es dann nicht so weh, wenn ich dich unterm Tisch trete, weil du mit Chelsea Karten getauscht hast!" füge ich noch, mit einem aufgesetzten Lächeln, hinzu. Er beginnt zu lachen und geht durch den weißen Flur weiter in einen offenen Wohnbereich. Mein Blick fällt sofort auf den schwarzen Flügel, welcher vor einer großen Fensterfront steht. Der Himmel wird langsam dunkel, was typisch für die späte Jahreszeit ist.
„Willst du was trinken?" fragt er und zeigt auf die offene Küche.
„Ne, danke. Sag mal, spielst du Klavier?" frage ich und setzte mich auf den Hocker vor dem Klavier.
„Ja, ein Bisschen. Du?" er lehnt sich an die Küchentheke.
„Ja, ein Bisschen" sage ich sarkastisch und öffne die Klappe, sodass die Tasten zum Vorschein kommen.
„Na, dann zeig mal" fordert Harry mich heraus. Gespannt legt er seinen Kopf auf seine Hände. Mit etwas, naja, sehr viel Mühe, versuche ich mich an die Tastenreihenfolge von Schneeflöckchen, Weißröckchen zu erinnern. Ich kneife meine Augen zusammen, als ich den letzen Ton komplett vermassle und lächle Harry entschuldigt an.
„Für ein Bisschen, war das gar nicht mal so schlecht!" gebe ich an und Harry beginnt wieder zu lachen. „Kannst du denn besser spielen?" fordere ich nun ihn heraus, obwohl ich ganz genau weiß, dass er mit Sicherheit mir jetzt ein komplettes Konzert mit Mozarts Stücken geben könnte. Harry kommt aus mich zu und deutet mir ein Stück zu rücken, was ich auch tue. Er setzt sich neben mich und schaut mir in die Augen.
„Was bekomme ich wenn ich spielen kann?" fragt er.
„Hmm, lass mich überlegen: ..." ich lehne mich mit meinem Arm an den Flügel und stütze meinen Kopf auf meiner Hand ab „... nichts?" sage ich grinsend. Lachend schüttelt er den Kopf und schaut wieder auf das Klavier
„Nagut" sagt er; dabei legt er seine Hände nebeneinander auf die Tasten und beginnt zu spielen. Als ich das Lied erkenne, muss ich grinsen. In dem Moment, wo er im Refrain beginnt zu singen, beginne ich zu kichern. „You are so beautiful..."
„...to me!" singe ich die letzten zwei Wörter mit ihm. Sofort beginnen wir zu lachen. „Sag mal, spielst du das jedem Mädchen vor, was du nach Hause einlädst?"
„Hat es den funktioniert?" fragt er leise, als wir uns beruhigt haben. Dabei legt seine Hand an meine Wange. Vorsichtig streicht er mit seinem Daumen über sie. Ich rück näher an ihn ran und schaue ihm direkt in die Augen. Meine Hand lege ich auf seinen Oberschenkel.
„Nein" flüstere ich grinsend und rücke wieder weg.
„Naja, einen Versuch war es wert!" sagt er schulterzuckend.
„Komm lass uns endlich mit unserem Referat anfangen!" sage ich und stehe auf, um meine Tasche zu holen.
„Willst du jetzt was trinken?" ruft er aus der Küche.
„Ja, bitte, das Singen war so anstrengend!" rufe ich sarkastisch und hebe meine Tasche auf und laufe zurück, zum Esstisch.
***
„Okay, wo hast du eigentlich vorher gewohnt?" fragt Harry mich, während er sich ein Stück Pizza in den Mund schiebt. Nachdem wir mit unserem Vortrag über Klassik fertig waren, hat Harry vorgeschlagen Essen zu bestellen und einen Film anzusehen. Gemeinsam sitzen wir in seinem Zimmer, auf seinem Bett, und stellen uns Fragen, während ein Film im Hintergrund läuft. Sein Zimmer ist genauso leer und weiß wie alles andere in diesem Haus... außer Harry. Es ist spannend ihm zuzuhören. Zuhause ist er kein Macho... naja, kein großer.
„Also mein letzter Wohnort war Cambria in Kalifornien" antworte ich und schiebe mir ein Stück Pizza in den Mund. „Hmmmm... mir fällt nichts mehr ein!"
„Ok, dann mach ich weiter! Hast du Haustiere?" Mit vollem Mund nicke ich. Als ich runtergeschluckt habe antworte ich.
„Ja, einen Hund. Sein Name ist Aiden! Hast du Haustiere?"
„Ne... ich hatte mal Fische, aber du kannst dir ja sicher denken, was mit ihnen passiert ist" ich beginne zu kichern, höre aber auf, als es an der Tür klopft. „Ja?" ruft Harry. Die Tür geht auf und eine Frau kommt rein. Sie ist hübsch und hat grüne Augen, wie Harry.
„Oh, du hast Besuch. Ich wollte fragen, ob du morgen einkaufen kannst, weil ich länger arbeite" bemerkt sie und lächelt mich an. Ich lächle zurück.
„Ja, mach ich. Was machst du so früh schon zu Hause?" fragt Harry verwirrt.
„Wir haben halb Elf, Schatz" Was? Ich habe überhaupt nicht mitbekommen, dass es so spät ist. Harrys Blick auf sein Handy zeigt, dass er es auch nicht bemerkt hat. „Naja, tschüss. Vielleicht sieht man sich ja nochmal" sagt Harrys Mutter und geht aus dem Zimmer.
„Oh, soll ich dich nach Hause fahren?" bietet er an.
„Ich kann auch ein Taxi nehmen"
„Nein, ich fahr dich nach Hause!" sagt Harry stattdessen.
***
„Danke fürs heimfahren" bedanke ich mich bei Harry und öffne die Tür.
„Jodie?" fragt er als ich aussteige.
„Ja?" ich stecke meinen Kopf zurück in sein Auto.
„Am Freitag ist eine Party bei Louis... hast du vielleicht auch Lust zu kommen?" ich überlege kurz.
„Kann ich Freundinnen mitbringen?" er nickt „Dann komm ich gerne!"
„Gut, ich schick dir Adresse. Wir sehen uns morgen" sagt er zum Schluss. Ich winke ihm zum Abschied und mache die Autotür zu.
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Snapbacks, tattoos and Styles.
Fiksi Penggemar*Offizielle Autorin von "Snapbacks, tattoos and Styles."* © - Copyright 2013 - Jukiax