Chapter 5

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Matt

Während wir zur Schule fahren dudelt aus dem Autoradio "Sweet Home Alabama" von Lynyrd Skynyrd. Das Lied versetzt mich zurück in den letzten Sommer. Ich war mit Beth Cody und meiner damaligen Freundin Coutten mit dem Auto hoch nach Schottland gefahren. Es war ein schöner Sommer, voller Sprünge ins kalte Meer von hohen Klippen, lange Nächte am Lagerfeuer und Anschauen von Sonnenauf- und Untergängen mit unserer Gruppe. Coutten hatte mir kaum waren wir zu Hause verkündet, sie bräuchte eine Pause von unserer Beziehung, damit sie sich mehr aufs Lernen konzentrieren konnte. Sie hofft auf ein Stipendium in Oxford. Ich schüttele meinen Kopf und verscheuche so die Erinnerung an sie.
"Hey, du Träumer! Jetzt bist du an dem Starbuck's vorbeigefahren!"
meint Eleria und stößt mich an.
"Ich gehe nie zu Starbucks! Es gibt einen Ort, an dem es viel besseren Kaffee zu einem Drittel des Preises gibt!" antworte ich seufzend.
"Aber deine Mom meinte..." "Ist
mir egal was sie meinte! Kein Starbuck's und damit basta!"
Eleria verschränkt augenrollend die Arme vor der Brust undsst sich tiefer in den Sitz sinken "Idiot." murmelt sie, doch ich tue so als hätte ich sie nicht gehört.


Das kleine Café, dass wir kurz darauf betreten ist zu dieser Uhrzeit noch nicht besonders gut besucht. Es besteht aus einem großen Raum mit einem schönen Tresen aus dunklem Holz, der zweigeteilt ist. Das vordere Stück dient als Auslage für Backwaren und frische hausgemachte Säfte, während der hintere Teil als kleine Bar dient.

Eine alte Frau tritt aus der Backstube in den Gastraum und lächelt bei meinem Anblick "Matt, mein Süßer!" ruft sie und umarmt mich freudig. "Ah und das muss Eleria sein, richtig?" Diese schaut mich verwirrt an.

"Sei so lieb und bring uns einen Kaffee, ja Grandma? Wir haben noch nicht gefrühstückt."

"Natürlich Spätzchen!"

Sie verschwindet wieder nach hinten und ich gehe mit Eleria zu einem Tisch am Fenster, wo wir uns setzen. "Grandma?", fragt sie und blickt mich neugierig an. Ich zucke die Schultern. "Das Cafe gehört meinen Großeltern."

Und Mum will nicht, dass wir hier her gehen, weil sie mit ihnen wegen Familienangelegenheiten zerstritten ist, füge ich in Gedanken hinzu. Deshalb auch die Starbuck's Sache. Grandma kommt zurück, bringt uns den Kaffee und für jeden einen Teller mit Bacon, Ei, Toast und Baked Beans.

"Danke, Granny." sage ich lächelnd und nehme einen Schluck Kaffee. Sie lässt sich auf dem Sessel neben mir fallen und quetscht Emilia über Deutschland aus.
Mein Handy viebriert in meiner Jackentasche und ich verschwinde für einen Moment im Hinterzimmer.
"Matt?" Beth meldet sich außer atmen "Was ist los?" frage ich misstrauisch. "Ich dachte, ich lasse es dich wissen, Coutten ist wieder da."

Eleria
Seit wann ist Deutschland so interessant? Jetzt werde ich auch noch von Matts Granny verhört! Sie wirkt für eine Granny aber erstaunlich jung und fitt. Matt bleibt erstmal ewig verschwunden. Ich hatte mir fest vorgenommen mich von ihm nicht so nerven zulassen.

Es sind ja nur drei Wochen.

Und nochmal drei Wochen, die ich fast unaufhörlich mit ihm verbringen werde.

42 Tage.

1008 Stunden.

60480 Minuten.

3628800 Sekunden.

Klingt irgendwie erdrückend, wenn man es so angeht. Aber wenn er mich einmal mit seinem Ferrari Enzo fahren lässt sind die 6 Wochen gerettet (Ich liebe Autos :$.) und wenn er mir dann noch einen Park zum Joggen und einen Sushiladen in seiner Nähe zeigt kann es nur besser werden. Und außerdem hatten unsere Schulen ja Programm vorbereitet. Heute stand am Vormittag erstmal Sightseeing an. Am Nachmittag würden wir ins Dungeon gehen. Ich war mir jetzt schon ziemlich sicher, dass Elly sich ja vor lauter Angst an Matts Arm würde klammern müssen. Tusse. Feige Tusse.

"Und hast du Geschwister?", fragte Claudia mich.

"Nein. Aber dürfte ich dir nun auch eine Frage stellen?"

"Natürlich!" "Wie hast du diesen Kaffee gemacht? Er ist einfach HIMMLISCH!"

Sie lachte nur und zwinkerte mir zu: "Betriebsgeheimnis. Ich möchte ja, dass du wieder kommst." Dabei tätschelte sie sanft meine Hand. "Aber vielleicht lasse ich ja mit mir verhandeln, wenn du zu unserer kleinen Teeparty morgen Nachmittag kommst? Matt werde ich auch noch einladen." "Aber gerne, vielen Dank für die Einladung."

"Tut mir leid euch zu stören, aber wir müssen dann jetzt langsam los", brummte Matt und wenn das überhaupt noch ging war seine Miene noch grimmiger als vorhin.

"War nett dich kennen zulernen, Eleria." "Gleichfalls. Vielleicht sehen wir uns ja morgen?", sagte ich und gab ihr links und rechts ein Wangenküsschen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 05, 2016 ⏰

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