Der alltägliche Schulwahnsinn

Der fremde Junge, der immer lächelt.

Ich fahre jeden Morgen mit dem Bus, so wie auch heute. Ich sitze auf einem Platz relativ weit vorne und muss rückwärts sitzen. Verträumt und in Gedanken schaue ich die ganze Zeit aus dem Fenster.

Noch eine Station, dann muss ich aussteigen.

Plötzlich spüre ich, wie ein Blick auf mir ruht und es anscheinend schon die ganze Zeit tut. Ich gucke zur Tür. Dort steht ein Junge, den ich noch nie zuvor gesehen habe. Er guckt mich an und lächelt. Nachdem ich ihn angeguckt habe, gucke ich ganz schnell wieder weg.

Kenne ich ihn vielleicht doch irgendwo her und erkenne ihn nicht?
Geht der vielleicht auf meine Schule?
Warum guckt er den so und warum lächelt er?

Ich versuche meine Gedanken weg zu wischen und steige aus, genau wie der Junge.

Ich überhole ihn schnell und versuchen so schnell wie möglich zu laufen.

Schließlich sehe ich Shirin und sage ihr Hallo.

Der Junge ist deutlich langsamer als ich und so stehe ich da und höre Musik, genau wie Shirin.

Mein Lieblingslied ertönt in meinen Ohren und ich tanze ein bisschen, weil ich mich so freue.

Mittlerweile ist der Junge schon auf meiner Höhe.

Er beobachtet mich, während er vorbei läuft und grinst von einem Ohr zum anderen.

Nun kommt endlich der Bus.

Im Bus steht er an der Tür und ich stehe mit meiner Freundin da, wo die Kinderwägen normalerweise stehen.

Immer noch beobachtet er mich.

Okay, langsam wird es unheimlich. Denke ich mir und schaue Shirin an, die es anscheinend auch mitbekommen hat, den sie grinst mich an und deutet mit ihrem Kopf zu Tür.

An der Schule angekommen, stellen wir uns irgendwo hin. Der Junge stellt sich hinter den Zaun aber so, dass er mich sehen kann.

In der Schule passiert nichts weiter besonderes außer, dass ich von Enrico angestarrt werde. Mal wieder...