"Du kommst nicht mehr zurück, oder?", hörte ich meine Schwester durch das Telefon sagen. Alles war so dumpf. Ich hörte mich selbst kaum als ich ihr, wie von außen gesteuert, antwortete. "Nein."
Waren das Tränen auf meinen Wangen?
"Weinst du?", fragte sie besorgt. "Nein.", log ich.
Stille folgte.
"Ich weine aber.", flüsterte sie durchs Telefon. Ich schluckte. "Bitte weine nicht. Du weißt doch, dass ich das nicht will. Ich will nicht, dass du traurig bist."
Wieder Stille.
"Dann komm zurück.", forderte sie. Ich seufzte. "Das kann ich nicht." Der Nebel in meinem Kopf lichtete sich langsam und alles klärte auf. Meine Schwester stöhnte genervt auf. "Dann halt nicht! Ich brauch dich eh nicht!", schrie sie. Dann legte sie auf.
Langsam ließ ich meine Hand mit dem Telefon sinken. Ich wischte abwesend meine Tränen mit meinem Pulliärmel ab. Dann hängte ich das Telefon wieder auf, griff nach meinem Rucksack und verließ die kleine Telefonzelle am Rande der dunklen Stadt.
Es regnete in Strömen.