Heute ist der letzte Schultag, endlich!
Hannah und ich wollen direkt nach Schulschluss zu mir. Ich liebes es, wenn man so einen tollen Start in die Ferien hat. Es ist das beste am Schulleben. Naja nicht nur das, sondern vieles andere auch. Wenn es die Schule nicht gäbe würde ich Hannah niemals kennen oder Blair. Wir sind meistens zusammen, aber man kann nicht sagen, dass wir drei Beste Freundinnen sind. Ich würde eher sagen, dass Hannah meine beste Freundin ist. Wir kennen uns schon seit knapp 5 Jahren. Blair kenne ich eigentlich noch länger, aber Zahlen sagen meistens nichts über die Itensität einer Freudschaft aus. Hannah ist eine der besten Menschen, die ich kenne. Sie ist die Einzige, die mich so g ut versteht und immer weiß was los ist. Hannah und ich müssen nicht reden um zu wissen was gemeint sind . Blicke reichen bei uns schon. Dann ist alles klar. Wir sind unzertrennlich und ds mein ich auch so. Sie ist nicht so wie andere Freunde, die ich gern hab und mit denen ich in den Pausen abhänge, nein. Unsere Mütter kennen sich auch schon richtig gut. Man kann also sagen, dass wir Seelenverwandte sind. Sie ist die Beste! Ich würde zwar gerne weiter schwärmen, aber gleich ist es soweit. In genau 55 Sekunden klingelt es und es heißt dann FREIHEIT!
ding dang dong
Ich höhre praktisch den ganzen Jahrgang jubeln. 2 Wochen sind nicht viel, aber hauptsache man plant seine Ferien gut genug.
«Schöne Ferien liebe Schüler»
Ich hasse unsere Mathelehrerin. Sie tut so als ob sie die Netteste wäre, aber in Wahrheit ist sie die schlimmste Hexe. Ach was rede ich noch?! Hannah und die anderen warten schon bestimmt auf mich. Schnell renne ich den Flur entlang und sehe sie schon am Ende des Gangs. Hannah und ich sind beide im 11. Jahrgang, aber leider haben wir manche getrennte Kurse. Die Glückliche hat natürlich nicht bei Fr. Stock Mathe, so wie ich.
«Na los beeil dich. Oder willst du am letzten Schuletag länger in der Schule bleiben?» ruft Hannah
«Jaaa. Ich komm ja schon!»
Bevor ich aber bei Hannah ankomme, versperrt mir Nick den Weg. «Hey Shell. Hast du mal einen Moment?»
«Tut mir Leid ich muss jetzt ganz schnell weg. Hab zu tun»
«Komm schon Shell. Ich weiss genau was das heissen soll»
Bevor ich mich rechtfertigen konnte hörte ich wie Hannah schon wieder schrie, dass ich kommen soll.
Ich drehte mich noch einmal zu Nick um ihn zu zeigen, dass ich keine andere Wahl habe. Ich lief zu Hannah und wir machten uns beide auf den Weg zur Haltestelle. Ich hasse es mit der Bahn zu fahren. Wisst ihr nicht mehr lange, dann hab ich hoffentlich meinen Führerschein. Dann kann ich immer und überall hin mit meinem Mini Cooper, den ich von meinem Vater jetzt schon bekommen habe. Das spornt mich an immer eifrig weiter zu lernen bis ich meinen hochglanz polierten Führerschein mit meiner eigenen Unterschrift in den Händen haten darf. Ich kann es kaum erwarten.
«Was war da schon wieder zwischen dir und Nick los?» hörte ich Hannah.
«Ach nichts. Er will immernoch mit mir reden, aber keine Chance. Ich finde, dass er das nicht verdient.»
«Oh.. Shell komm übertreib es nicht. Ihr kennt euch doch seit dem Kindergarten. Nick heisst für mich gleich Shell.»
«Hör auf Hannah. Du weißt doch was ich von der Sache halte.» sagte ich einschreitend.
Also um euch ein wenig aufzuklären, erzähl ich euch jetzt die Story.
Wisst ihr Nick und ich sind oder waren wirklich gute Freunde. Aber wenn ein Junge so gut mit einem Mädchen befrwundet ist, kann es möglich sein, dass er sich irgendwann in sie verliebt. Und genau das ist bei uns passiert. Ich meine wir kennen uns schon so lange und so gut, dass ich oft bei ihn übernachtet habe oder er bei mir. Aber für uns und auch unsere Eltern waren es rein freundschaftliche Treffen und Übernachtungsfeiern. Bis auf den einen Tag. Wir waren zu dritt verabredet. Hannah, Nick und ich. Wir aßen Calzonen und saßen an unserem Lieblingsplatz auf der Mauer. Wir baumelten alle unsere Füsse und Hannah bekam einen Anruf. Sie musste dringend weg, wegen irgendwelchen familiären Schwierigkeiten. Nick und ich waren also allein. Keine weiter Menschenseele war zu sehen. Er fing plötzlich an so komisch zu reden. Naja so in etwa:"Ehm Shell wir sind jetzt schon so lange befreundet und du weisst, dass ich dich sehr gern habe und weisst du du bist mir extrem wichtig bla bla" und so ein zeug. Ich wusste nicht wovon er redete bis er sich kurzfasste. "Shell ich liebe dich von ganzem Herzen. Und das schon lange" hieß es dann. --- Ich hatte keinen Schimmer was ich sagen sollte. Ob ich lachen weinen oder schreien sollte. Ich blickte ihn einfach nur so an. Diese paar Sekunden kamen mir vor wie Stunden. "Ich weiss nicht was ich sagen soll Nick" antwortete ich dann nach einer gefühlten Ewigkeit. Man sah ihm an, dass er enttäuscht und irgendwie schockiert war. Aber warum? Erwartete er etwa, dass ich es erwiederte? Ich denke schon. Er sah mich mit einem komischen Blick an und fing an lauter zu werden. Er sagte so seltsame Dinge, die einfach nicht zu ihm passten. Bis er näher kam und mich mit Gewalt anfasste. Ihr wisst auf welche Art und Weise. Es war das Ekeligste was ich je erlebt habe. Er wollte mich sogar küssen, doch auf Eigenverteidigung schubste ich ihn die nicht all zu hohe Mauer herunter. Die Ärzte sagen, dass er sich beinahe sein Bein gebrochen hätte. Er ist aber nicht sauer oder so. Ganz im Gegenteil er fühlt sich wahrscheinlich mies wegen der Sache sonst würde er nicht dauernd mit mir reden wollen. Das Schlimmste ist, dass er genau wusste, dass ich schon verliebt war. Ich weiss, dass er das getan hat um zu verhindern, dass ich mit irgendwem anders zusammen komme. Genau gesagt mit David. Er ist der Netteste Junge der Schule. Wir kennen uns aber noch nicht so gut. Das Problem ist, dass ich in die 11. gehe und er in den 12. Jahrgang. Vor allem ist er 2 Jahre älter. 19- OMG das ist eigentlich schon echt alt. Aber er ist unbeschreiblich. Nicht, weil er zu gut aussieht um wahr zu sein. Nein viel mehr, weil ich ihn nicht sehen konnte. Ich leidete schon mein Leben lang an einer Sehbeschädigung, aber es war nie so stark wie dieses Jahr. Ich bin jetzt an einem Punkt an dem ich sagen kann, dass ich nur noch schwarz sehe. Ich beneide die Menschen, die jeden Tag aufwachen und den blauen Himmel betrachten. Aber ich muss sagen, dass ich auch glücklich über meine Verhältnisse bin. Einige Menschen kommen auf die Welt und sehen nichts. Aber andere so wie ich haben das Glück anfangs nur an einer Sehschwäche zu leiden, sodass ich im Gegensatz zu ihnen weiß, was rot und was gelb ist. Es ist verrückt zu wissen, dass einige das nicht können. Egal wie sehr ich mich danach sehne und mich beklage, bin ich glücklich, dass ich auf einer normalen Schule sein kann und normale Freunde haben kann. Meine Mutter ist modebewusst und hilfsbereit. Die besten Eigenschaften um mir zu helfen. Ich kann vieles alleine, aber Kleidung kann ich nunmal auch nicht sehen. Meine Mum ist die Beste. Sie sucht mir das beste Outfit aus und macht mir die Haare. Es ist nicht einfach so zu leben, aber die Ärzte und die Medizin entwickeln sich weiter, sodass ich noch Hoffnung habe. In 3 Wochen habe ich meine 4. OP. Mein Vater hat mir ein Auto gekauft, weil ich weiss, dass es Hoffnung gibt.