Prolog

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Kennt jemand von euch noch den 3 Sachen Check, bevor er das Haus verlässt? Geldbeutel, Schlüssel und Handy – so ist es den meisten bekannt. Seit dem Bürgerkrieg vor 5 Jahren hat sich allerdings in meiner Wohngegend so einiges verändert: Handy, Pfefferspray und Personalausweis sind nun die drei wichtigsten Gegenstände, die jeder immer bei sich tragen sollte.

Wie auch ich haben viele bei diesem Krieg einzelne oder alle Teile der Familie verloren. Mir ist zum Glück noch meine kleine Schwester Mina geblieben, ohne die ich den Tod meiner Eltern wahrscheinlich kaum verkraftet hätte. Mina ist zum Zeitpunkt des Unglückes noch nicht einmal ein Jahr alt gewesen, deshalb hat sie es nie komisch gefunden, ohne diese aufzuwachsen und sie fragt selten nach ihnen. Ich habe mit damals 11 Jahren jedoch leider alles mitbekommen und verstanden, was passiert ist. Zumindest soweit, wie man Krieg überhaupt verstehen kann. Nun lebe ich mit meiner Schwester bei Mr Wilson, einem reichen Geschäftsmann. Er ist gut mit meinen Eltern befreundet gewesen und hat ihnen versprochen, sich um uns beide zu kümmern, falls ihnen etwas zustoßen sollte. Er lässt uns bei sich wohnen, mehr aber auch nicht. Ich glaube auch nicht, dass er uns mag. Wahrscheinlich wäre es ihm lieber, er hätte uns nicht am Hals, aber ich bin ihm trotzdem dankbar.

Nicht nur der Verlust von Freunden und Verwandten war eine Folge des Bürgerkrieges, sondern auch die steigende Kriminalität. Während ich früher zu jeder Tageszeit alleine oder mit Freunden das Haus verlassen und spielen gehen konnte, ist heute das Gegenteil der Fall.

Seitdem verschließen die Bewohner ihre Häuser doppelt und dreifach, hohe Mauern grenzen Dörfer, Städte und manchmal auch Gärten ein und auf den Straßen sind niemals Kinder und auch selten Jugendliche zu sehen. Selbst die Polizei ist gegen die Kriminellen machtlos: Die Arbeit der Verbrecher ist in den meisten Fällen zu sauber und solange sie keine Namen oder Beweise durch die Opfer bekommen, können sie einfach nichts tun.

Gerne würde ich mich selbst nun als tapfere Kämpferin beschreiben mit einem schwarzen Gürtel in irgendeiner Kampfsportart und behaupten ich wäre die einzige, die sich gegen die Kriminellen behaupten kann. Doch so ist es leider nicht. Ich, Phoebe Mayer, bin in Wahrheit nur eines dieser unscheinbaren, schüchternen und nicht erwähnenswerten Mädchen und könnte – egal wie sehr ich es wollte – nichts an meiner und der Situation der restlichen Bürger ändern.

Leider.

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Hey :)

Ich habe im Urlaub die Idee für eine Geschichte bekommen und schon einige Kapitel vorgeschrieben. Die werde ich hier nach und nach posten. Es ist meine erste Geschichte, aber ich gebe mir wirklich Mühe, also seid bitte nicht zu hart. :)
Ich habe natürlich nichts gegen konstruktive Kritik oder Verbesserungsvorschläge, ich würde mich freuen, wenn ihr so etwas kommentiert. Aber bitte in einer angebrachten Art und Weise.
Ich hoffe, das, was ich hier schreibe, wird euch gefallen. :)
Und lasst doch bitte ein Vote da :)
-Lena


Wenn die Hoffnung zuletzt stirbt - muss ich dann vor ihr gehen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt