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Noch ein Glas des Alkohols stürzt seine Kehle hinab. Sein ganzer Körper scheint in Flammen zu stehen, und doch fühlt es sich für ihn so an, als wäre er in Watte gepackt. Er nimmt vieles ungewöhnlich stark war, anderes wiederum kaum. Dieser Zustand fasziniert ihn. Doch, was noch viel wichtiger ist: er vergisst. Vergisst, dass er einen schlecht bezahlten Job hat. Vergisst, dass er sich eigentlich einsam fühlt. Vergisst, dass er seinen Traum nicht zur Realität machen konnte. Vergisst diesen einen Tag, ab dem sein Leben eigentlich bergauf gehen sollte und er dachte, nun wäre die Zeit gekommen, um zu glänzen. All sein Geld, seine Liebe, Kraft und Zeit hat er gegeben, und doch war es nicht genug gewesen. Er hatte alles verloren. Und nun tat er das, was für ihn die Hölle auf Erden war: tagtäglich dem gleichen Trott nachgehen, sich aus den Bett zwingen, arbeiten gehen, abends müde nach Hause kommen, um sich in der Dunkelheit in den Laken zu wälzen, unmöglich, einzuschlafen. Die Frustration, Enttäuschung und Wut auf sich selbst, weil er zu unfähig und naiv gewesen war; all das ertränkt er nun Nacht für Nacht im Alkohol. Seine Freunde haben sich schon lange von ihm abgewandt. Er kann sich noch genau an den Moment erinnern, als auch sein bester Freund aufhörte, an ihn zu glauben. Es war einige Wochen nach dem Zerplatzen seines Traumes. Er zog sich zurück, begann mit dem Trinken. Sein Freund war die einzige Person gewesen, die ihm geblieben ist, und doch wurde es ihm zu viel. Er erkannte ihn nicht mehr wieder, den ehrgeizigen, jungen Mann, der immer kämpfte, bis er etwas erreicht hatte. Nun war dieser nur noch gebrochen. Sie trafen sich, der eine angeschwipst, der andere nüchtern, und letzterer erzählte alles, was ihm durch den Kopf ging, alles, was sich in ihm aufgestaut hatte. Er wusste nicht, dass er so auch den letzten Halt in seinem Leben verlieren würde, und die Worte seines Freundes, die er noch heute stetig in seinem Kopf wiederhallen, zogen ihn endgültig in den Abgrund.
"Du bist wahnsinnig." Der angetrunkene stößt lediglich ein kehliges Lachen aus. "Ich weiß."
Und dann ging sein nun ehemaliger bester Freund, enttäuscht, ließ ihn einfach auf der Straße stehen, ohne noch einmal zurück zu schauen.
